Ok, ok... ich muss zugeben, dass ich immer weniger Motivation aufbringen kann, bzw. immer mehr Schreibblockaden habe, je näher ich dem Ende der Story komme. So sorry! =O Ich hoffe, es ist trotzdem halbwegs gelungen und... HAVE FUN!
Die nächsten Stunden waren der Horror. Nicht für mich, eher für die anderen, die versuchten, irgendwie mit mir Kontakt auf zu nehmen. Aber ich war weg! Es war eine merkwürdige Mischung aus Mitbekommen, was in der Außenwelt passierte, aber gefangen in meinem Innern zu sein. Obwohl "gefangen" das falsche Wort war. Ich wollte ja hier sein!
Was ich mitbekam, war, dass mein Arzt Herr Stein hieß und ich das vermutlich in meinem Komatraum verarbeitet habe. Außerdem hatte ich wohl Fieber und am 2. Tag haben sie mich in eine Eiswanne gelegt, was mein Traum auf dem Eis erklärte. Merkwürdig war aber, dass in meinem Kopf scheinbar keine richtige Zeitrechnung stattfand. Ich hatte den 3. Tag nur vom Eis geträumt. Einen Tag lang, obwohl doch der Traum, verglichen mit der Zeit mit den Winchesters, sehr kurz schien. Faszinierend.
Neben Maria, besuchten mich noch andere. Mitschüler, die behaupteten, meine Freunde zu sein, sich aber vorher nie um mich geschert hatten. Aber als Justus an meinem Bett auftauchte, meine Hand griff und als wir allein waren sogar weinte, tat es mir sehr Leid, dass ich nicht auf ihn reagierte. Zu gern hätte ich ihm alles erklärt und mich entschuldigt. Ich wollte mich bei allen entschuldigen! Doch das musste noch Zeit haben.
Ich ließ mir etwa zwei Tage, um meine Psyche wenigstens so in Schuss zu bekommen, dass ich offen war, für äußere Einflüsse. Und als ich endlich wieder sprach, war Justus weg und kam in den nächsten Tagen auch nicht mehr wieder. Dafür kam ein Psychologe und redete sehr viel mit mir. Auch die Gespräche mit Maria halfen mir extrem dabei, mich zu ordnen. Trotzdem dauerte es sehr lang, bis ich mich gefangen hatte und ich war schon mehrere Wochen aus dem Krankenhaus raus, ehe ich langsam begann, Wurzeln in der Realität schlagen zu können.
Die Zeit war relativ. Das sagten ziemlich viele Menschen und ich nahm auch an, dass sie die Erfahrung machten, wie sich das "relativ" anfühlte, aber ich glaubte, kaum jemand machte eine Erfahrung, wie ich. Über ein Jahr war vergangen, als meine Alpträume und Panikattacken aufhörten und ich wieder Struktur im Leben fand. Über 12 Monate, die, jetzt wo ich am Fenster saß und in den goldenen Herbst hinaus sah, verflogen waren, wie Sekunden, während ich gleichzeitig das Gefühl hatte, um 10 Jahre gealtert zu sein. Ich atmete tief ein und aus und vergrub mich tiefer in die kuschelige Decke. Ein müdes Lächeln huschte auf meine Lippen und ich war kurz davor, vor Entspannung einzuschlafen, als plötzlich lauthals jemand ins Zimmer kam.
"Happy Birthday to you!", sangen mehrere Stimmen gleichzeitig los und ich wandte mich um. Maria kam mit einer Torte und - wie viele Kerzen brannten darauf? Verdammt! 28 schon! - herein. Im Schlepptau mein Psychologe, Marias Freund, Justus und die Schwestern Max und Luisa, die ich kennengelernt hatte. Freudentränen schossen mir in die Augen, während sie auf mich zu kamen und laut und schief zu Ende sangen.
"Wünsch dir was, Kleine.", murmelte Maria sanft und beugte sich mit der Torte zu mir herunter. Ich grinste breit, schloss die Augen und holte tief Luft.
Was sollte ich mir Wünschen? Glück? Zufriedenheit? Ein Auto? All das wäre vernünftig gewesen und ich hatte mich eigentlich für "Ruhe und Zufriedenheit" entschieden, als beim Auspusten Dean durch meinen Kopf huschte. Ich zuckte vor Schreck zusammen, aber verdrängte hastig das Gefühl. Ich hatte schon seit über zwei Wochen nicht mehr an ihn denken müssen und gerade zu meinem Geburtstag huschte er wieder durch meinen Kopf. Verdammt.
Ich versuchte, mir nichts anmerken zu lassen, als wir meinen Geburtstag feierten. Erst, als Maria Max und Luisa gegen ein Uhr am Morgen aus dem Haus scheuchte und sich mit mir in das Wohnzimmer vor den Kamin setzte, fragte sie, ob alles ok wäre.
"'Ok' ist ein relativer Begriff.", schmunzelte ich, ohne sie anzusehen. Die Tasse Tee in meinen Händen wärmte nur spärlich meinen Körper. Als wüsste Maria, dass mir kalt war, legte sie eine dicke Decke über meinen Körper.
"Für dich ist alles relativ.", entgegnete Maria und verdrehte die Augen. Ich lächelte zurück, aber sie sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an.
"Verdammt, Maria.", zischte ich, "Bei dir fühl ich mich nicht wie eine erwachsene Frau mit einem eigenen Haus, sondern wieder wie eine pubertierende 16jährige."
"Gut!", sagte sie, "Das wollte ich bezwecken. Also- erzähl!"
Jetzt verdrehte ich die Augen und starrte ins Feuer.
"Ich glaube, ich liebe Dean."
"Sam..", unterbrach mich Maria, "Darüber haben wir doch schon geredet. Das ist-"
"Nein.", unterbrach ich sie wiederum. "Du verstehst mich nicht. Keine Sorge- ich habe all das verstanden, was ihr mir gesagt habt und ich glaube euch. Nur habt ihr eines nicht verstanden: Dean ist eine eigenständige Person! Mit seinen Gefühlen und Gedanken. Er weiß noch nicht ein Mal von Jacob. Zumindest verdrängt er es."
Ich sah Maria, wie sie mit sich kämpfte. Ich erwartete jede Sekunde eine Ohrfeige, oder dass sie schweigend aus dem Zimmer ging und nie wieder kam.
"Es tut mir Leid..", brachte ich hervor. Ein Kloß bildete sich in meinem Hals und ich wusste gar nicht warum, denn meine Lippen lächelten. Vorsichtig streckte ich eine Hand nach Marias Schulter aus. Sie starrte unbewegt in die Flammen. Als meine Finger ihre Schulter endlich berührten, zuckte sie zusammen und schluchzte laut auf. Erschrocken zog ich meine Hand zurück. Ich wollte meinen Mund auf machen, aber bevor ich reden konnte, stürzte sie in meine Arme und weinte. Ich schluckte und strich über ihre Locken. Warum sie weinte, war mir klar- wenn ich nicht so müde gewesen wäre, hätte ich es auch getan. So viele Jahre waren vergangen und ich hatte scheinbar wieder zur Normalität zurück gefunden, nur um festzustellen, dass die Normalität nichts an Gefühlen ändern konnte.
"Ich schwöre bei Gott, ich habe den Wahnsinn hinter mir gelassen.", murmelte ich leise, während ich sie fest im Arm hielt.
"Das sagst du jetzt.", brachte sie erstickt hervor, "Sobald du ihm in die Augen siehst, wirst du verloren sein."
"Nein...", sagte ich gedehnt und musste plötzlich lächeln. Deans grüne Augen lösten keine Angst mehr in mir aus. Keine Kopfschmerzen und der Wahnsinn blieb fein weggesperrt in meinem Kopf.
"Nein.", begann ich wieder, "Ich bin fest in der Realität verankert. Keine Sorge. Und sobald ich wieder davon reden sollte, dass Dean aus einer anderen Realität kommt, um mich vor dem Monster Jacob zu beschützen, darfst du mich wegsperren."
"Krieg ich das schriftlich?", sie setzte sich auf und zog eine Augenbraue hoch. Ich lachte auf.
"Wenns dir hilft?"
In vielen Gesprächen mit Maria, wie ich die Rettung von Dean angehen wollte, musste sie schließlich zugeben, dass Jacob das ganze Jahr über immer wieder in der Nähe gesehen wurde. Aber ich bräuchte mir keine Sorgen zu machen, weil Maria und ihre Leute das wohl unter Kontrolle hätten. Aber sie verstand nicht, wie perfekt das war! So musste ich ihn nicht erst finden! Es dauerte nicht lang, da hatte ich einen Plan, gegen den Maria nichts aussetzen konnte.
"Du willst ihn also zu Jensen Ackles bringen."
"Ja.", antwortete ich grinsend und nahm einen Schluck Tee. Aber der beruhigte meine wilde Aufregung nicht. Irgendwie war das berauschend. Jensen Ackles, die Möglichkeit, Dean von Jacob zu retten- das wäre mehr als perfekt!
"Und ich darf nicht Bescheid geben?", wollte Maria verwirrt wissen, "Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist."
"Wie lang glaubst du, würde es dauern, ehe die Nachricht an Jensen Ackles durchkommt? Wenn überhaupt?"
Maria runzelte die Stirn und seufzte dann laut auf. Ich konnte nicht anders, als belustigt schmunzeln. Ja- die Situation war nicht lustig und dass ich Maria da mit rein zog, war ziemlich mies, nur hatte ich das Gefühl, dass dieser Plan der allerletzte sein würde. Das hier die allerletzte Entscheidung in Bezug auf Dean/Jacob sein würde. Und da ich die ganze Sache gemeinsam mit Maria begonnen hatte, fühlte es sich nur richtig an, es auch gemeinsam mit ihr zu beenden. Und scheinbar fühlte sie genauso.
Ich schob ihr vier längliche Karten hin. Zwei waren kleiner als die anderen.
"Was ist das?", fragte sie und nahm sie in die Hand.
"Zwei Karten für die Comic-Con und zwei Flüge dort hin."
Maria sah mich mit großen Augen an: "Du hast das ohne mein Zutun geplant?!"
Ich rollte mit den Augen und beugte mich vor: "Komm schon. Du freust dich doch!"
So makaber es auch sein mochte: Maria war in den letzten Jahren ein riesiger Fan von Supernatural geworden und ich wusste, dass das ein Traum von ihr war. Sie antwortete nicht und ließ sich auch nichts anmerken. Aber als wir die Koffer packten, huschte immer wieder ein breites Grinsen über ihre Lippen und als wir ein paar Tage später im Flugzeug saßen, wurde sie ganz hibbelig. Wie ein kleines Kind. Auch meine Aufregung stieg und immer wieder sah ich mich um.
"Sicher, dass er uns auch gefolgt ist?", murmelte ich Maria zu, die grinsend aus dem runden kleinen Fenster sah.
"Ja.", sagte sie, ohne den Blick von der tief unten liegenden Welt zu lösen, "Du weißt doch: Meine Leute.."
"Ja..", seufzte ich und sah mich noch ein Mal in dem Flugzeug um. Aber ich hatte ihn nicht ein Mal entdecken können. Nervös kaute ich auf meiner Unterlippe herum. Was, wenn er uns doch nicht gefolgt war? Wenn er gar nicht im Flugzeug saß? Ich hatte Maria versprochen, dass es das letzte Mal sein würde, dass ich mich mit ihm dermaßen beschäftigte. Wenn der Plan nicht funktionierte, müsste ich Dean für immer vergessen müssen. Und das war unmöglich.
Nach verdammt langen 14 Stunden kamen wir endlich in Nashville an. Jetzt konnte Maria das Grinsen gar nicht mehr abstellen. Obwohl auch sie sich immer wieder um sah und Kontakt zu ihren Leuten hielt. Die Vorfreude auf die Con war einfach zu groß. Die Betten in dem Hotelzimmer waren mehr als bequem und trotzdem konnten wir beide nicht schlafen. Vollkommen übermüdet, aber vollgepumpt mit Adrenalin, standen wir schließlich mitten in einer Menschenmenge, die alle genauso verrückt waren, wie wir.
"Willkommen in meiner Welt.", gluckste ich.
Ein Kribbeln fuhr mir in den Nacken und wurde zu einer Gänsehaut. Mit einem Knoten im Bauch, wandte ich mich um. Sah über Unmengen Gesichtern hinweg, bis es an einem hängen blieb. Eiskalte grüne Augen funkelten mich an.
Jacob.
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Life is not what it seems.
FanficTW: Gewalt, Alkoholabhängigkeit, toxische Beziehungen, Mord, Manipulation, Depressionen, Sex, KEIN HAPPY END Ein grauenvoller Mord an ihrer Familie machte Samantha Wolf schlagartig zu einer Waise. Alkohol, Maria und ihre Lieblingsserie "Supernatural...