Kai Pov
Frustriert saß ich in meinem Zimmer und starrte die Wand an. Seit drei verdammten Tagen versuchte ich, den Sohn des anderen Alphas zu überreden, etwas mit mir zu unternehmen. Aber er blockte immer ab, als wäre ich Luft für ihn. Ständig hatte er eine Ausrede parat, nur um nichts mit mir unternehmen zu müssen. Sogar Dad bemerkte dieses Verhalten und wurde langsam sauer. Nicht, weil ich versagte, sondern weil der ganze Plan nicht so aufging, wie er sollte. Ich konnte mich nicht mit dem Sohn des anderen Alphas anfreunden, und Dad kam bei den Verhandlungen mit dem anderen Rudel ins Stocken. Denn dieser Alpha Henry des anderen Rudels war sehr misstrauisch und lehnte jeden Vorschlag meines Vaters ab. Und zu allem Überfluss guckte seine Luna meine Mom nicht mal mit dem Arsch an, was ich ziemlich überheblich fand. Es war einfach zum Mäusemelken.
»Hey, Bro. Ich wollte mal sehen, was du so machst.« ertönte die Stimme meines besten Freundes Steve und ich sah ihn an.
»Was wohl. Ich feiere die geilste Party«, sagte ich sarkastisch und er grinste mich nur an.
»Alter, ich kann dich verstehen. Muss im Moment echt scheiße sein«, drehte er sich fragend zu mir um und machte eine ausladende Geste.
»Wem sagst du das. Der Sohn vom anderen Alpha will nichts mit mir machen, so sehr ich es auch versuche. Diese Luna von dem anderen Alpha will Mom nicht mal mit dem Arsch ansehen und um die Party perfekt zu machen, sind die Verhandlungen von Dad mit dem Alpha des anderen Rudels auch noch kompliziert«, erklärte ich kurz und Steve seufzte.
»Gott, ich möchte nicht in deiner Haut stecken. Aber weißt du was?«, fragte er mich, als ich kurz den Kopf schüttelte, bevor er weitersprach: »Wenn sie nichts mit dir oder uns zu tun haben wollen, lass uns rausgehen und spielen. Justin wartet draußen. Wir könnten in den Park gehen und Football spielen.«
Das war eine gute Idee. Nach einer kleinen Rauferei wäre ich bestimmt entspannter. Also ging ich mit Steve hinunter und ignorierte die bösen Blicke der Luna aus dem anderen Rudel. Die alte Schnepfe war mir ehrlich gesagt im Moment egal und ich wollte lieber etwas gegen die Langeweile tun.
Devin Pov
Seit drei Tagen war ich mit Damon im Wald, aber hauptsächlich in der Höhle. Langsam wurde mir langweilig und ich fragte mich, wie lange ich mich noch verstecken sollte oder wie ich die Verhandlungen der Rudel sabotieren könnte. Ich hatte keinen Plan, aber die Worte gingen mir nicht aus dem Kopf.
Aber es brachte nichts, darüber nachzudenken. Um ehrlich zu sein, war ich vor ein paar Tagen neugierig, wie dieses andere Rudel war, und beobachtete Sie kurz. Ich merkte, dass Sie meinem Alpha misstrauten und nicht viel von ihm hielten. Was mich aber überraschte, war die Tatsache, dass die Luna des anderen Rudels mich wohl bemerkt hatte, denn sie schaute in meine Richtung.
Da ich mich hinter den Büschen versteckte, konnte sie mich zum Glück nicht sehen. Am selben Abend kam Damon mit mehreren Steaks im Maul an und ich ahnte, woher er sie hatte. Nämlich aus dem Restaurant, das als einziges in der Umgebung Steaks anbot, denn sonst bekam man sie weit außerhalb. Eigentlich wollte ich ihm böse sein. Aber ich war froh, so etwas Leckeres zum Beißen zu haben. Außerdem war es das einzige Restaurant in diesem Rudel und es gehörte meinen Erzeugern. Also akzeptierte ich Damons Verhalten. Für mich war es selbstverständlich, Damon etwas zu geben, auch wenn er zuerst nicht fressen wollte. Manchmal war er ein bisschen komisch, aber das war mir lieber, als allein zu sein.
»Komm Damon. Lass uns ein bisschen spazieren gehen. Das wird uns beide ablenken«, sagte ich zu meinem Begleiter, der sofort aufsprang und mich fröhlich ansah.
Beschützer Pov
Zufrieden begleitete ich Devin aus der Höhle. Ich war froh, dass er so freundlich zu mir war und mir die Aktion mit den Steaks nicht übel nahm. Normalerweise sorgte die Mondgöttin dafür, dass er etwas zu essen bekam und ich konnte mich auf meine Aufgabe konzentrieren. Nun, seit er regelmäßig etwas zu essen bekam, ging es ihm schon etwas besser, und abends kuschelte ich mich an ihn. Es war aber nichts Erotisches, sondern etwas Vertrauliches. Ich wollte ihm das Gefühl geben, dass jemand bei ihm ist.
Als wir zur Lichtung gingen, nahm ich den Geruch von mehreren Wölfen wahr. Aber es war kein fremder Geruch, es war der Geruch von diesem Alpha und seinen Freunden. Sofort wurde ich wachsamer und stellte mich vor Devin, um ihn im Notfall zu beschützen.
»Was hast du, Damon?«, fragte Devin verwirrt, während ich nur warnend knurrte.
Doch je näher der Geruch kam, desto aggressiver wurde mein Knurren. Devin schien zu merken, dass hier etwas nicht stimmte, denn sein Geruch hatte einen Hauch von Angst angenommen.
»Na, wenn das nicht der Abschaum von Omega mit seinem Köter ist«, höhnte er, als er bei uns war, und ich knurrte noch lauter. Um meine Aggression zu verstärken, fletschte ich die Zähne und bäumte mich noch mehr auf.
»Mein Gott, als ob so ein Köter es mit uns aufnehmen könnte!« höhnte einer seiner Freunde.
»Stimmt. Also, Kai, was meinst du, was wir tun sollen?«, fragte der Letzte der Gruppe und schaute zu diesem Angeber von Alpha.
»Lasst uns beide verprügeln«, antwortete er kalt und alle drei verwandelten sich in Wölfe.
Nun, wenn sie einen Kampf wollten, sollten sie ihn bekommen. Ich nickte Devin kurz zu und deutete auf den Wald. Devin verstand, aber er war verängstigt. Das machte mich nur noch wütender und ich starrte sie an. Langsam studierte ich ihre Bewegungen, denn sie umkreisten uns wie Hyänen.
Als ein brauner Wolf zum Sprung ansetzte, sprang ich ihm entgegen und schlug ihm meine Krallen ins Gesicht, woraufhin er aufjaulte. Die anderen Wölfe merkten nun, dass mit mir nicht zu spaßen war und griffen mich zu dritt an. Es waren aber nur Jungwölfe. Mit Bissen in den Hals, in die Beine und Kratzern auf Bauch, Rücken und Gesicht vertrieb ich die ersten beiden ziemlich schnell. Was waren das für Feiglinge und Schwächlinge.
Nur dieser Angeber stand mir noch gegenüber. Er knurrte, als hätte er Tollwut, und als er so dumm war, mich anzuspringen, duckte ich mich und drehte mich auf den Rücken. Mit den Hinterpfoten stieß ich seine Brust nach oben, während ich ohne mit der Wimper zu zucken zuschnappte und ihm in die Eier biss. Vor Schmerz jaulte er auf und holte noch einmal aus, wobei er mit seiner Pfote Devins rechten Arm traf. Als ich das sah, wurde ich wütend und rammte den Köter buchstäblich in den Boden. Jedes Mal, wenn ich ihn angriff, jaulte und winselte er, aber das war mir egal. Als ich merkte, dass er zwar noch atmete, aber keine Gefahr mehr darstellte, ließ ich von ihm ab und ging zu Devin. Dieser starrte schockiert auf den jungen Alpha und dann auf seinen rechten Arm. Zwar würde er keine Narben zurückbehalten, wenn die Wunde verheilt war. Aber ich wusste nicht, wie seine Psyche auf das reagierte, was er gerade erlebt hatte.
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Das Geheimnis des Omegas (BoyxBoy)
WerewolfOmegas gelten meist als schwach und unterwürfig und werden in der Gesellschaft von anderen Werwölfen nicht beachtet. Meist werden sie ihrem Schicksal überlassen. So ergeht es auch Devin, der als Omega im Moonshire Rudel lebt. Doch im Gegensatz zu de...