Das Geheimnis des Omegas (BoyxBoy)

Die Begegnung - Teil 2

Henry Pov

Beunruhigt durch die letzte Nachricht schaute ich zu Sven und meiner Frau. Jetzt machte ich mir noch mehr Sorgen um Aaron und fragte mich, wer oder was den Sohn des anderen Alphas angegriffen haben könnte. Schließlich konnte er ja auch Aaron angreifen. Natürlich mochte ich das Moonshire Rudel überhaupt nicht. Ich spürte, dass sie etwas vor uns verbergen wollten, aber ich durfte es nicht direkt zeigen. Sollte sich dieses Gefühl bestätigen, wäre mein Wolf Jaron nicht mehr zu halten.

Trotzdem machte ich mir als Alpha Sorgen, denn in unserem Rudel werden die Jüngeren und Schwächeren beschützt. Das ist bei uns ein Prinzip. Es spornt uns an, mehr zu trainieren und macht uns stärker. Ich konnte einfach nichts gegen diesen Drang tun. Während ich meinen Gedanken nachhing, bemerkte ich, wie Jaron unruhig wurde.

›Warum bist du so unruhig, Jaron?‹, wandte ich mich besorgt an meinen inneren Wolf, denn dieses Verhalten von ihm war seltsam.

›Ich weiß es nicht, Henry. Aber seit dieser Junge hier reingestürmt ist, habe ich das Gefühl, dass bald etwas passieren wird. Dieser Junge hat nämlich diesen seltsamen Geruch an sich und noch einen, den ich schon am ersten Tag gerochen habe‹, sagte Jaron, und ich zog unauffällig die Luft ein.

Erst jetzt bemerkte ich, dass dieser Geruch leicht an dem Jungen haftete. Unweigerlich fragte ich mich, was hier eigentlich vor sich ging. Aber ich behielt die Frage für mich.

Kurz darauf kamen meine besten Jäger und ich war froh, dass Tim dabei war. Er war einer meiner besten Jäger und gleichzeitig ein Wächter, zumal er Chris vertrat. Sofort erklärte ich meinen Leuten die Situation und Alpha Sobon gab uns noch ein paar Regeln mit auf den Weg. Nachdem alles geklärt war, teilten wir uns auf. Unser Rudel machte sich auf die Suche nach Aaron, während wir zwei Leute aus dem Rudel von Alpha Sobon dabei hatten. Der Rest machte sich auf den Weg zum Sohn des Alphas.

›Hört zu, passt auf die beiden Wächter des anderen Rudels auf. Ich habe das Gefühl, dass es hier etwas gibt, das wir nicht wissen sollten‹, teilte ich allen aus meinem Rudel mit und sah ein leicht zustimmendes Nicken.

Beschützer Pov

Besorgt sah ich Devin an, der jetzt in seiner Wolfsform schlief. Zum Glück heilte die Wunde langsam, aber die Genesung würde ihn viel Kraft kosten. Also machte ich mich auf den Weg, um Devin etwas zu essen zu holen, damit er so schnell wie möglich wieder zu Kräften kam. Am besten etwas, das er als Wolf leichter fressen konnte.

Ich lief schon eine Weile durch den Wald auf der Suche nach etwas Essbarem, als ich laute Stimmen hörte.

»AARON«, drang es an mein Ohr und ich legte kurz den Kopf schief. Wer das wohl sein könnte? Plötzlich riss ich die Augen auf. Konnte es sein, dass dieser Aaron der Gefährte von Devin war? Ich musste es herausfinden und rannte los.

Aaron Pov

Ich lief schon eine ganze Weile durch den Wald und bemerkte, wie Knight immer ruhiger wurde. Es war, als würde mich etwas in diesen Wald ziehen. Ich beschloss, tiefer hineinzugehen und ignorierte die Rufe meines Vaters. Obwohl er besorgt klang und ich am liebsten zurückgegangen wäre, zog mich der Wald in seinen Bann. Ein Rascheln vor mir ließ mich aufhorchen und Knight blieb stehen. Aufmerksam blickte ich in das Gebüsch und sah zu meinem Erstaunen einen Husky. Aber nicht irgendeinen, sondern den, der vor ein paar Tagen die Steaks gestohlen hatte. Er wirkte nicht bedrohlich, sondern eher erfreut. Und so beschloss ich, wieder meine menschliche Gestalt anzunehmen. Als ich wieder ein Mensch war, kniete ich mich hin.

»Na, mein Kleiner. Willst du nicht zu mir kommen?« rief ich freundlich, und der Hund kam auf mich zugelaufen. Er ließ sich sogar streicheln und leckte mir freudig über das Gesicht. Nach ein paar Minuten schaute er zur Seite, und als ich meinen Blick ebenfalls dorthin wandte, kam Sven zum Vorschein. Er schaute mich erleichtert an, war aber auch leicht verärgert. Ich hoffte, dass ich jetzt nicht zu viel Ärger bekommen würde.