Patenonkel

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Hermine und Draco saßen noch lange im Drei Besen und tranken Butterbier und Feuerwhisky. Sie waren die letzten die den Pup kurz nach Mitternacht verließen. Sie waren beide betrunken und torkelten zurück zum Schloss. Sie waren überrascht, als sie die Schloss Tore offen vorfanden. Sie betraten das Schloss und blickten in die besorgten Augen von Professor McGonagall.

„Wo zum Teufel haben sie so lange gesteckt? Ich habe mir Sorgen gemacht.", rief sie aufgebracht. „Im Drei Besen.", lallte Draco und stützte sich an Hermine ab. Minerva sah die beiden an und sie schüttelte den Kopf. „Ich möchte gar nicht wissen, wie viel sie beide getrunken haben. Ich werde sie jetzt zurück zu ihrem Gemeinschaftsraum bringen.", sagte sie und ließ die beiden neben sich herschweben. „Ich werde heute über ihr schlechtes Verhalten hinweg sehen, aber ich hoffe, dass so Etwas nie wieder vorkommt.", fügte sie hinzu.

Es dauerte nicht lange und sie setzte die beiden vor dem Gemeinschaftsraum ab. Sie wünschte ihnen eine gute Nacht und verschwand. Hermine und Draco betraten den Raum und setzten sich aufs Sofa. „Lass uns gleich hier schlafen ok?", fragte Draco und zog Hermine zu sich. Sie nickte nur und schloss die Augen. Es dauerte nicht lange und sie waren eingeschlafen.

Am nächsten Morgen erwachte Draco mit höllischen Kopfschmerzen und ihm war übel. Langsam kamen die Erinnerungen zurück und er setzte sich vorsichtig auf. Hermine lag immer noch neben ihm auf dem Sofa und schlief. Er stand vorsichtig auf, lief in sein Zimmer und holte einen Trank aus seiner Tasche. Mit dem Trank in der Hand ging er zurück zu Hermine und setzte sich neben sie.

Hermine schlug die Augen auf und strich sich über das Gesicht. Auch sie hatte schlimme Kopfschmerzen. Mühsam setzte sie sich auf und sah zu Draco. Er setzte den Trank an die Lippen und nahm einen Schluck, dann reichte er ihn Hermine. „Nimm einen Schluck. Das wird helfen.", versicherte er ihr und sie gehorchte. Und Draco hatte Recht. Sobald sie die Flüssigkeit hinunter geschluckt hatte, spürte sie wie ihre Kopfschmerzen nachließen und sie fühlte sich wieder deutlich besser. „Danke für alles.", sagte Draco.

Hermine griff in ihre Tasche und holte die Sachen von Snape aus ihrer Tasche. Sie überreichte Draco den Schlüssel und seinen Brief, dann öffnete sie ihr Schriftstück und las:

Liebe Miss Granger,

ich habe ihnen diese zwei Bücher vererbt, weil ich der festen Überzeugung bin, dass sie die einzige sind, die sie zu schätzen weiß. Ich hoffe sie finden sie nützlich und können den ein oder anderen Zauber oder Trank benutzen.

Severus Snape

Hermine war überrascht, sie hätte nie gedacht, das Severus sie so schätzte. Er war noch nie ein Mann vieler Worte gewesen und trotzdem hatte er ihr einen Brief geschrieben. Sie griff erneut nach einem der Bücher.

Jetzt wo sie mehr Zeit hatte, betrachte sie den Einband genauer. Er war voller winziger Verzierungen und das Leder war schon sehr abgegriffen. Sie öffnete es und las die erste Seite. Unbekannte Zaubertränke vom Halbblutprinzen. Hermine traute ihren Augen kaum, alle Tränke hatte Severus sich selbst ausgedacht. Voller Ehrfurcht blätterte sie darin herum. Die Zaubertränke waren kompliziert und von einer ungeheuren Macht. Hermine war begeistert und hätte am liebsten sofort ein paar Tränke ausprobiert.

Sie ergriff das zweite Buch, auch hier war der Ledereinband verziert und auf der ersten Seite stand Neu erfundene Zauber vom Halbblutprinzen. Es beinhaltete an die 50 Zauber. Sie begann die ersten Seiten zu lesen.

„Was genau hat er dir vererbt?", fragte Draco und riss sie aus ihrer Faszination. Sie reichte ihm den Brief und die Bücher. Draco las das Schriftstück und er begann zu grinsen. „Ich wusste schon immer, das Severus gern experimentierte.", gestand er und gab Hermine ihre Sachen zurück.

„Und was steht in deinem Brief?", erkundigt sie sich. Draco reichte ihr einen Zettel und sie begann zu lesen:

Mein lieber Patensohn,

ich weiß, dass du es nicht immer leicht hattest, aber trotzdem bist du ein guter Junge. Ich hoffe du erkennst irgendwann, dass du nicht werden musst wie dein Vater. Es gibt wichtigere als den Blutstatus, aber ich glaube, dass weißt du bereits.
Es tut mir leid, dass ich dich nicht beschützen konnte, aber ich habe mein Bestes gegeben. Ich vererbe die Price Manor, damit du nicht mehr länger von deinem Vater abhängig bist. Du kannst mit dem Haus anstellen was du möchtest.
Der Krieg wird bald beginnen und ich weiß, dass ich ihn nicht überleben werde. Bitte trauere nicht zu lange um mich, denn das bin ich nicht wert. Ich habe viel falsch gemacht und ich hoffe, dass ich mit meinem Opfer einiges wieder gut machen kann.
Du bist ein toller Junge und ich hoffe, dass du ein glückliches Leben führen kannst.

Dein Patenonkel Severus.

Hermine stiegen die Tränen in die Augen. Sie hätte nie gedacht, dass Snape so sein könnte. Er war ein Held gewesen und sie hatte ihn so verurteilt. Sie gab Draco den Brief zurück. „Er war ein beeindruckender Mann.", sagte sie. Draco nickte nur und eine einzelne Träne lief über seine Wange.

Hermine sah es und wischte sie mit ihrem Daumen weg. Sie nahm ihn in den Arm und sie blieben eine ganze Weile so sitzen. Es war Sonntag und alle schliefen lange, also wurden sie auch von niemand gestört.

Plötzlich löste sich Draco von ihr und sah sie an. „Würdest du mich heute ins Prince Manor begleiten? Ich möchte dort nicht allein hin.", fragte er und sah sie hoffnungsvoll an. „Wenn Minerva es erlaubt, begleite ich dich gern.", antwortete Hermine. „Wir können sie ja gleich beim Frühstück fragen.", schlug er vor und sie nickte. „Dann geh ich mich mal fertig machen.", meinte Hermine und stand auf. „Dann treffen wir uns nachher wieder hier.", fragte Draco. Hermine nickte zustimmend und beide gingen ins Bad um sich fertig zu machen.


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