3.

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Den ganzen Tag wuselte ich wie eine Wahnsinnige durchs Haus, doch Brandon blieb die ganze Zeit über in Masons Zimmer. Vermutlich wollte er fürs Erste seine Ruhe von uns allen haben, schließlich würde er ein Jahr mit uns aushalten müssen. Doch beim Abendessen würde er den Fragen meiner Eltern und meines Bruders nicht ausweichen können.

Andrew war der Erste der Zuhause war. "Na Maddy. Ist der Franzose schon da?" "Ja" gab ich mürrisch von mir. "Ich hab extra den Laden früher geschlossen um ihn nich vor Mom oder Dad kennen zu lernen". Andrew führte einen eigenen Surfbrett-Laden. Mit 15 hatte er seine Leidenschaft zum Surfen entdeckt und sich gleichzeitig sein Ziel gesetzt später einmal seinen eigenen Laden zu betreiben.

"Er ist in Masons Zimmer. Aber vorsicht: bissig" "Ach was. Hunde die bellen beißen nicht". Wohl eher Straßenköter dachte ich mir. "Ich geh mal rauf".

Andrew sprang förmlich die Treppe hinauf während ich mir einen Apfel schnappte und mich ins Wohnzimmer verkrümelte um ein wenig Fern zu sehen. Nach wenigen Minuten kam Andrew und ließ sich schwer neben mich auf die Couch fallen.

"Und wie liefs?" "Na der ist ja gut drauf. Ich wollte mich ganz normal vorstellen und ihm die Hand reichen. Er hat sie nur angestarrt und mir seinen Namen hingekotzt".

Mir wurde bewusst das Brandon nicht alle gleich behandelte. Mir hatte er vernünftig die Hand gereicht, sogar kurz mit seinem Daumen über meinen Handrücken gestrichen.

"Wenn er sich weiterhin wie ein desozialisierter Macho benimmt, kann das Jahr lang werden" "Genau das dachte ich mir auch aber wir sollten keine voreiligen Schlüsse ziehen. Er ist erst ein paar Stunden hier. Vielleicht ist er einfach mur müde und deshalb so schlecht drauf." "Ach Mads. Du bist einfach zu gut für diese Welt"

Andrew zog mich zu sich heran und legte seine starken Arme um mich. Ich schmiegte mich in sein Shirt welches stark nach Mason roch. "Du riechst wir Mason" gab ich gedankenverloren von mir. "Er hat mir gesagt welches Parfum er trägt damit du ihn nicht so sehr vermisst".

"Wenn man euch so zusammen sieht und zuhört, könnte man meinen ihr seid ein Paar". Die verruchte Stimme Brandons ertönte hinter unserem Rücken. Andrew und ich drehten uns zu ihm um. Dem Anschein nach hatte er den Koffer bereits ausgepackt da er umgezogen war. Er trug eine schwarze, zerissene Jeans, strahlend weiße Adidas und ein blaues Shirt welches seine Tattoos verbarg.

"Sind wir aber nicht" fauchte Andrew Brandon entgegen. "Andrew! Denk dran was ich dir vorher gesagt habe" "Was hast du ihn denn vorher gefragt Madison?" fragte Brandon neugierig nach. "Das geht dich nichts an. Und ich heiße Maddy. Es wird für dich keinen anderen Namen als Maddy an mich geben".

Sein vorher freudiger Blick verfinsterte sich immer mehr. "Klar" gab er mürrisch von sich und stapfte wütend nach oben um dort krachend die Tür ins Schloss fallen zulassen.

Das verflixte Jahr    #Wattys2018Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt