14.

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Seid Brandon gegangen war, hatte ich ihn nicht mehr gesehen. Sein Stuhl war leer gewesen als wir alle beim Abendessen gesessen waren. Mom hatte mich gefragt wo er geblieben war und ob etwas vorgefallen sei. Ich antwortete dass ich nicht wusste wo er war und das es mir eigentlich auch egal sei wo er war. Doch es war mir nicht egal gewesen.

Ich war die halbe Nacht wach gelegen und wartete darauf das Brandon nach Hause kam doch das tat er nicht. Ich hatte ihn sogar ein bisschen vermisst als ich meinen täglichen Himbeerjoghurt gegessen hatte. Normalerweise saß er mir gegenüber, aß seinen Joghurt und warf verstohlene Blicke zu mir herüber. Am Anfang fand ich es nervig das Brandon meinen Joghurt aß und mich immerzu ansaß. Doch jetzt vermisste ich ihn irgendwie.

Trotz seiner komischen Art war er mir ein wenig ans Herz gewachsen. In meinen Gedanken verloren starrte ich meinen Joghurt an und nahm nur kaum meine Außenwelt war. Wo zum Teufel steckte Brandon bloß?

Plötzlich schob sich eine warme Hand auf meine linke Schulter. Panisch drehte ich mich und sah in die bernsteinfarbenen Augen die meinem Gegenüber gehörten. Er trug dieselben Sachen wie gestern was darauf schließen ließ das er bis jetzt nicht hier war. „Wo warst du?" „Weg". Brandon wandte sich ab und nahm sich in aller Seelen Ruhe eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank. „Geht das auch genauer?" „Ja".

Er lehnte sich an die Küchenzeile und sah mich eindringlich an. Ich sah ihn ebenfalls an und wartete auf eine genauere Antwort. „Dürfte ich nun endlich erfahren wo du die ganze Nacht warst!? Zum Teufel, Mom wollte schon die Polizei rufen weil du heute Morgen immer noch nicht da warst!" schrie ich ihn an doch Brandon zuckte nicht mal mit der Wimper. Er atmete theatralisch ein und verließ dann die Küche. Wütend stürzte ich ihm hinterher.

„Brandon bleib stehen und antworte mir verdammt!". Unerwarteterweise blieb er inmitten der Treppe stehen und sah mich mit großen Augen an. „Ich muss dir nicht antworten, du bist ein Kind. Nicht meine Mutter" „Aber ich habe mir wie deine Mutter Sorgen gemacht".

Mist! Das wollte ich ihm nicht sagen. Ein sanftes Lächeln bildete sich auf seinem Gesicht. Gott sah das knuffig aus! Was zur Hölle denke ich da schon wieder!? Es ist nur Brandon und er ist nicht knuffig. „Niedlich" sagte er mit seiner rauen und doch wahnsinnig sanften Stimme und stieg dir Treppe hinauf. Wie immer ließ er mich mit einer offenen, unbeantworteten Frage stehen.

Das verflixte Jahr    #Wattys2018Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt