Spiel der Rollen

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Ich kanns btw immer noch nicht glauben. Den Alpha? WTF?!



Heute war zu meinem Glück Sonnabend und ich würde die Schule nicht schon wieder wegen ihm schwänzen müssen. Wir standen in der Küche und aßen Frühstück. Es war 7 Uhr am Morgen. Dean war zu meinem Bedauern Frühaufsteher.
"Sam." Dean räusperte sich. Ich sah mich fragend zu ihm um, noch kalte Pizza im Mund. Ich stand an der Anrichte und kochte wieder Kaffee, während er am Fenster lehnte und hinab in den Innenhof sah.
"Wir haben ein paar deiner Charaktere kennengelernt."
Ich sah ihn kauend und verwirrt an: "Hm?"
"Aus deinen Fanfiktions. Die letzte hat sich eine Axt in den Kopf gerammt."
Ich verschluckte mich, aber kam schnell wieder zu mir.
"Das habe ich nie aufgeschrieben." brachte ich röchelnd hervor und bekam gleichzeitig eine Gänsehaut, "Ginny sollte erst-"
"Darum gehts nicht." unterbrach er mich, "Sie hat dich sozusagen erschaffen. Dir deine Fähigkeiten gegeben."
Ich blinzelte ihn an und brachte kein Wort heraus. 
-Ginny hatte mich erschaffen und ich sie?-
Er atmete tief ein und aus
"Bevor sie sich umgebracht hat, hat sie gesagt, dass dich jemand ermorden will. Sie bat uns, dich zu retten um ihren Fehler wieder gut zu machen."
Er räusperte sich wieder.
"Wir sind also wieder hier, weil du in Gefahr bist und dich jemand töten will und-"
Ich spuckte ihn fast mit der Pizza an, aber beruhigte mich sehr schnell wieder.
"Schon wieder!", seufzte ich.
Hastig hob er die Hände, dabei hatte er gar nichts zum Abwehren.
"Wir haben das unter Kontrolle. Deswegen bin ich wieder hier."
"Oh. Jetzt bin ich beruhigt.", brummte ich und er hörte sichtlich den Sarkasmus heraus. Aber er machte hastig weiter: "Darum gehts nicht."
"Natürlich-" Ich wedelte mit der Pizza durch die Luft, "Mein Leben ist ja nur etwas nebensächliches."
"Mit dir kann man in letzter Zeit wirklich nicht reden."
"Abgesehen davon, dass du erst einen guten Tag hier bist.." ich ging mit wackeligen Knien und einer geplatzten Bombe im Körper auf den Tisch zu. Es war ein Wunder, dass ich mich noch bewegen und sprechen konnte. Aber ich fuhr sogar fort: "...reden wir gerade miteinander. Und..und.." Ich keuchte und ließ die Pizza auf meinen Teller fallen, "Und -in letzter Zeit- ist Sarkasmus meine einzige Waffe.."
"Gegen was?", fragte Dean und ich spürte ihn hinter mir.
"Einfach alles." keuchte ich. Meine Hände zitterte und Paniktränen schossen mir in die Augen. "Gegen Idioten und Todesangst und Schuld und Alpträume..."
"Sam.." raunte Dean und strich mit seinen Händen meine Hüften entlang, bevor er mich fest umschloss. Sein warmer Atem strich über meine Wangen und ich spürte seine Lippen in meinem Nacken. Eine Gänsehaut schüttelte mich und Wärme zog durch meinen Bauch. Oh- es wirkte nach wie vor. Lächelnd wandte ich mich in seinem Griff zu ihm um und legte meine Wange an seine Brust. Sein Kinn lag auf meinem Scheitel und er hielt mich für eine Weile einfach nur fest. Sein ruhiger Herzschlag beruhigte mich dann vollends und ich war wieder in der Lage richtig zu reden.
"Und? Was wolltest du von mir?", fragte ich, ohne ihn los zu lassen.
"Du meintest, dass du die Idee mit diesem Axt-Mädchen nie aufgeschrieben hast." erklärte er, "Und ich nehme an, dass deine Gedanken auch schon..."
"Wunderbar.." seufzte ich und legte meine Stirn an seine Brust.
"Ich muss wissen, was in deinem Kopf los ist. Um heraus zu finden, wer-"
"Als nächstes stirbt?" ich seufzte und löste mich von ihm. Aber er hielt mich an den Oberarmen fest und sah mir direkt in die Augen: "Wir kriegen das hin, Sam."
Ich nickte und lächelte halbherzig: "Was willst du wissen?"
Jetzt verzog er merkwürdig den Mund.
"Was?" fragte ich stirnrunzelnd.
"Du bist viel im Internet unterwegs und schreibst." erklärte er, "Es ist leichter, wenn ich.."
"Ja, klar." Ich riss mich von ihm los und ließ mich auf den Stuhl fallen, "Durchforste meinen Laptop. Ja.."
"Ist das wirklich kein Problem für dich?"
"Doch, zum Teufel." zischte ich und versuchte, nicht rot zu werden, "Aber wenn das Leben rettet?"
Dean nickte zuversichtlich und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Er wollte gerade gehen, als ich ihn noch ein Mal zurück rief. Er sah mich fragend an.
"Bevor ich dir sage, wo du überall recherchieren kannst..." seufzend hievte ich mich hoch, "...solltest du dir bewusst sein, dass ich vor dir ein absoluter, unerfahrener Teenie war und nach dir, eine aggressive Irre."
Er runzelte die Stirn. Bitter lächelnd stand ich auf.
"Abgesehen davon, ist es deine Schuld, dass ich von einem Fangirl, zu einem Stalker wurde."
Er wusste sichtlich nicht, was ich meinte. Aber sobald er meine Blogs sehen würde, würde er schon verstehen. Verdammt. Ich bedeutete ihm sich hinzusetzen und holte meinen Laptop aus dem Zimmer.
"Wollen wir in das Wohnzimmer?" fragte ich, er wandte sich zu mir um lächelte nickend, bevor das Lächeln so schnell verschwand, wie es kam.
"Was?" fragte ich.
"Ich muss weg."
Ich atmete tief ein und aus und spürte, wie meine Knie begannen zu zittern.
"Kommst du wieder?" hauchte ich.
"Natürlich." Er nahm mein Gesicht in beide Hände und beugte sich vor. Ich schloss meine Augen, bereit für den Kuss, als plötzlich die Wärme verschwand. Blinzelnd öffnete ich meine Augen. Er war weg. Ein Brechreiz stieg in mir hinauf und ich lief hastig zur Tür, um mich am Rahmen fest zu halten. Als würde blitze durch die Luft zucken und sich die Wohnung langsam mit Wasser füllte. Der Wahnsinn kroch langsam und zuckend schnell zurück zu mir- oder war er jemals weg? Ich blinzelte und war im Wohnzimmer.
"Er ist echt." murmelte ich, während ich auf dem Sofa saß, die Knie unter das Kinn gezogen und umschlungen. Ich wiederholte es immer wieder und wankte vor und zurück. Meine Augen weit aufgerissen. Sie brannten schon.
"Er war da und er ist echt."
Und so verbrachte ich meinen Sonnabend, bis Schritte durch die Wohnung hallten. Ich hielt sie für eine Halluzination und auch, als sich Beine in mein Blickfeld schoben, reagierte ich nicht.
"Sam?" drang es dumpf zu mir durch, "Samantha!"     
"Du bist echt!", schrie ich beinahe, als er meine Schultern packte und mich schüttelte. Ich presste die Augen zu- ich wollte nicht sehen, wie mir mein Gehirn seine Existenz vorgaukelte. Als er nach meinem Kinn griff, waren seine Hände rau und warm. Mein Magen wurde heiß.
"Sieh mich an." Seine tiefe Stimme klang warm und sanft. Als ich nicht reagierte, wurde sein Griff fester.
"Sieh mich an!", rief er nun mit rauer Stimme. Ich hielt den Atem an, mein Herz schlug heftig. Als würde es aus meiner Brust wollen. Angst. Wahnsinnige Angst bildete sich in meiner Brust und engte mich mehr und mehr ein. Das Wasser um mich herum stieg weiter an, bis ich vollkommen untergetaucht war. Und als ich die Augen öffnete, konnte ich ihn wegen des Wassers nur hinter einem Schleier sehen. Er trug schwarz- nur etwas weißes blitzte an seinem Hals. Als er sich vorbeugte, zuckte ein verzerrter Blitz durch das Wasser und Druck baute sich in meinen Ohren auf. Noch ein Blitz und ich konnte in dem grellen, verwaschenen Licht seine Augen erkennen. Grün und klar. Intensiv, wie die Sonne. In meinen Ohren fiepte es. Und als er seine Lippen auf meine presste, floss das Wasser rauschend ab. Es rauschte so laut, als säße ich am Meer. Aber
ich saß nur auf dem Sofa. Keuchend sprang ich auf die Beine und sah mich mit rasendem Herzen um. Das Wohnzimmer erstrahlte in einem warmen Licht der untergehenden Sonne. Dean saß in meinem Sessel, der Laptop auf dem Schoß. Er trug noch immer einen schwarzen Anzug und den weißen Kragen. Ich schluckte und meine Beine begannen so sehr zu zittern, dass ich zurück in das Polster fiel. Ein Schauer lief mir über den Rücken. Hatte ich das geträumt? Den Kuss? War er überhaupt weg?
"Alles klar?", fragte er und die Klarheit seiner Stimme zischte durch die Ruhe. Ich zuckte zusammen und nickte hastig. Er zog nur die Augenbrauen hoch, schnaufte und sah dann wieder auf den Laptop. Mir fiel wieder ein, was er dort tat. Er nahm mein Leben auseinander.
"Es liest sich wie Tagebucheinträge."
Ich leckte über meine trockenen Lippen.
"Es sind welche.", gab ich zurück und schluckte. Der Druck um meine Brust und das Zittern wurde immer stärker. Ich sah ihm wie ohnmächtig zu. Je länger er sich meine Sachen ansah, desto übler wurde mir. Warum genau, wusste ich nicht. Er gab sich jede Mühe, das Pokerface zu wahren und er schaffte es auch. Abgesehen davon liebte ich ihn und sollte es dann nicht normal sein, sich demjenigen öffnen zu wollen? Warum fühlte es sich an, als würde etwas mir den Boden unter den Füßen wegreißen? Als stünde ich nackt vor einem ausbrechendem Vulkan. Es war schlimmer, als der Wahnsinn.
"Zehn, neun, acht. Hörst du, wie er lacht?"
Ich zuckte zusammen und sah mich geschockt um. Sofort raste mein Herz und jede Faser in meinem Körper war angespannt. 
-Gott, nein! Die Halluzination war doch weg!-
Ich warf Dean noch ein Mal einen Blick zu und da kam es mir hoch. Sowohl die Kotze, als auch ein bestimmter Gedanke. 
-Er! Er ist es!- 
Ich sprang auf und rannte in die Küche. Dean hatte zwar den Vodka ausgetrunken, aber ich war gut versorgt. Hastig zog ich Jack aus der hintersten Ecke des Kühlschranks und schraubte ihn sofort auf. Ehe Dean in der Küche auftauchte, hatte ich schon ein paar große Schlucke genommen. 
-Ich falle auseinander! Alles, was ich aufgebaut habe, fällt zusammen!-



Was schlecht ist, gehört verbessert! Thanks! :**

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