Malfoy Manor

5.8K 230 9
                                    

Zur selben Zeit saß Draco auf seinem Bett und dachte über die Begegnung mit Hermine nach. Sie hatte so anders ausgesehen als vor dem Krieg. Sie war nicht mehr das lebensfrohe, besserwisserische Mädchen wie früher.

Hermine war zu einer Frau geworden, welche von schweren Zeiten gekennzeichnet war. Und trotzdem hatte sie hübsch ausgesehen, mit diesem großen Pullover und den offenen Haaren. Draco dachte daran, wie schlecht er sie behandelt hatte und wie oft er ihr Beleidigungen gegen den Kopf geworfen hatte. Und dass alles nur wegen seinem Vater.

Er merkte wie die Wut in ihm immer größer wurde, je mehr er an ihn dachte. Sein Vater Lucius Malfoy, hatte ihn, seinen Sohn zu einem gefühlsunfähigen und grausamen Monster gemacht. Er hatte von ihm erwartet, dass er Muggelstämmige verabscheute und die schlimmsten Sachen machte. Er zwang ihn dazu, ein Todesser zu werden und Voldemort zu dienen.

Draco erinnerte sich an die vielen Schläge, die er bekommen hatte, wenn er versucht hatte sich zu wehren. Das war auch der Grund, weshalb er frei gesprochen wurde und zurück nach Hogwarts durfte. Minerva McGonagal hatte sich zu seiner Überraschung für ihn eingesetzt.

Als Dankeschön, hatte er und seine Mutter, welche ebenfalls freigesprochen wurden war, die meiste Zeit in Hogwarts verbracht und geholfen die Schule wieder aufzubauen. Sie hatten den größten Teil ihrer Bibliothek der Schule geschenkt und geholfen, weitere verlorene und zerstörte Bücher wieder aufzutreiben. Draco hatte die meiste Zeit in der Bibliothek verbracht und sie zusammen mit Irma Pince wieder aufgebaut.

Draco erhob sich von seinem Bett und lief ins Bad. Er zog seine Sachen aus und stieg in die Dusche. Das warme Wasser wärmte seinen Körper wieder auf. Das war einer der Gründe, warum er Malfoy Manor hasste, hier war es immer kalt. Seit er wieder hier war, konnte er kaum noch schlafen, da die Kälte und die Erinnerungen an die Geschehnisse in diesem Haus ihn wach hielten oder dafür sorgten, dass er Albträume bekam.

Nach einer Weile stieg er aus der Dusche, trocknete sich ab und zog sich seine Klamotten an. Dann ging er nach unten zu seiner Mutter. Narzissa stand am Herd und kochte. Draco war unglaublich froh, dass er seine Mutter noch hatte und das sie freigesprochen wurden war. Sie setzten sich an den Tisch und aßen gemeinsam. Seit sein Vater in Askaban saß, ging es ihm und seiner Mutter viel besser.

„Wo warst du heute in der Winkelgasse eigentlich plötzlich hin?", fragte ihn seine Mutter plötzlich. Er überlegte kurz und antwortete: „Ich bin Hermine Granger begegnet, oder besser gesagt, hab ich sie über den Haufen gerannt, und wir haben uns kurz unterhalten. Sie wird auch nach Hogwarts zurück gehen."

Narzissa musterte ihren Sohn nachdenklich und fragte vorsichtig: „Ich weiß, dass du dich verändert hast Draco und das du nicht so bist wie dein Vater, aber denkst du immer noch, dass Muggelstämmige weniger wert sind?"

Draco wusste, dass seine Ma es nicht böse meinte, deswegen antwortete er gleich: „Nein, das denke ich schon länger nicht mehr und ich habe beschlossen, mich bei ihr zu entschuldigen, für all die Jahre in denen ich sie so beschimpft habe. Vielleicht gibt sie mir ja eine zweite Chance und ich kann versuchen es irgendwie wieder gut zu machen."

Narzissa schaute ihren Sohn liebevoll an und sagte: „Ich bin unglaublich stolz auf dich Draco." Der Rest der Mahlzeit verlief schweigend. Nach dem Essen half Draco seiner Mutter noch beim Aufräumen und ging dann wieder in sein Zimmer. Er war unglaublich müde, aber er wollte nicht schlafen.

Draco hatte schon immer Probleme mit schrecklichen Träumen gehabt, aber seit er das Dunkle Mal auf seinem Arm hatte, waren diese Träume viel schlimmer und viel realer geworden. Oft wachte er schreiend auf und hatte keine Ahnung wo er war. In Hogwarts waren diese Träume nicht so schlimm gewesen, da er sich dort schon immer sicher gefühlt hatte. Hier in Malfoy Manor jedoch war es furchtbar.

Er freute sich darauf, wenn dieses Haus endlich verkauft sein würde und er mit seiner Mutter in eine kleinere und schönere Wohnung ziehen konnten. Da Lucius in Askaban saß, ging sein ganzer Besitz automatisch an seine Frau über und sie war dabei alles zu verkaufen.

Die Bücher hatte sie bereits an die Hogwarts Schule verkauft und verschenkt. Das meiste Geld hatte sie gespendet zum Wiederaufbau der Winkelgasse. Jetzt war sie gerade dabei, dieses schreckliche Haus zu verkaufen und eine kleine Wohnung zu suchen.

Draco wollte ihr eigentlich dabei helfen, aber sie bestand darauf, dass er die Schule beendete. Er war immer wieder überrascht, wie sehr seine Mutter sich verändert hatte. Seit sein Vater weg war, ging es ihr von Tag zu Tag besser und sie sah wieder jünger und kräftiger aus. Mit diesen ganzen Gedanken im Kopf, schlief Draco ein.

Anders als erwartetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt