22. Smaragde

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Ich setzte mich etwas entfernt von ihm auf mein Bett.
"Was ist jetzt eigentlich mit Luna? Schon irgendwas neues?" Er blickte mich an.
"Nein. Noch nicht." Ich senkte meinen Blick richtung Boden und mein Lächeln verschwand.
"Tut mir leid. Wollte nicht das du traurig wirst."
"Sieht man es mir so stark an?" Ich sah wieder auf.
"Nein, nicht wirklich. Deine Augen, die haben sich nur etwas verändert."
Ich wurde rot. Wie aufmerksam er war.
"Weißt du jetzt schon was du zu Weihnachten machst?" Fragte ich ihn.
"Ja." Kam es als Antwort förmlich aus ihm herraus geschossen.
"Und was wenn ich fragen darf?" Ich lächelte wieder. Schön das er was gefunden hat. Ich meine Weihnachten alleine zu Hause verbringen wäre ja langweilig.
Allerdings antwortete er mir nicht.
"Tut mir leid. Ich wollte, ja. Tut mir leid." Entschuldigte ich mich. Naja. Versuchte es eher.
"Schon ok." Er sah mich wieder mit seinen strahlend grünen Augen an. Sie erinnerten mich sofort an zwei leuchtende Smaragde.
Ich hätte sie Stundenlang betrachten können. Allerdings würde das wahrscheinlich sehr komisch rüberkommen, deswegen sah ich wieder zur Seite.
"Du hast schöne Augen"
Ich wurde erneut rot,
"D-danke" und strich mir eine Haarsträhne hinter mein Ohr.
"Denny?"
"Ja?"
"Ich hab' da mal 'ne Frage. Also, als du vor einer Weile im Krankenhaus warst, da waren wir ja auch da. Was ich sagen will, wir haben gefragt ob du dort wärst, aber sie hat uns gesagt, dass kein Denny Haddock da ist. Aber ihr wart ja da. Heißt du Denny Haddock oder anders?"
Er schien nachzudenken, denn ich bekam eine Weile keine Antwort.
"Nein. Ich heiße anders. 'Denny' ist nicht mein richtiger Name."
Meine Augen weiteten sich. "Das heißt ihr habt uns die ganze Zeit angelogen?!"
"Wenn du das sagst, klingt es irgentwie schlimmer..." nuschelte er.
"Weißt du wie gemein das ist?! Ich dachte wir wären Freunde?!"
Er machte sich etwas kleiner, fast unbemerkt, ich war gerade aber einfach nur wütend.
"B-bitte beruhige dich Astrid. Es, es tut mir ja leid!" Man sah förmlich, wie er wieder Selbstbewusstsein bekam und sich aufrichtete.
"Warum hast du gesagt, dass du Denny heißt?" Fragte ich nun wieder etwas sanfter.
"Meine Mutter",er schluckte, "meine Mutter hatte mich oft so genannt."
"Von deiner Mutter hast du noch nie erzählt. Was ist passiert?"
Er sah mich an. Sein Blick sah so aus, als würde er sich fragen, ob er es mir sagen darf, will, kann. Was auch immer.
"Sie, sie ist gestorben. Vor mehreren Jahren."
Ich blickte ihn an.
"Das tut mir leid."
"Ach geht schon."
Und schon lächelte mich dieser Junge wieder an. Unglaublich.

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