Max's Sommerferien hatten endlich begonnen und seit einer Woche, wohnte er bei seinem Papa und Julia in Erfurt. Er war einfach nur glücklich, endlich seinen Vater jeden Tag bei sich zu haben, oder zumindest fast. Julia staunte nicht schlecht wie gut, es mit dem Kleinen klappte und war gespannt, wie es weiter gehen würde. Ob Max vielleicht doch irgendwann Heimweh nach seiner Mama bekam? Schließlich, war er es nicht gewohnt, von ihr getrennt zu sein. Wenn Julia und Niklas arbeiteten, kam Julia's Mama um sich um Max zu kümmern. Der Kleine hatte Hannahs Herz im Sturm erobert und auch Max liebte seine Ersatzoma heiß und innig. Nach kurzer Zeit schon, hatte er sie als seine dritte Oma adoptiert und nannte sie Oma Hannah. Frau Berger war glücklich, über ihre neue Aufgabe und liebte Max, wie ihren eigenen Enkel. Für Max, war die Zeit, die er mit Oma Hannah verbringen durfte, immer ganz besonders, weil sie immer so tolle Ideen hatte und ganz wundervoll Geschichten erzählen konnte. Nach den Ferien war geplant, dass Hannah weiterhin an den Nachmittagen, an denen Julia und Niklas, beide arbeiten mussten, Max von der Schule abholen und ihn betreuen würde. Ja genau Schule, denn Max war jetzt schon ein großer Junge und würde nach den Ferien, eingeschult werden.
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Hastig stand Julia von einem Stuhl im Ärztezimmer auf. Gerade war sie per Handy, von Frau Prof. Patzelt für eine Operation angefordert worden. Nun musste sie sich beeilen rechtzeitig in den OP zu kommen. Das war wohl etwas zu schnell gewesen. Kurz hielt sich, die junge Ärztin am Türrahmen fest, da ihr etwas schwindlig geworden war, bevor sie weiter in Richtung OP eilen konnte. Komisch, was war bloss mit ihrem Kreislauf los, in den letzten Tagen hatte sie, schon öfter unter solchen Schwindelanfällen gelitten.
Julia machte sich steril und stand sogleich neben Frau Prof Patzelt im OP. Es handelte sich um einen komplizierten Eingriff an der Wirbelsäule, für den mehrere Stunden Operationszeit vorgesehen waren. Konzentriert assistierte Julia ihrer Chefin, welche sehr zufrieden mit ihr war und sie immer wieder lobte. Plötzlich war es wieder da, dieses Schwindelgefühl. Julia schloss kurz die Augen, in der Hoffnung, dass es gleich wieder vorbei sein würde und sie in Ruhe weiter operieren konnte. Dieses Mal hielt sich der Schwindel jedoch hartnäckig. Ausserdem spürte sie eine Übelkeit aufsteigen, die immer stärker wurde. Bevor sie sich auf den Patienten erbrach, verließ sie fluchtartig den OP, um sich dann, in den Mülleimer im Waschraum zu übergeben. Dabei ließ sie eine völlig irritierte Prof. Pazelt am OP-Tisch zurück. Langsam ließ sich Julia auf den Boden sinken, um einen Moment auszuruhen. Was war nur los mit ihr? Sie hoffte schwer, dass keine Magen Darm Grippe im Anzug war, dies konnte sie gerade gar nicht gebrauchen. Etwas schlapp, machte sie sich ein wenig später, auf den Weg in die Cafeteria, um sich einen Tee und etwas Kleines zu essen zu besorgen. Julia ließ sich neben Niklas, der dort, an einem der Tische saß und einen Kaffee trank, nieder. Dieser blickte erstaunt auf: „Was ist denn mit dir heute los, Tee statt Kaffee?" ,fragte er neugierig. „Und deine OP, ist die auch schon beendet? Das ging aber schnell!" Seine Frau schüttelte nur den Kopf: „Nein, ich fühle mich gerade nicht so wohl, darum musste ich den OP verlassen und Tee trinke ich, um meinen Magen nicht noch mehr zu verärgern. „Das du mir bloss nicht ernsthaft krank wirst!" ,meinte Niklas besorgt, während er nachdenklich ihr Gesicht musterte. „Vielleicht solltest du besser nach Hause gehen und dich ein wenig ausruhen?" „Ach Quatsch, so schlimm ist das schon nicht!" „Also dann, bis später!" Niklas drückte ihr einen flüchtigen Kuss auf die Lippen und verschwand für die nächsten Stunden im OP. Den Rest des Arbeitstages verbrachte Julia mit Stationsarbeit. Während sie Verbände wechselte und Therapiepläne erstellte, hatte sie immer wieder mit starker Übelkeit zu kämpfen. Umso weiter der Tag fortschritt, desto schlimmer wurde es. Immer wieder musste sie, einen Ausflug auf die Toilette machen, um dort ihren Magen zu entleeren. Als sie sich das fünfte Mal total geschwächt, aus dem WC schleppte, entschied sie, dass es doch besser war, nach Hause zu gehen und sich hinzulegen. Wahrscheinlich hatte sie wirklich eine Magen Darm Grippe erwischt. In diesem Moment, wurde ihr plötzlich schwarz vor Augen, so heftig war der Schwindel. Die junge Ärztin, versuchte noch, sich am Handlauf festzuhalten, griff aber daneben und landete unsanft auf dem Fussboden. Leyla, die gerade um die Ecke hetzte, blieb erschrocken stehen. „Julia was ist los mit dir?" ,rief sie, ging zu ihr in die Hocke und half ihr wieder auf. „Ach ist nicht so schlimm!" ,wehrte Julia ab. „Mir ist grad nur einen Moment, schwarz vor Augen geworden, wahrscheinlich habe ich eine Magen Darm Grippe eingefangen." Die Assistenzärztin wollte sich direkt auf den Weg in die Umkleide machen, was aber Leyla nicht zuließ. „Nein! Bevor ich dich nach Hause lasse, möchte ich dich kurz durchchecken. Du bist einfach umgekippt, damit ist nicht zu spaßen!" Die Oberärztin zog Julia mit sich, in den nächsten Behandlungsraum und untersuchte sie gründlich. Nachdem Sie ihr auch noch Blut abgenommen und einen Zugang für eine Infusion gelegt hatte, stellte sie fest: „Auf jeden Fall scheinst du dehydriert zu sein. So lasse ich dich sicher nicht alleine nach Hause. Sollte es sich wirklich, nur um eine Magen Darm Grippe handeln, bleibst du so lange hier liegen, bis Niklas Feierabend hat und kannst dann mit ihm nach Hause gehen." Während Leyla sie kurz allein ließ, um das Blut ins Labor zu bringen, kämpfte Julia weiter gegen diese schreckliche Übelkeit an. Wieder und wieder, musste sie sich übergeben, es schien gar nicht mehr aufzuhören.
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Niklia „Die Richtige"
FanfictionEine Story über die jungen Ärzte. Über die Liebe, Gefühle, Höhen und Tiefen. Im Zentrum stehen Julia und Niklas, andere Paare wie Beyla, Themarc und vielleicht auch ganz Neue werden als Nebenhandlung vor kommen.