29. geschlossene Augen

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"Astrid. Bevor du rein gehst, ich muss wieder los. Muss noch zum Tierarzt. Pass auf euch auf."
Er ging an mir vorbei, bis ich ihn nichtmehr hörte.
Ich blickte nach vorne zum Bett.
Ich war wie erstarrt.
Vor mir lag Denny.
Ich konnte nur sein Gesicht sehen, aber das reichte mir schon.
Er hatte mehrere Kratzer und blaue Flecken. Natürlich viel mir auch sofort das Beatmungsgerät auf.
Deswegen war er nicht in der Schule.
Aber was war passiert?
Ich schloss vorsichtig die Tür hinter mir und ging näher an ihn ran.
Ich sah das seine Hand unter der Decke hervorragte und strich leicht über sie.
"Was ist dein Geheimnis? Warum bist du schon wieder hier?" Flüsterte ich ihm zu.
Mir war bewusst, dass er mich nicht hörte.
Mir war bewusst, dass er nicht bei Bewusstsein war.
"Kommst du morgen? Zu meinem Geburtstag?"
Ich strich ihm ein Paar Haare aus dem Gesicht.
Er sah so traurig und verletztlich aus, wie er so da lag. Wie verändert.
Ich hörte ein Klopfen, woraufhin ich mich umdrehte.
Eine Schwester betrat den Raum.
"Guten Tag." Sie lächelte mich freundlich an.
"Hallo..." antwortete ich ihr nur leise.
"Wissen sie was passiert ist?"
Sie schüttelte den Kopf.
"Nein, tut mir leid. Es ist uns allen unklar."
Sie sah kurz in ihre Unterlagen.
"Sein Vater hatte angerufen. Der Rettunswagen war sofort da, allerdings war er allein'. Er lag auf der Straße. Eine ziemlich abgelegene. Er sah ganz friedlich aus. Mal abgesehen davon wo er sich befand, sah es fast so aus, als würde er einfach nur schlafen. Stattdessen war er aber kurz vorm sterben.
Ich war dabei.
So etwas habe ich noch nicht so oft gesehen.
Er lag so da, als hätte ihn jemand so hingelegt.
Er lag auf dem Rücken.
Beine gestreckt nebeneinander gelegt, Augen geschlossen, Hände ineinander verhakt lagen sie auf dem Bauch.
Wir wissen auch nicht, wer ihn so hingelegt hatte.
Das kann man ja schlecht selbst machen."
Sie blickte mich nun ganz traurig an.
"Tut mir leid. Aber es hatte mich so traurig gemacht, eine so junge Person, so sehen zu müssen. Ich habe es zwar schon oft, aber er war anders. Ich hoffe er wird bald wieder gesund."
Ich hatte geschwiegen.
Während sie sprach, sah ich Denny an.
Ich bemerkte noch, wie die Frau zu ihm ging und anscheinend ihrgendetwas überprüfte.
"Auf Wiedersehen." Damit verabschiedete sie sich auch schon wieder und verließ das Zimmer.

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