Sie setzten sich an den Tisch der Slytherins und besprachen wie sie den Sonntag verbringen wollten. „Neville? Draco und ich wollen nachher in die Bibliothek gehen und den Unterricht vorbereiten, willst du mitkommen?", fragte Hermine, während sie ihr Brötchen mit Marmelade bestrich. „An sich schon, aber ich wollte mit Luna in den Drei Besen gehen und ein Butterbier trinken. Könnt ihr das nicht allein vorbereiten? Ich möchte eh nichts sagen müssen.", gestand Neville und sah Draco und Hermine bittend an. „Ja klar, kein Problem. Wir schaffen das auch zu zweit.", sagte Draco und grinste Neville an.
Da das nun geklärt war, widmeten sie sich anderen Gesprächsthemen. Plötzlich ertönte McGonagalls Stimme: „Guten Morgen, ich möchte alle Schüler darauf hinweisen, dass die Auswahl der Quidditchmannschaften nächste Woche stattfindet. Des Weiteren wird Miss Johnson nach Hogwarts zurückkehren und Madam Hooch unterstützen. Ich wünsche ihnen einen schönen Sonntag." Damit setzte sie sich wieder und begann ein Gespräch mit Hagrid.
Plötzlich stand Angelina Johnson hinter George und tippte ihn auf die Schulter. Als George sie bemerkte stand er grinsend auf und zog sie in eine Umarmung. „Ist das schön dich wieder zu sehen. Wie geht es dir?", fragte George und zog sie neben sich auf die Bank. „Ganz gut soweit. Und dir? Wie kommt es, dass ihr ausgerechnet am Slytherin Tisch sitzt?", versuchte Angelina herauszufinden. „Naja das ist eine lange Geschichte. Was hältst du davon, wenn wir dann nachher nach Hogsmeade gehen und ein Butterbier trinken und ich dir alles erzähle, was du verpasst hast.", schlug George vor. „Klar sehr gern.", stimmte Angelina fröhlich zu.
Nach und nach verabschiedeten sie sich alle voneinander. Neville, Luna, George, und Angelina liefen gemeinsam nach Hogsmeade und Blaise und Pansy gingen in den Gemeinschaftsraum und begannen mit den Hausaufgaben. Hermine lief in ihr Zimmer, holte die Ordner von Snape und Lupin und begab sich auf den Weg in die Bibliothek. Dort angekommen lief sie in die hinterste Ecke und setzte sich auf ihr Lieblingsofa. Draco kam nur wenige Minuten später und setzte sich neben sie.
„Womit wollen wir anfangen?", fragte er begeistert und griff nach dem Ordner von Snape. „Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung. Wir hatten das erste Jahr bei Quirrel und der war nicht unbedingt fähig zu unterrichten.", meinte Hermine und öffnete den Ordner von Lupin. Sie blätterten beide eine Weile darin herum.
„Welche Klasse haben wir morgen eigentlich?", erkundigte sich Draco und sah Hermine an. „Morgen haben wir in der ersten Klasse, Dienstag in der zweiten, Mittwoch in der dritten, Donnerstag in der vierten und fünften und am Freitag in der sechsten.", erklärte sie und strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr. „Das klingt nach einer vollen Woche.", meint Draco und fuhr sich durch die Haare. Wieder widmeten sie sich den Aufzeichnungen und suchten nach etwas passendem.
„Ich denke ich habe etwas Gutes gefunden.", sagte Hermine und reichte Draco den Ordner. Nachdem er fertig war mit lesen, fragte er: „Willst du wirklich in der ersten Stunde schon mit Unterricht anfangen? Ich meine wir könnten auch erstmal einen Überblick geben und ein paar Fragen beantworten, die mit Sicherheit kommen werden." „Das ist gar keine schlechte Idee, aber wir haben eine Doppelstunde und ich finde, wir sollten in der zweiten Stunde mit dem Unterricht beginnen.", gestand Hermine und blätterte weiter in dem Ordner. „Wenn du meinst.", sagte Draco und schlug den Ordner von Severus zu. „Das ist alles zu schwer für eine erste Klasse.", erklärte Draco und rutschte näher zu Hermine um mit in die Unterlagen von Lupin schauen zu können.
Nachdem sie eine Weile in den Unterlagen geblättert hatten, wurde Draco langweilig und er begann Hermine zu beobachten. Immer wenn sie sich darauf konzentrierte die Schrift von Lupin zu entziffern kniff sie die Augen leicht zusammen und kaute auf ihrer Unterlippe. Ihre Haare fielen ihr immer wieder ins Gesicht und sie strich sie zurück hinter ihr Ohr. Draco bewunderte Hermine dafür, dass sie so lange und konzentriert arbeiten konnte.
Plötzlich schaute sie hoch und sah ihn direkt in die Augen. Er hoffte inständig, dass sie nicht bemerkt hatte, dass er sie die letzte halbe Stunde angestarrt hatte. Sie schaute kurz irritiert, schüttelte kurz den Kopf und sagte: „Also ich denke wir können die erste Stunde das machen, was du vorgeschlagen hast und in der zweiten Stunde können wir mit der Verteidigung gegen dunkle magische Tierwesen anfangen, zum Beispiel mit den Grindeloh. Was hältst du davon?" „Klingt gut. Meinst du wir schaffen es einen Grindeloh zu besorgen? Das wäre doch ziemlich cool.", fragte Draco.
Hermine nickte begeistert. „Also ich weiß, das Lupin einen hatte, vielleicht kann uns Hagrid ja helfen.", schlug Hermine vor. Sie war sich nicht sicher, ob Draco darauf eingehen würde, schließlich hatte er während seiner Schulzeit so seine Probleme mit Hagrid. Zu Hermines Überraschung nickte er jedoch begeistert und meinte: „Lass uns am besten gleich zu ihm gehen." Hermine packte die Ordner in ihre Tasche und gemeinsam liefen sie nach draußen.
Sie blieben vor Hagrids Hütte stehen und Hermine klopfte. Es reagierte jedoch niemand. Enttäuscht drehte sie sich zu Draco und schüttelte den Kopf. Auf einmal hörte sie jedoch ein lautes bellen und Fang kam ihr entgegen gerannt. Sie begrüßte ihn freundlich und selbst Draco streichelte über den Kopf des großen Hundes. Kurze Zeit später erschien auch Hagrid und kam auf die beiden zu. „Hallo Hermine. Was machst du denn hier?", fragte er freundlich und stellte seine Armbrust neben die Tür.
„Wir wollten dich um deine Hilfe bitten, wir bräuchten einen Grindeloh für den Unterricht.", kam Hermine sofort zur Sache. Bei dem Wort wir, drehte Hagrid sich zu Hermine und als er Draco erblickte, verfinsterte sich seine Mine ein wenig. Er sagte jedoch nichts dazu und wand sein Gesicht wieder zu Hermine und sagte: „Im See gibt es welche. Es ist nicht allzu schwer, einen zu fangen. Ich habe noch ein altes Aquarium hinter meiner Hütte. Warte hier, ich hole es kurz."
Damit verschwand er hinter seiner Hütte und kam wenige Minuten später mit einem riesigen Glaskasten zurück. Gemeinsam liefen sie zum See. Draco folgte ihnen stumm. Sie füllten den Behälter mit Wasser, Steinen und einigen Pflanzen und dann stieg Hagrid mit riesigen Gummistiefeln in den See. Er tauchte eine Hand hinein und es dauerte nicht lange und er kam mit einem Grindeloh wieder heraus. Er setzte ihn in das Glasgefäß und sagte: „Aber versprecht mir, ihn danach wieder frei zu lassen, ok?"
„Aber natürlich machen wir das Hagrid.", versprach Hermine und wollte sich gerade auf den Weg zurück zum Schloss machen, als sie Dracos Stimme vernahm: „Kannst du schon mal vorgehen? Ich komm später nach." Hermine schaute ihn verwirrt an, antwortete aber: „Ja klar. Ich warte im Klassenraum auf dich." Sie ließ das Aquarium neben sich herschweben und ging zurück ins Schloss.
Draco wand sich an Hagrid und sagte: „Hagrid kann ich nochmal kurz mit dir sprechen?" Hagrid war schon auf dem Weg zu seiner Hütte gewesen, also blieb er stehen und drehte sich zu Draco. Draco sah das als Zustimmung und fuhr fort: „Ich möchte mich noch bei dir entschuldigen. Ich habe mich wirklich dämlich verhalten und es tut mir schrecklich leid." Hagrid sah ihn überrascht an. „Ein Malfoy entschuldigt sich?", fragte er ungläubig. „Ja ich entschuldige mich bei dir und es tut mir furchtbar leid, dass Seidenschnabel wegen mir beinahe hingerichtet worden wäre. Ich kann verstehen, wenn du die Entschuldigung nicht annimmst, aber ich würde dir gern zeigen, dass ich mich geändert habe.", gestand Draco und sah Hagrid bittend an. „Ich werde darüber nachdenken.", sagte dieser und ging in seine Hütte.
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Anders als erwartet
FanfictionDer Krieg in Hogwarts ist zu Ende und alle Todesser sitzen in Askaban, wurden ermordet oder sind spurlos verschwunden. Harry, Ginny, Ron, Hermine und George leben nun im Grimmauldplatz 12, doch für Hermine beginnt das letzte Schuljahr. Die anderen h...