Aaron Pov
Müde von diesem Tag legte ich mich ins Bett, schloss die Augen und schlief erschöpft ein. Mom war immer noch wütend und zeigte das deutlich, indem sie mir eine Lektion erteilte.
~ Rückblick ~
Ich kam gerade aus der Schule und mein Magen knurrte. Ich wollte sofort etwas essen, aber ich konnte nicht. Mom stand mit verschränkten Armen im Flur und sah mich wütend an. Das war kein gutes Zeichen. Ein kurzer Blick zur Seite zeigte mir Dad und Sven, die mich beide mitleidig ansahen.
»Und ... hast du mir etwas zu sagen, mein Sohn?«, hakte Mom streng nach und durchbohrte mich mit ihrem Blick, der jedem Wolf einen kalten Schauer über den Rücken jagte.
»Ja Luna ... Es tut mir leid, dass ich mich so verhalten habe«, antwortete ich kleinlaut und hoffte, dass es Mom besänftigen würde.
»Das habe ich nicht gemeint, aber es ist ein guter Anfang«, knurrte sie wütend und ich hörte einen leichten Hauch von Moms Wölfin Samira heraus.
Gott, wenn Moms Wölfin Samira rauskommt, hat mein menschlicher und pelziger Hintern Geburtstag. Der singt dann nur noch Halleluja rückwärts, und darauf hatte ich keine Lust. Also beschloss ich, schnell das Richtige zu sagen.
»Ich werde euch zum Treffen mit dem Moonshire Rudel begleiten«, warf ich reumütig ein und schaute vorsichtig zu Mom, die nickte.
»Gute Entscheidung und damit du deine Lektion lernst und mir nie wieder widersprichst, wenn ich dir etwas sage, wirst du zwölf Runden im Wald laufen. Sven wird das überwachen und mir Bericht erstatten. Erst danach bekommst du dein Mittagessen«, verkündete mir Mom meine Strafe, mit der ich schon gerechnet hatte, und den letzten Teil knurrte sie nur noch heraus.
Unterwürfig nickte ich nur, denn es hatte keinen Sinn zu widersprechen, und so machte ich mich auf den Weg nach draußen. Auch Sven folgte mir und ich begann mich zu verwandeln. Kaum war ich ein schwarzer Wolf, rannte ich auch schon los, gefolgt von unserem Beta.
~ Rückblick Ende ~
~*~ Traum ~*~
Ich lief in meiner Wolfsgestalt durch einen Wald, als ich einen seltsamen, aber schönen Duft wahrnahm. Es roch nach Bratapfel mit Zimt. Einfach, köstlich und unwiderstehlich. Ich folgte dem Geruch und fand mich auf einer Lichtung wieder. Als ich mich auf der Lichtung umsah, sah ich einen sandfarbenen Wolf auf einem Felsen liegen und neben ihm einen Husky. Der Wolf knurrte mich an, aber der Husky nickte mir nur zu und verschwand dann. Ich betrachtete den Wolf und bemerkte, dass dieser Geruch von ihm kam. Ich wollte gerade zu ihm laufen, als sich plötzlich der Boden unter mir öffnete und ich hineinfiel. Ich war so erschrocken, dass ich laut aufschrie.
~*~ Ende des Traumes ~*~
Kurz darauf spürte ich einen harten Aufprall, und als ich mich verwirrt umsah, merkte ich, dass ich zu Hause war und nur aus dem Bett gefallen war. Offenbar hatte ich geträumt. Aber dieser Traum fühlte sich so real an, dass es mir seltsam vorkam. Aber ich beschloss, es auf sich beruhen zu lassen, denn Träume waren sowieso nur Hirngespinste, und was sollte so ein Traum schon bedeuten.
Devin Pov
Mit Damon, wie ich den Husky getauft hatte, lief ich zu meiner bescheidenen Behausung zurück. Es war zwar nur ein Abbruchhaus, aber wenigstens war es trocken. Trotzdem musste ich mir etwas anderes suchen, denn die Worte des Sohnes des Alphas gingen mir nicht aus dem Kopf. Es wunderte mich nicht, dass ich mich verstecken musste. Denn wenn jemand herausfinden würde, wie dieses Rudel wirklich war, würde er wahrscheinlich nichts mehr mit diesem Rudel zu tun haben wollen.
»So Damon, hier sind wir in meinem bescheidenen Reich«, antwortete ich und kicherte, als mir klar wurde, dass ich mit einem Hund sprach, der mich sowieso nicht verstehen konnte.
Aber Damon bellte mich trotzdem fröhlich an und lief ein Stück um mich herum. Ich setzte mich auf den Boden und überlegte, was ich tun sollte. Hier zu bleiben wäre viel zu gefährlich für mich. Man könnte mich entdecken, denn das Abrisshaus lag in der Nähe der Stadt. Also blieb mir nur eine Wahl, auch wenn sie mir nicht gefiel. Ich musste mir ein Versteck im Wald suchen und hoffen, dass mich dort niemand entdeckte. Damon hatte wohl seine Erkundungstour beendet, denn er kam schwanzwedelnd auf mich zu und leckte mir über das Gesicht. Hätte ich ein normales Leben gehabt, hätte ich auch gerne einen Hund gehabt, aber das konnte ich Damon nicht antun. Aber im Moment war ich einfach zu müde und legte mich erschöpft auf den Boden. Damon machte es sich neben mir bequem und seine Wärme half mir, besser einzuschlafen.
~*~ Traum ~*~
Ich lag in meiner Wolfsgestalt auf einem Felsen im Wald und Damon lag neben mir. Ich genoss die Ruhe, denn ich wollte nicht zu viel Kraft verbrauchen. Ich fühlte mich nur schwach und hatte großen Hunger. Außerdem hatte ich Angst und wollte keinen Fremden bei mir haben. Plötzlich roch ich einen fremden Geruch und versuchte ihn zu ignorieren. Aber es ging nicht, denn der Geruch war einfach zu lecker. Es roch nach frisch gebrannten Mandeln. Mir lief das Wasser im Mund zusammen, denn es erinnerte mich kurz an eine Zeit, die längst vergessen schien. Nach kurzer Zeit stand ein schwarzer Wolf vor mir und beäugte mich neugierig. Doch ich bekam Angst, denn er war stärker als ich. Ich knurrte in der Hoffnung, dass er verschwinden würde, doch er kam auf mich zu, nachdem Damon ihm zugenickt hatte, und verschwand. Nun hatte auch er mich allein gelassen.
~*~ Ende des Traumes ~*~
Entsetzt und zitternd wachte ich auf und sah mich um. Ich war immer noch im Abbruchhaus und neben mir schlief Damon friedlich. Anscheinend hatte ich das alles nur geträumt, aber trotzdem sah ich Damon nachdenklich an. Würde er mich auch verlassen, wie all die anderen?
»Nein Damon, du würdest mich nicht verlassen. Denn das würde ich nicht überleben.« flüsterte ich und versuchte weiterzuschlafen, was mir auch gelang.
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Das Geheimnis des Omegas (BoyxBoy)
WerewolfOmegas gelten meist als schwach und unterwürfig und werden in der Gesellschaft von anderen Werwölfen nicht beachtet. Meist werden sie ihrem Schicksal überlassen. So ergeht es auch Devin, der als Omega im Moonshire Rudel lebt. Doch im Gegensatz zu de...