~eine völlige Niete~

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Planlos durchsuchte ich den großen Raum, der mit allen möglichen Dingen vollgeräumt war. Wie sollte ich in diesem Chaos bloß das Kabinett finden?
Wäre es eine gute Idee das Felix Felicis zu verwenden, oder sollte ich es mir noch aufheben? Wenn Draco doch nur mit mir reden würde!
Verzweifelt zog ich die kleine Phiole aus meiner Umhangtasche, und schraubte sie langsam auf.
Ich wollte das Gefäß gerade an meine Lippen setzten, da ging plötzlich die Tür auf. Vor Schreck ließ ich das kleine Fläschen fast fallen.
Ich drehte mich zur Tür, und dort stand niemand geringeres als Draco.
Unfähig mich zu  bewegen stand ich einfach nur da und starrte ihn an. Er jedoch ignorierte mich, und stolzierte an mir vorbei. Zielstrebig ging er in das hinterste Eck des Raumes, und hielt vor einem großen Gegenstand, welcher mit einem schwarzen Tuch abgedeckt war. Er zog das Tuch hinuter, und zum Vorschein kam: das Verschwindekabinett! Er hatte es also schon vor mir gesucht. Zum Glück hatte ich das Felix Felicis noch nicht getrunken!
Draco setzte sich auf eine Couch, und schlug einen riesen Wälzer auf, welcher sich auf einem der alten Tische gestapelt hatte.
Ich fing an die unzähligen Bücherregale zu durchstöbern, und fand tatsächlich ein Buch das uns behilflich sein könnte.
Ich setzte mich auf einen blauen Sofasessel, und blätterte durch das dicke Buch. Als ich ungefähr die Hälfte der Seiten durch hatte, stieß ich auf ein interessantes Kapitel. Dort waren tatsächlich einige Reparaturzauber für das Kabinett aufgelistet. Vor Freude sprang ich auf und rief:" Draco! Ich hab was gefunden!"
Draco schaute mich nur kalt an.
"Dann reparier es!" fuhr er mich an, und auch wenn er nicht gerade freundlich zu mir war, freute ich mich, dass er überhaupt mit mir sprach.
Ich nahm meinen Zauberstarb, und sagte den ersten Spruch auf, und einen gelber Lichtstrahl schoss auf dass kaputte Kabinett zu, doch nichts veränderte sich. Ich probierte es nochmal, schon wieder nichts.
Entäuscht ließ ich mich neben Draco auf das Sofa fallen.
"Probier du es mal" schlug ich vor, doch er stand nur auf und ging einfach. Er ließ mich einfach so allein zurück!
Deprimiert und wütend deckte ich das Kabinett wieder mit dem Tuch zu, und verließ den Raum der Wünsche.
Ich beschloss direkt in den Gemeinschaftsraum zugehen, da ich unbedingt noch meine Verwandlungshausaufgaben machen musste. Bei Merlin, wie ich dieses Fach hasste! Das lag nicht nur daran, dass ich eine völlige Niete in diesem Fach war, nein, natürlich musste McGonnagall, gegenüber mir auch noch besonders streng sein!

Ich bog gerade um eine Ecke, da rannte ich plötzlich in eine Person hinein, und fiel zu Boden. Als ich meinen Kopf hob, schaute ich in die hässlichen grünen Augen meines Bruders.
"Pass doch auf wo du hin läufst!" fauchte ich, und rappelte mich vom Boden auf.
"Pass selber auf!" mischte sich jetzt die kleine Weasley ein, die hinter Harry stand.
"Jetzt kann sich Harry nicht mal mehr selbst verteidigen! Traurig, traurig" meinte ich, und schüttelte gespielt enttäuscht den Kopf.
"Wo ist nur dein Niveau Bruder? Ach ja, du hast ja keins, sonst würdest du dich nicht mit einer Blutsverräterin abgeben!" keifte ich, und rauschte an ihm vorbei.

Im Gemeinschaftsraum angekommen, saß nur noch Blaise auf einem der Sofas, und als er mich sah, winkte er mich zu sich.
Ich ließ mich neben ihn auf die Couch fallen, und schaute ihn abwartend an.
"Was gibts?" fragte ich, und zog ungeduldig eine Augenbraue hoch.
"Du bist ja auch zu Slughorns Essen eingeladen, oder?" fragte Blaise, woraufhin ich nickte.
"Also ich bin auch eingeladen, und ich hätte mir gedacht, wir könnten vielleicht gemeinsam hingehen, nur so als Freunde" erklärte er.
"Klar, gute Idee" meinte ich, da ich nicht allein hingehen wollte.
"Ich hab schon einen Brief von Slughorn bekommen", erzählte Blaise, "Das Essen beginnt um 18:00, treffen wir uns zehn Minuten davor im Gemeinschaftsraum?" schlug er vor, und ich nickte.
"Ich muss jetzt los, du weißt schon, Verwandlungsaufgaben" meinte ich, und ging hinauf zu meinem Schlafsaal.
Als ich das Zimmer betrat, lag ein Brief auf meinem Bett, und ich konnte mir schon denken von wem der war.
"Den hat vorher so ein alter Kauz für dich gebracht" sagte plötzlich eine Stimme aus dem Badezimmer. Erschrocken fuhr ich herum. Erleichtert stellte ich fest, dass es nur Pansy war, welche im Türrahme lehnte, und sich gerade die Zähne putze.
Ich machte mir nicht die Mühe den Brief von Slughorn zu lesen, da ich ja von Blaise schon wusste was drinnen stand. Ich setzte mich  an den kleinen Tisch, und begann unmotiviert mit meinem Verwandlungsaufsatz.

 Die falsche PotterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt