Anders als erwartet

Der Weihnachtsball

Alle begannen zu klatschen und zu jubeln. Minerva wartete, bis sich alle wieder beruhigt hatten, bevor sie fort fuhr: „Ich möchte die siebte Klasse bitten diesen Abend mit dem ersten Tanz zu eröffnen. Tretet bitte mit eurem Partner in die Mitte und beansprucht die Ehre des ersten Tanzes."

Die Siebtklässler betraten zusammen mit ihren Partnern die Tanzfläche und begannen sich passend zur Musik zu bewegen. Hermine war erstaunt, wie unglaublich gut Draco tanzen konnte. Nach dem ersten Lied gesellten sich noch viele weitere Paare auf die Tanzfläche und einem Walzer folgten ein Cha-Cha-Cha, ein Tango, ein Foxtrott und wieder ein Walzer.

„Ich glaub ich brauche erstmal was zu trinken.", sagte Hermine zu Draco und wurde von ihm von der Tanzfläche geführt. Sie gesellten sich zu Ron, Luna und Neville. Zusammen tranken sie Butterbier und betrachteten die anderen Paare beim Tanzen. „Wäre es ok für dich, wenn ich mit Ron tanze?", flüsterte Hermine in Dracos Ohr. Dieser nickte nur und gab ihr einen kurzen Kuss auf den Mund.

„Ron? Hast du Lust mit mir zu tanzen?", fragte sie und hielt ihm die Hand hin. Rons Blick schoss zu Draco und verunsichert sagte er: „Nur wenn das für Draco ok ist." Draco nickte nur und sofort stahl sich ein breites Grinsen auf Rons Gesicht.

Er ergriff Hermines Hand und ging mit ihr auf die Tanzfläche. Sie tanzten eine ganze Weile und Hermine war immer noch überrascht wie gut er mittlerweile tanzen konnte. „Wie geht es dir mit der ganzen Situation hier?", fragte Hermine und sah Ron besorgt in die Augen.

„Im Moment geht es mir wirklich gut. Ich habe die letzten Wochen sehr viel Zeit mit George verbracht und es gibt oft Momente, in denen wir beide Fred unglaublich vermissen aber es hilft zu wissen, dass wir damit nicht allein sind.

Wenn ich ehrlich sein soll, fällt es mir auch manchmal schwer zu akzeptieren, dass ich dich an Draco verloren habe, aber so lange ich weiß, dass du glücklich bist, komme ich damit klar. Es tut gut, Zeit mit dir zu verbringen und zu wissen, dass du noch immer meine beste Freundin bist. Ich habe dich wirklich sehr lieb Hermine und du siehst echt unglaublich toll aus.", antwortete Ron und lächelte sie an.

„Danke Ron. Du siehst auch ziemlich gut aus und ich habe dich auch lieb. Du wirst immer zu meinen besten Freunden gehören und ich hätte es nicht ertragen, dich als Freund zu verlieren. Mir geht es auch oft so, dass ich Fred vermisse, aber ich versuche für ihn glücklich zu sein und in letzter Zeit gelingt mir das recht gut.", meinte Hermine fröhlich.

Das Lied war zu Ende und ein Gruppentanz begann, bei welchem nach ein paar Takten der Partner gewechselt wurde und so tanzte Hermine noch mit Blaise, Harry, Neville und George, bevor sie wieder zu Draco ging. „Darf ich dich kurz entführen?", fragte Draco und griff nach Hermines Hand.

Ohne auf eine Antwort zu warten, zog er sie nach draußen. Ein kalter Wind wehte ihnen entgegen und Draco gab Hermine sein Jackett. Hermine musste schmunzeln, da er auch einfach ein Wärmezauber hätte sprechen können. Sie sagte allerdings nichts dazu und sah Draco nur fragend an.

„Warum hast du mich hier raus gebracht?", erkundigte sich Hermine und zog das Jackett enger um ihren Körper. „Weil ich dich ein paar Minuten für mich allein haben wollte.", flüsterte er und beugte sich zu ihr hinunter um sie leidenschaftlich zu küssen. Nach einer ganzen Weile lösten sie sich wieder von einander und sahen sich in die Augen.

„Ich glaube ich liebe dich Hermine.", flüsterte Draco plötzlich und streichelte ihre Wange. „Und ich glaube, ich liebe dich auch.", gab Hermine flüsternd zu und zog ihn zu sich um ihn erneut zu küssen. Es fühlte sich an, als würde ein Feuerwerk in ihr explodieren, so glücklich war sie. Er liebte sie und nichts würde sie jetzt noch trennen können.

Hermine spürte, wie Draco zu zittern anfing, also gab sie ihm sein Jackett zurück und zusammen betraten sie wieder die Große Halle. Die Musik hatte sich mittlerweile verändert und war schneller geworden. Es erinnerte eher an eine Disco, als an einen Ball, aber niemand schien es zu stören.

Hermine und Draco gesellten sich zu den anderen, welche alle an einem Tisch saßen und Butterbier tranken. Später ging sie wieder tanzen und hatten jede Menge Spaß. Sie tanzten alle zusammen und keinen interessierte es, wie sie sich zur Musik bewegten.

Irgendwann zog Hermine Harry mit sich zu einem der Tische und sagte: „Ich habe dich so lange nicht gesehen und ich will unbedingt wissen, wie die Aurorenausbildung ist und wie es dir so geht."

„Die Aurorenausbildung ist ziemlich anstrengend und ich glaube, dass ich sie ohne den Krieg und meine Erfahrungen dabei nicht bestehen würde. Aber sonst geht es mir so weit gut. Ich glaube ich habe den Krieg von allen am besten überstanden. Das Gefühl Voldemort nicht mehr in meinem Kopf zu haben ist einfach unbeschreiblich toll und lässt mich alles andere als nur halb so schlimm betrachten. Aber wie geht es dir?", erklärte Harry.

„Mir geht es eigentlich echt gut. Ich bin mehr als glücklich mit Draco und er hilft mir über die Sache mit meinen Eltern und Fred hinweg zu kommen.", meinte Hermine und beobachtete Draco beim Tanzen. Als hätte er ihren Blick gespürt sah er sie an und grinste.

„Das freut mich sehr für dich. Aber wenn er dir irgendwann weh tut, dann verfluche ich ihn und stecke ihn nach Askaban.", sagte Harry ernst. Hermine konnte darüber nur lachen, auch wenn sie wusste, wie ernst es Harry damit war. Sie hatte einfach die besten Freunde auf dieser Welt.

Es wurde noch bis spät in die Nacht getanzt, erzählt und gelacht. Kurz vor Mitternacht wurde die Musik jedoch leiser und Minerva schickte die Schüler zu Bett. Die Siebtklässler, Harry, Ginny, Ron, George und Angelina halfen noch beim Aufräumen, bevor auch sie sich verabschiedeten.

Die Freunde zogen sich alle ihre Schlafsachen an und trafen sich dann im Raum der Wünsche, um die letzte Nacht vor den Ferien zusammen zu verbringen.