Millicent

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Draco, Blaise, Pansy, Neville, Luna und Hermine saßen in ihrem Gemeinschaftsraum am Tisch und planten die Feier. Sie überlegten, wie sie die Gedenktafel errichten sollten und ob sie Bilder der Verstorbenen daran anbringen wollten, oder nicht. Hermine stand auf und lief in ihr Zimmer, um ein Buch zu holen, in welchem etwas über Gedenktafeln stand.

Als Hermine den kleinen Flur betrat, hörte sie eine aufgebrachte Stimme. Sie schlich sich leise zur Tür und da sie nur angelehnt war, konnte sie verstehen, was in dem Raum besprochen wurde.

„Ja ich versteh dich schon, aber meint du nicht, dass du etwas übertreibst?", fragte gerade eine männliche Stimme. „Ich übertreibe überhaupt nicht. Das hat diese miese Blutsverräterin verdient.", antwortete ein Mädchen. Hermine versuchte etwas durch den Türspalt zu erkennen, aber sie konnte niemanden sehen.

„Dann sag mir wenigstens, warum du so sauer bist.", sagte der Junge. „Ich bin sauer, weil Pansy zu diesem miesen kleinen Schlamblut Granger gezogen ist. Sie beendet unsere Freundschaft für dieses Streberweib, was immer alles besser weiß. Aber mit Pansy bin ich fertig. Sie hat bekommen was sie verdient hat. Aber diese Granger ist schuld, dass meine Mutter in Askaban sitzt und ich allein da steh.", erwiderte das Mädchen aufgebracht.

„Mensch Milli, wie soll Granger den daran schuld sein?", fragte der Junge dazwischen. „Meine Mutter hat als Todesser gekämpft und dieses Schlammblut hat sie angegriffen und überwältigt. Meine Mutter konnte nicht fliehen und wurden nach Askaban geschickt. Ich hatte Glück, dass sie mich verschont haben. Ich bin nur in diese Drecksschule zurückgekehrt um mich an Granger zu rächen und Pansy hat nichts Besseres zu tun, als sich mit ihr anzufreunden.", schnaubte Millicent wütend.

„Und wie willst du dich an Granger rächen?", fragte die männliche Stimme. „Das lass mal meine Sorge sein Theodore.", antwortete sie. Hermine beeilte sich von dort weg zu kommen. Sie hatte genug gehört. Schnell lief sie in ihr Zimmer, nahm das Buch und ging zurück in den Gemeinschaftsraum.

„Wo warst du denn so lange?", fragte Blaise und nahm ihr das Buch aus der Hand. „Ehh... Ich musste erst danach suchen.", log Hermine und setzte sich an den Tisch. Draco musterte sie nachdenklich, sagte aber nichts. Hermine dachte über das nach, was sie gerade gehört hatte. Sie konnte doch nichts dafür, dass Millicents Eltern auf der falschen Seite gekämpft hatten.

Hermine war zu der Verhandlung als Zeugin eingeladen gewesen, aber sie war nicht erschienen. Sie wollte nicht schuld sein, dass jemand in Askaban landete und trotzdem war es jetzt so gekommen. Sie konnte verstehen, dass Millicent sauer war und wenn Hermine ehrlich war, hatte sie Angst vor ihr. Millicent war skrupellos und sie würde alles tun, was nötig war um Hermine zu bestrafen.

Die restliche Zeit hielt Hermine sich aus den Gesprächen raus und hing ihren Gedanken nach. Draco holte sie wieder zurück in die Realität, indem er sagte: „Hey, alles ok mit dir?" Hermine sah auf, der Tisch war leer und abgesehen von ihr und Draco war niemand mehr im Gemeinschaftsraum. Sie hatte nicht einmal bemerkt, dass alle gegangen waren.

„Ja alles bestens.", antwortete sie und stand auf. „Du weißt, dass du mir alles sagen kannst, oder? Also wenn du reden willst, hör ich dir gern zu.", bot Draco ihr an. Hermine schüttelte den Kopf. Hermine wusste, dass Dracos Vater ebenfalls in Askaban saß und er würde Millicent bestimmt verstehen können. Er würde Hermine ebenfalls die Schuld daran geben und das würde sie nicht verkraften.

„Nein danke. Es ist wirklich alles gut.", sagte Hermine und sie hoffte, dass es überzeugend klang. Draco sah sie immer noch skeptisch an, fragte aber nur: „Kommst du mit zum Essen?" Hermine schüttelte den Kopf. „Nein danke. Ich habe keinen Hunger und mir fällt gerade auf, dass ich George noch nicht geantwortet habe. Bis später.", antwortete Hermine und flüchtete in ihr Zimmer.

Draco sah ihr nach. Er überlegte, ob sie wohl mit George zusammen war. Irgendwie war er eifersüchtig und das gefiel ihm gar nicht. Er mochte Hermine schon lange, aber ihm war klar, dass sie nie dasselbe für ihn empfinden würde. Er seufzte und begab sich auf den Weg in die Große Halle.

Hermine setzte sich an ihren Tisch, nahm sich ihre Feder und ein Blatt Pergament und begann George zu schreiben. Sie berichtet ihm alles was passiert war, dass Draco sich verletzt hatte und sie ihn gerettet hatte, dass Pansy nun bei ihr wohnte und alles, was sie bei Millicent gehört hatte. Sie fragte ihn, wann er in Hogsmeade sein würde und wie lange er dort bleiben könnte.

Als sie fertig war, nahm sie sich den Pullover von ihrem Dad und machte sich auf den Weg in die Eulerei. Sie lief an der großen Halle vorbei und hörte die anderen Schüler lachen und sich lautstark unterhalten. Hermine trat durch die große Tür und lief den Weg zur Eulerei hinab. Sie bemerkte die Person, welche ihr heimlich folgte, nicht.

Anders als erwartetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt