Hogwarts Express

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Hermine lief durch den Zug und suchte nach einem freien Platz, sie bemerkte wie sie von allen angestarrt wurde, schließlich gehörte sie zum Goldenen Trio. Fast jeder kannte die Geschichte, wie Hermine, Ron und Harry gegen den Dunklen Lord gekämpft und gesiegt hatten.

Aber keiner wusste, wie schlecht es Hermine seit dem ging. Sie hatte sich zurückgezogen und im Gegensatz zu Ron und Harry jedes Interview mit dem Tagespropheten abgesagt. Sie wollte nicht über den Krieg sprechen und am liebsten auch nicht mehr darüber nachdenken, auch wenn das so gut wie unmöglich war.

Sie kam am Ende des Zuges an und damit auch am letzten Abteil. Sie drehte sich zu Tür und war verwundert, da die Vorhänge zugezogen waren und ein Zettel an der Tür hing:

Nur für Schüler, die ihr letztes Jahr auf Hogwarts nachholen.

Hermine griff nach der Tür und öffnete sie. Sie war gespannt, wer alles dieses Jahr mit ihr zusammen nachholen würde, bis jetzt hatte sie noch niemanden aus ihrem Jahrgang gesehen.

Sie trat ein und blickte zuerst in zwei sturmgraue Augen, von denen sie sich nicht so schnell lösen konnte. Neville riss sie aus ihrer starre, in dem er sagte: „Hallo Hermine, cool das du das Jahr auch wieder holst. Aber ich hätte es von dir auch nicht anders erwartet."

Endlich schaffte sie es wo anders hin zu sehen. Sie lächelte Neville freundlich an und sah sich um. Sie sah Luna, welche mit dem Klitterer in der Ecke neben Neville saß. Als würde Luna Hermines blick spüren, sah sie auf und lächelte Hermine an. Dann wand sie sich wieder ihrem Heft zu.

Hermine erkannte Draco, Blaise, Pansy, Millicent und Theodore von Slytherin, Lisa, Terry und Michael von Ravenclaws, Susan, Justin und Ernie aus Hufflepuffs und nur sie und Neville von Gryffindor. Hermine wusste, das Luna nicht in ihrem Jahrgang war, aber es schien keinen zu stören, dass sie mit hier war.

Granger setzte sich gegenüber von Draco auf einen leeren Sitz und fuhr sich mit den Händen übers Gesicht. Es herrschte eine unangenehme Stille, aber wenigstens starrte sie hier keiner an. Neville unterbrach die Sille, in dem er Hermine fragte: „Hey sag mal, wo sind eigentlich Harry, Ron und Ginny?" „Sie werden dieses Jahr nicht wiederholen. Harry und Ginny wollen heiraten und Ron führt mittlerweile den Laden von George weiter.", antwortete Hermine ausführlich, in der Hoffnung weiteren Fragen aus dem Weg zu gehen.

Nun war es Luna die etwas sagte: „Die Sache mit dir und Ron tut mir leid. Ich hoffe ihr seid trotzdem noch Freunde." Hermine war ziemlich überrascht. Eigentlich wusste niemand, dass sie mit Ron nicht mehr zusammen war. Im Tagespropheten wurden sie immer noch als das Liebespaar das überlebte dargestellt.

Deswegen frage Granger überrascht: „Woher weißt du davon?" Es war ihr etwas peinlich, dass alle ihren Gespräch zuhörten aber sie war neugierig und wollte wissen, wie Luna davon erfahren hatte. Luna antwortete verträumt: „Ich habe es an deiner Aura erkannt." Damit war für sie dieses Gespräch offenbar beendet, denn sie widmete ihre Aufmerksamkeit wieder ihrem Klitterer.

„Da hat Weaselby wohl ausnahmsweise mal was Schlaues getan. Ich frag mich eh, wie er mit dir zusammen kommen konnte. Du bist eine langweilige Streberin, die immer alles besser weiß.", sagte Millicent hochnäsig zu Hermine.

Sie spürte, wie ihr die Tränen in die Augen stiegen. Auch Ron hatte sie als langweilig bezeichnet. „Selbst Ron hat was Besseres verdient als dich.", fügte Theodore hinzu. Das war zu viel. Hermine sprang auf und lief zur Tür, aber bevor sie dort ankam hörte sie Draco sagen: „Haltet sofort die Klappe ihr beiden. Hermine ist eine tolle Frau, die intelligenter ist, als ihr beide zusammen."

Überrascht drehte sich Hermine in seine Richtung und schaue in die sturmgrauen Augen von Draco. Hatte er sie gerade ernsthaft verteidigt, ausgerechnet Draco Malfoy verteidigte sie, das Schlammblut aus Gryffindor. Auch die anderen schienen sehr überrascht und alle schauten zwischen Hermine und Draco hin und her.

Das war zu viel für Hermine. Sie verließ das Abteil und ging durch die Tür nach draußen, auf die Außenplattform. Es war kühl und die frische Luft tat ihr gut. Sie verstand nicht, warum Draco sie verteidigt hatte, es hatte sie sechs Schuljahre lang beleidigt und ihr das Gefühl gegeben wertlos zu sein und nun das.

Plötzlich öffnete sich die Tür und Draco trat heraus. Er sah sie an und sagte schließlich: „Es tut mir leid Hermine. Ich meine damit alles. Es tut mir leid, dass ich dich Jahre lang beleidigt habe und das ich so ein Arschloch war. Ich würde es dir gern erklären wenn du mich lässt." Er sah sie ungeduldig und hoffnungsvoll an.

„Ich weiß nicht, ob ich dir das alles vergeben kann. Du hast mich behandelt, als wäre ich Dreck und nur weil du mich einmal verteidigst, ist nicht alles vergessen, was vorher war.", antwortete Hermine aufgebracht.

Er konnte doch nicht ernsthaft glauben, dass sie ihm vergeben würde, er hatte ihr das Leben zur Hölle gemacht und sie glaubte nicht, dass er sich wirklich geändert hatte und selbst wenn, musste er es ihr es erst beweisen.

Draco schaute enttäuscht zu Boden. Hermine drehte sich um und ging zurück in das Abteil. Sie nahm sich ihr Buch und war für den Rest der Zeit nicht mehr ansprechbar.

Draco wusste, das Hermine ihm nie verzeihen würde, aber er musste es versuchen. Er hatte es seiner Mutter versprochen und er wolle, das Hermine wusste, warum er das alles getan hatte. Er würde nicht aufgeben, egal wie sie reagieren würde.

Im Abteil herrsche schweigen und erst als sie den Zug verließen kamen wieder Gespräche auf. Sie fuhren mit den Kutschen nach Hogwarts und Hermine war überrascht, als sie feststellte, dass das Schloss genauso aussah wie vorher. Sie betraten die Große Halle und Hermine und Neville trennten sich von Luna um am Gryffindor Tisch Platz zu nehmen. Endlich war Hermine wieder zu Hause und ihr letztes Schuljahr konnte beginnen.

Anders als erwartetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt