Thestrale

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Als Pansy und Hermine den Gemeinschaftsraum betraten saßen Draco und Neville bereits am Feuer und unterhielten sich leise. Als die Jungs die beiden Mädchen bemerkten schauten sie Pansy schockiert an.

„Was ist mit deinen Haaren passiert Pans?", fragte Draco und kam auf uns zu. „Das war Millicent.", antwortete Pansy und erneut bildeten sich Tränen in ihren Augen. Draco nahm sie in den Arm und streichelte ihr vorsichtig über den Rücken.

„Geht es euch beiden gut?", fragte nun auch Neville besorgt. „Wir sollten uns erstmal setzten.", sagte Hermine und nahm Pansys Hand und führte sie zum Sofa. Die Tür der Jungenschlafsäle ging auf und ein ziemlich müde aussehender Blaise betrat den Raum. Er sah uns alle der Reihe nach an und als sein Blick bei Pansy ankam, öffneten sich seine Augen komplett und er wirkte auf einmal hellwach.

Bevor er jedoch etwas sagen konnte zog Draco ihn auf einen Sessel und alle schauten zu Hermine und Pansy. Da Pansy immer noch leise weinte begann Hermine zu erzählen, was vorgefallen war.

Alle schauten sie geschockt an und als sie fertig berichtete hatte sagte Neville: „Keine Angst Pansy, wir passen alle auf dich auf." Alle anderen nickten nur zustimmend. Pansy sah sie dankend an und wischte sich eine letzte Träne aus dem Gesicht.

„Warum lässt du deine Haare nicht einfach wieder nachwachsen?", versuchte Draco herauszufinden. „Weil sie eine magische Schere benutzt hat und meine Haare mit einem Zauber belegt hat, dass sie nur in normaler Geschwindigkeit nachwachsen können. Hermine hat es wenigstens geschafft eine vernünftige Frisur daraus zu machen.", flüstere Pansy und strich sich durch ihre kurzen Haare.

„Also ich finde die Haare stehen dir.", meinte Blaise und sah sie aufmunternd an. Hermine merkte wie Pansy rot wurde und schnell zu Boden sah. Seit wann wurde Pansy denn rot? Hermine musste sich ein Lächeln verkneifen.

„Sorry Leute, aber ich wird jetzt wieder schlafen gehen.", erklärte nun Blaise und erhob sich. Auch alle anderen standen auf, wünschten sich eine gute Nacht und verschwanden in ihren Zimmern.

Hermine lag jedoch noch eine ganze Weile wach und konnte nicht einschlafen. Warum war Millicent nur so sauer auf Pansy? Sie waren doch so lange beste Freunde und von einem Tag auf den andern streiten sie sich so sehr? Da musste mehr dahinter stecken.

Während sie darüber nachdachte schlief sie ein. Sie träumte schreckliche Sachen und war froh, als Pansy sie am Morgen weckte. Zusammen gingen sie ins Bad und machten sich fertig. Im Gemeinschaftsraum trafen sie sich mit den drei Jungs und liefen gemeinsam zum Frühstück. Sie setzten sich alle zusammen an den Tisch der Slytherins und erzählten und alberten herum.

Hermine und Neville bekamen viele böse und verachtenswerte Blicke aus der ganzen Halle, aber keiner getraute sich etwas zu sagen. Viele Gryffindors waren sauer, dass Neville und Hermine mit den Slytherins befreundet waren und andersherum war es genauso. Aber die fünf ließen sich davon nicht stören.

Etwas später kam dann auch noch Luna dazu, welche verträumt den Gesprächen der anderen lauschte. Da alle Siebtklässler die ersten beiden Stunden frei hatten, begleiteten sie Luna zu Pflege magischer Geschöpfe bei Hagrid.

Als sie gemeinsam bei Hagrids Hütte ankamen, standen alle Schüler schon dort und warteten. Er schaute begeistert, als er Hermine sah und gemeinsam liefen sie an den Rand des verbotenen Waldes. Er holte aus einem Sack, den er über der Schulter getragen hatte, ein paar Stücken rohes Fleisch und steckte es an ein paar Äste.

„Heute werden wir uns mit Thestralen beschäftigen.", verkündete Hagrid stolz. Hermine war sehr gespannt. Als sie die Thestrale behandelt hatte, konnte sie sie nicht sehen. Hermine wusste, dass diese besonderen Wesen nur von Menschen gesehen werden können, welche den Tod gesehen hatten.

Sie hatte im Krieg viele Menschen sterben sehen. Sie hörte ein leises knacken im Wald und als sie in diese Richtung schaute, riss sie die Augen auf. Etwa fünf Meter von ihr entfernt stand ein Thestral und fraß das Fleisch vom Baum. Sein Echsenähnlicher Kopf bewegte sich dabei schnell und die weißen Augen wirkten auf Hermine gespenstisch. Aber sie verstand, warum Hagrid sie als anmutig beschrieb.

Hermine war so auf das Tier vor ihr fixiert, dass sie nicht mitbekam, was Hagrid erzählte. Plötzlich stupste Hermine jemand an und sie sah zur Seite. Draco stand neben ihr und flüsterte: „Ich finde diese Tiere beeindruckend. Ich würde gern mal auf einem Fliegen." „Das ist gar nicht so spaßig, kann ich dir sagen, vor allem wenn man sie nicht sehen kann.", antwortete Hermine ohne nachzudenken.

Sie sah, wie Draco sie überrascht ansah. „Du bist schon mal auf einem geflogen?", fragte er nun völlig begeistert. „Ja das bin ich. Ich bin auf einem ins Zaubereiministerium geflogen, zusammen mit Ron, Harry, Ginny, Neville und Luna.", berichtete Hermine und sah dabei wieder zu den Thestralen.

Wie es schien konnten fast alle Schüler die Tiere sehen, da die meisten von ihnen am Krieg in Hogwarts teilgenommen hatten. „Ihr könnt nun vorsichtig zu ihnen gehen und sie streicheln, wenn ihr möchtet.", erklärte Hagrid voller Begeisterung. Die meisten Schüler wichen jedoch einen Schritt zurück.

Hermine und Luna gingen, zur Freude Hagrids, auf die Tiere zu und begannen sie vorsichtig zu streicheln. Die Haut war warm und fühlte sich glatt an. Ihre riesigen Flügel hatten sie eng an den Körper gepresst. Nun traten auch Draco und Neville hinzu und begannen die Tiere zu streicheln.

Nach einer Weile standen Draco, Hermine und Neville etwas abseits von der Klasse bei einem Tier und sahen zu, wie Luna es mit kleinen Fleischstücken fütterte. Hagrid führte in der zeit seinen Unterricht fort. „Wir sollten langsam gehen. Wir müssen noch unsere Sachen für Zauberkunst holen.", meinte Pansy, welche plötzlich neben ihnen stand. Also verabschiedeten sich die fünf von Luna und Hagrid und liefen zurück ins Schloss.

Es war merkwürdig für Hermine gewesen, die Tiere zu sehen und ihr fiel auf, dass sie sie schon auf dem Weg nach Hogwarts hätte bemerken müssen. Aber sie war einfach in die Kutsche gestiegen und hatte nicht weiter darüber nachgedacht.

Sie betrat ihr Zimmer und packte ihre Tasche. Danach begab sie sich zusammen mit den anderen zum Unterricht. Die Doppelstunde Zauberkunst verging schnell. Danach liefen sie in die Große Halle und setzten sich alle zusammen zu Luna.

Überrascht stellten sie fest, dass auch ein paar Hufflepuffs am Tisch derRavenclaws saßen und umgekehrt. Anscheinend gab es endlich ein paar Freundschaftenzwischen den verschiedenen Häusern.

Danach hatten Hermine, Draco, Blaise undPansy noch alte Runen. Auch diese zwei Stunden gingen schnell vorüber. Am nachmittagtrafen sie sich alle im Gemeinschaftsraum und begannen die Gedenkfeier zuplanen.


Anders als erwartetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt