„Warum hast du mir eigentlich ein Kissen ins Gesicht geworfen?", fragte Neville noch immer nach Atem ringend. „Weil du lauter schnarchst als ein Holzfäller.", lachte George und setzte sich mühsam auf. „Wirklich?", überlegte Neville überrascht und setzte sich ebenfalls. „Ja wirklich.", sagten alle im Chor und fingen an zu lachen.
„Das tut mir voll Leid. Wenn ihr wollt, dann schlafe ich wo anders.", sagte Neville peinlich berührt und die Röte stieg ihm ins Gesicht. „Ach Quatsch. Du bleibst schön hier.", meinte Hermine und sah ihn ernst an.
„Ich kann einen Zauber sprechen, der dich nicht mehr schnarchen lässt.", meldete sich Luna zu Wort. Alle sahen sie überrascht an. „Und warum hast du das nicht schon vorher getan? Bevor ich ein Kissen im Gesicht hatte!", erkundigte sich Neville beleidigt. „Weil ich niemanden den Spaß nehmen wollte.", lachte Luna und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Sofort war die Wut aus Nevilles Gesicht verschwunden und er grinste sie an.
„Na dann können wir ja alle wieder schlafen gehen.", gähnte Blaise und griff nach einer Decke und einem Kissen. Alle legten sich wieder schlafen und diesmal wurden sie nicht durch Nevilles Schnarchen geweckt.
Sonntag Früh war Hermine die erste die aufwachte. Sie drehte sich vorsichtig zu Draco, welcher seinen Arm um sie geschlungen hatte. Sie betrachtete sein Gesicht und fühlte sich einfach nur glücklich. Sie gab ihm einen kleinen Kuss auf die Nasenspitze und er öffnete verschlafen seine Augen.
Nach und nach erwachten auch die anderen und fingen an zu erzählen. Zusammen liefen sie in ihren Gemeinschaftsraum, dort trennten sich ihre Wege. George, Blaise, Draco und Neville verschwanden in den Jungenschlafsälen und die Mädchen im Bad. Sie gingen duschen, schminkten sich und putzten sich die Zähne.
Die ganze Zeit über sprachen sie über ihre Beziehungen, die Jungs und die Feier am Abend zuvor. Es dauerte eine ganze Weile, bis sie den Gemeinschaftsraum wieder betraten. Wie immer standen die Jungs schon fertig da und warteten. Gemeinsam liefen sie in die Große Halle zum Frühstück.
Es war der normalste Tag seit langem, kein Theodore der sie beobachtete, keine Elster, kein Streit und keine Vorbereitungen. Sie setzten sich alle zusammen an einen Tisch und es dauerte nicht lange und auch Harry, Ron und Ginny stießen zu ihnen. Sie erzählten und lachten viel.
Ron hatte seinen Laden bereits fertig und heute sollte die Eröffnung gefeiert werden. Deswegen liefen sie nach dem Essen nach Hogsmeade. Sie betraten den Laden und von über alle strahlten ihnen bunte Farben entgegen. Ron stand stolz vor ihnen und zeigte ihnen welche neuen Artikel es gab. Es dauerte nicht lange und die ersten Schüler betraten das Geschäft und Ron und George hatten alle Hände voll zu tun.
Draco, Pansy, Blaise, Hermine, Harry und Ginny machten sich auf den Weg in den Drei Besen. Sie bestellten sich alle ein Butterbier und etwas zu Essen und setzten sich an einen Tisch in der hintersten Ecke. Hermine sah am Fenster einen Vogel sitzen und sofort dachte sie wieder an Millicent.
„Was wollen wir jetzt eigentlich gegen Millicent unternehmen?", fragte Hermine und schaute in die Runde. „Wieso gegen Millicent? Ich dachte sie wäre untergetaucht.", erkundigte sich Harry. Hermine begann zu erzählen, dass sie als Animagus wieder aufgetaucht war und wie sie beinahe die Freundschaft zwischen ihr und Draco für immer beendet hätte. Ginny und Harry sahen sie mit großen Augen an.
„Die Frau hat es echt faustdick hinter den Ohren. Aber ich glaube nicht, dass du viel gegen sie unternehmen kannst, solange sie nicht wieder hier auftaucht.", gab Harry zu bedenken. „Ich bin mir sicher, dass sie wieder kommen wird. Sie und Theodore sind noch lange nicht fertig mit mir und Hermine.", sagte Draco traurig.
„Was hat Theodore eigentlich gegen dich?", fragte Hermine. „Da kommt leider so einiges zusammen. Zum einen wollte er Sucher von Slytherin werden und zum anderen bin ich seiner Meinung nach nur Abschaum, da ich vor Ende des Krieges untergetaucht bin. Wir waren immer gute Freunde, da wir die selbe Meinung teilten, aber seit dem ich nicht mehr denke, dass alle Muggelstämmige weniger wert sind, mag er mich nicht mehr. Ich bin für ihn ein Blutsverräter und er gibt mir die Schuld am Tod seiner Eltern.", erklärte Draco und sah auf seine Hände.
„Warum das denn?", schnaubte Harry. „Weil seine Eltern wegen meiner und der Aussage meiner Mutter in Askaban landeten. Sie haben sich dort beide das Leben genommen. Uns wurde eine Strafmilderung versprochen, wenn wir alle Namen nennen, die uns bekannt sind und das haben wir getan. Verständlicher Weise haben wir uns dadurch sehr viele Feinde gemacht.", sagte Draco und man sah wie unangenehm es ihn war, dass laut auszusprechen.
„Also müssen wir etwas gegen Millicent und Theodore unternehmen.", schlussfolgerte Pansy und trank ihr Butterbier aus. Sie bestellten alle eine zweite Runde und diskutierten über ein mögliches vorgehen. Aber sie kamen zu keiner vernünftigen Lösung.
Irgendwann gegen Nachmittag stießen noch Ron, George und Angelina zu ihnen. Sie beendeten die Gespräche über Millicent und Theodore und sprachen über die Weihnachtsferien. Sie schmiedeten Pläne, wie und wo sie die Ferien verbringen wollten und tranken jede Menge Butterbier und Feuerwhiskey.
Blaise und Pansy wollten zusammen weg fahren, Ginny, Ron, Harry, George und Angelina wollten im Fuchsbau feiern und Hermine und Draco wollten ins Manor fahren. Sie erzählten noch lange und gingen erst spät zurück ins Schloss. Kurz vor Sperrstunde erreichten sie ihre Räume und gingen sogleich in ihre Zimmer schlafen.
Es war ein so entspannter Tag gewesen, dass Hermine sich überhaupt nicht müde fühlte. Sie Griff nach der Karte des Rumtreibers, aber wie schon die letzten zwei Tage fand sie keine Spur von Millicent und auch Theodore war verschwunden. Grübelnd schlief Hermine schließlich ein.
![](https://img.wattpad.com/cover/138368887-288-k432532.jpg)
DU LIEST GERADE
Anders als erwartet
Fiksi PenggemarDer Krieg in Hogwarts ist zu Ende und alle Todesser sitzen in Askaban, wurden ermordet oder sind spurlos verschwunden. Harry, Ginny, Ron, Hermine und George leben nun im Grimmauldplatz 12, doch für Hermine beginnt das letzte Schuljahr. Die anderen h...