18.

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Das vergangene Wochenende war das schrecklichste meines Lebens. Charlotte hatte mit ernsthaft abgesagt weil Goldie etwas mit ihr machen wollte. Mom hatte mich dazu verdonnert einkaufen zu gehen und das mit Brandon! Das einzige wo wir uns einig waren, war die Geschmackssorte unseres Joghurts. Sonst hatten wir und nur gestritten, vom Eingang bis zur Kasse. Doch Gott sei Dank war endlich Montag, ein Montag an dem eine neue Sitzordnung bestimmt werden sollte.

Wie immer war ich extrem früh aufgestanden weil ich nicht wusste wohin mit meiner Aufregung. Hibbelig sah ich auf die Uhr. Brandon die Schlafmütze sollte langsam auch mal aufstehen oder wir kämen zu spät zur Schule. Leicht genervt stapfte ich nach oben und klopfte an die schokoladenfarbige Tür. Nichts.

Ich öffnete sie und ein Duftschwall schlug mir entgegen der mich kurz zurück drängte. Doch ich lief durch die Wolke zu dem Fenster wo ich die Vorhänge zurück zog und eines der beiden Fenster weit öffnete. Das helle Sonnenlicht schien auf Brandon der richtig knuffig in seinem Bett lag. Er lag auf der rechten Körperhälfte und hatte sein Gesicht tief in die Decke vergraben. Eigentlich war es zu schade ihn jetzt zu wecken doch wir mussten in die Schule. Ich schnappte mir die schwarze Decke und zog sie ihm weg.

Sofort krümelte er sich wie ein Embryo zusammen und öffnete langsam seine Augen. "Brandon du Schlafmütze. Hopp aufstehen. Oder du gehst zu Fuß zur Schule. Und zieh dir doch endlich mal mehr zum schlafen an als eine Boxer". Von Brandon kam nur ein tiefes Grummeln. "Hörst du deinen Wecker eigentlich nicht?" "Nein" "Dann stell dir mehrere. Ich hab keinen Bock dich jeden Tag aufwecken" "Ich hör dich aber viel lieber als den Wecker". Träume ich oder schläft Brandon doch noch? Meinte er das jetzt ernst? "Meinst du das ernst?" "Ja".

Er hatte sich immer noch keinen Millimeter aus dem Bett bewegt weshalb ich wieder Richtung Bett stiefelte und versuchte ihm am Arm aus dem Bett zu bekommen. Doch da hatte ich die Rechnung ohne Brandon gemacht. Blitzschnell drehte er sich um, packte mich am Arm und zog mich ins Bett. Er drehte uns so dass er mal wieder auf mir lag und mich so festnagelte.

Ich sah ihm in seine bernsteinfarbenen Augen und erkannte zum ersten Mal den dunkel braunen Rand der einen perfekten Kontrast zu dem hellen braun gab. Schweigend sah er mich an. Er tat nichts, er sah mich einfach an. Eine gefühlte Ewigkeit lagen wir so da ohne etwas zu sagen oder zu tun. Ich versank in der kleinen Welt in der wir uns gerade befanden und vergaß das um uns herum vollkommen bis plötzlich ein schriller Ton uns außer einander riss.

"Scheiß Wecker" schimpfte Brandon und stellte das nervtötende Geräusch ab. "Du hast also doch einen Wecker" lachte ich und sah Brandon an. Er lächelte sanft und nickte. Er lächelte. Er sah so wahnsinnig süß aus wenn er lächelte. Okay Maddy, Stopp! Ich musste aus diesem Zimmer raus. Und zwar sofort. "Ich geb dir 30 Minuten oder du gehst zu Fuß zur Schule". Und schon war ich draußen bei der Tür.

Keine 20 Minuten später saßen wir im Auto und schwiegen uns an. Kaum an der Schule angekommen sprangen wir beide aus dem Wagen und gingen getrennte Wege zum Klassenzimmer. Kurz nach uns kam Mrs. Marsh und offenbarte uns den neuen Sitzplan. Ich saß weder neben Brandon noch neben Will doch dafür neben Britney und Charlotte. Eigentlich war sie ganz in Ordnung doch sie hatte schon eine Reihe männlicher Wesen hinter sich. Einmal wollte sie sogar Mason auf ihre Liste setzt doch er hasste Britney.

Nach endlosen eineinhalb Stunden war endlich Pause und ich konnte frische Luft schnappen. Völlig abwesend lief ich zu den Bäumen und wartete auf die anderen. Die ganze Pause über war ich mal wieder in meine Gedanken abgedriftet und bekam nur die Hälfte mit. Nichtmal als es zum Unterricht klingelte bis mich Will wieder in die Realität zurück holte. "Warte mal kurz Maddy" sagte er und hielt mich am Arm zurück. Er nahm meine Hände in seine und kam mir so nahe dass er seinen Kopf an meine lehnen konnte. Kurz sah er mir in die Augen wandte seinen Blick jedoch auf unsere Hände ab. "Ich wollte dich fragen ob du mit mir ausgehen würdest?"

Das verflixte Jahr    #Wattys2018Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt