Nach einer gefühlten Ewigkeit, in der keiner es geschafft hatte, den anderen zu erwischen, stand Hermine zwischen Theodore und Millicent. Sie wusste, dass es keine gute Position für sie war, aber sie konnte nichts dagegen tun. „Wir können die Zauber auf dich nur abschwächen, aber nicht verhindern.", sagte Severus und hielt Theodore genau im Auge. „Ja ich weiß.", flüsterte Hermine zurück.
Sie versuchte die beiden gleichzeitig im Blick zu behalten, was so gut wie unmöglich war. Plötzlich flog ihr ihr Zauberstab aus der Hand. Millicent hatte sie entwaffnet. Grinsend stand sie da und richtete ihren Zauberstab erneut auf Hermine. „Crucio!", brüllte sie und sofort standen Severus, Dumbledore und Fred vor ihr und schirmten sie vor dem Zauber ab.
Sie sah, wie der Zauber größtenteils an ihren leuchtenden Körpern abprallte, aber ein kleiner Teil traf sie und sie spürte ein Ziehen im ganzen Körper. Der Schmerz war jedoch nicht all zu schlimm. Millicent sah sie völlig entgeistert an. „Wie machst du das?", kreischte sie aufgebracht.
„Das würdest du eh nicht verstehen.", sagte Hermine. Sofort begannen Theodore und Millicent von neuem Flüche auf sie abzufeuern. Am Anfang gelang es ihr mit Hilfe der drei anderen allen Zauber auszuweichen, aber da sie keinen Zauberstab mehr hatte, konnte sie sich nicht mehr verteidigen. Irgendwann traf sie ein Zauber und die Wunde an ihrem Arm sprang wieder auf.
„Wie kann sie es wagen meinen Zauber zu benutzen?", fauchte Snape und besah sich Hermines Arm. Er legte seine Hand darauf und obwohl Hermine sie nicht spüren konnte, wurde die Blutung weniger. Millicent und Theodore standen nun mit erhobenen Zauberstäben vor ihr.
„Gib auf, du bist allein Schlammblut.", schnaubte Millicent abfällig. „Ich bin nicht allein.", sagte Hermine und sah sie trotzig an. Plötzlich traf Theodore ein Zauber mitten in die Brust und er fiel steif wie ein Brett nach hinten um. Millicent keuchte geschockt auf.
Hinter den Bäumen traten nun Draco, Blaise, Pansy, Neville, Luna, Harry, Ginny, George, Angelina und Ron mit erhobenen Zauberstäben hervor. „Gib auf Millicent, denn nun bist du allein.", sagte Draco. „Niemals!", schrie sie und sah sich panisch um.
„Du hast verloren Millicent.", sagte Hermine, den Stein noch immer fest umklammert. „Das werden wir noch sehen. Es ist noch nicht vorbei!", rief sie, drehte sich um ihre eigene Achse und war verschwunden.
„Egal was passiert Hermine, du darfst George nichts hiervon erzählen ok. Ich will, dass er glücklich bleibt und das würde er nicht, wenn er von dem Stein wüsste. Ich würde immer wieder für ihn sterben, nur um zu wissen, dass er lebt und dass es ihm gut geht. Er darf hiervon nichts erfahren, egal wie gern ich auch nochmal mit ihm reden würde.", sagte Fred und sah sie bittend an.
Hermine nickte nur. Sie sah, wie Fred sich zu seinen Geschwistern drehte und jeden umarmte, obwohl sie ihn weder sehen noch fühlen konnten. „Wir werden immer bei dir sein, auch wenn du uns nicht siehst. Du bist ausgesprochen mutig Hermine.", meinte Severus und sah sie aus warmen Augen an. Hermine nickte und spürte wie ihr eine Träne über die Wange rollte.
Sie öffnete ihre Hand und ließ den Stein zu Boden fallen. Sie bemerkte wie die drei langsam verblassten und schließlich verschwunden waren. Als sie weg waren, wurde sie wieder schwächer und sackte in sich zusammen, aber bevor sie auf dem Boden aufschlug, wurde sie von zwei starken Armen aufgefangen.
Sie sah in die braunen Augen von George. Zugern hätte sie ihm gesagt, dass er Fred nochmal sehen könne, aber sie wusste, dass es ihm nicht gut tun würde. Es hatte seinen Grund gehabt, dass Harry den Stein fallen ließ. Tote sollte man nicht so zurückholen, denn was bringt es einem, wenn man sie nicht berühren konnte.
Hermine spürte wie sie hoch gehoben wurde, also schloss sie die Augen und lehnte ihren Kopf gegen Georges Hals. Er setzte sich in Bewegung und sie wusste, dass die anderen ihm folgten. Irgendwann schlief sie ein. Wenig später erwachte sie im Krankenflügel und sah in die ernsten Augen von Minerva.
„Es war unverantwortlich von ihnen allein los zu gehen Miss Granger. Sie hätten da draußen sterben können, wenn Miss Parkinson nicht aufgewacht und den Zettel gefunden hätte.", erklärte sie und man konnte deutlich die Sorge in ihrer Stimme hören. „Professor, sie hat gedroht Draco zu töten und lieber sterbe ich bei dem Versuch ihn zu retten, als Schuld daran zu sein, dass er umgebracht wird.", antwortete Hermine und setzte sich auf.
„Das kann ich ja verstehen, aber bitte versprechen sie mir, dass sie sich nie wieder in eine solche Gefahr begeben.", sagte sie und sah Hermine bittend an. „Das kann ich nicht versprechen Professor, aber ich werde versuchen auf mich auf zu passen.", versicherte Hermine. Minerva nickte nur und rief nach Madam Pomfrey, welche Hermine genau untersuchte.0
Danach folgte Hermine Minerva ins Büro, wo bereits alle anderen warteten. Hermine musste Minerva die ganze Geschichte schildern, was sie auch tat, obwohl sie die Sache mit dem Stein der Auferstehung wegließ. Sie sah wie Dumbledore ihr zuzwinkerte und Severus ihr ein leichtes lächeln schenkte.
Nachdem sie fertig war, sah McGonagall zu Pansy und sagte: „Bitte erzählen sie mir nun, was geschehen ist." „Ich bin aufgewacht und als ich festgestellt habe, dass Hermine verschwunden war, bin ich ebenfalls aufgestanden. Dabei habe ich den Zettel entdeckt und einen Patronus an Harry, Ginny, Ron, George, Angelina, Neville und Luna geschickt und ihnen gesagt, dass sie sofort vors Schloss kommen müssten.
Danach bin ich in das Zimmer von Draco und Blaise gelaufen, habe nach Theodore gesucht und als ich sicher war, dass er nicht da ist, habe ich sie geweckt. Dann haben wir uns alle draußen getroffen und sind zum Verbotenen Wald gelaufen Es hat eine ganze Weile gedauert, bis wir sie endlich gefunden hatten.
Wir haben sie eingekreist und Harry hat Theodore außer Gefecht gesetzt. Wir haben versucht Millicent davon zu überzeugen, dass sie aufgeben müsse, aber sie wollte nicht und war plötzlich verschwunden. Also sind wir mit Theodore zurück zum Schloss und haben nach ihnen gerufen.", erzählte Pansy.
Die anderen nickten nur zustimmen. Minerva überlegte, bevor sie mit dem Sprechen begann: „Was schlagen sie vor, soll mit Mister Nott passieren?" „Bitte schicken sie ihn nicht nach Askaban.", sagte Draco mit ernster Stimme. „Ich denke, dass sollte Miss Granger entscheiden.", bemerkte sie freundlich und sah Hermine fragend an.
„Theodore gehört nicht nach Askaban. Ja er hat einen Fehler gemacht, aber er war es nicht, der mich gefoltert hat.", antwortete Hermine und sah auf ihre Hände. „Was schlagen sie dann für eine Strafe vor?", erkundigte sich Minerva. „Meinetwegen kann er die nächsten Wochen Kessel schruppen oder irgendwas in der Art.", gestand Hermine und rieb sich den Arm, welcher eine lange Narbe durch den Sectumsembra aufweist.
Minerva nickte nur. „Nagut, dann werde ich dafür sorgen. Ich werde die Sicherheitsvorkehrungen um das Schloss verstärken und am besten bleiben sie heute alle hier. Sie werden morgen alle vom Unterricht befreit und nun gehen sie schlafen.", sagte Minerva freundlich.
Sie verließen gemeinsam das Büro und begaben sich auf den Weg zum Raum der Wünsche. Die Tür öffnete sich und wie schon beim letzten Mal fanden sie den Raum voller Matratzen, Decken und Kissen. Sie legten sich alle hin und nach kurzer Zeit waren sie eingeschlafen.
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Anders als erwartet
FanficDer Krieg in Hogwarts ist zu Ende und alle Todesser sitzen in Askaban, wurden ermordet oder sind spurlos verschwunden. Harry, Ginny, Ron, Hermine und George leben nun im Grimmauldplatz 12, doch für Hermine beginnt das letzte Schuljahr. Die anderen h...