Unbekannter Zauber

3.9K 164 5
                                    

Alle die die die Geschichte von Hermine und Millicent noch nicht kannten, bestanden darauf, das Hermine sie erzählte. Als sie fertig waren, sahen Pansy, Neville und Blaise sie geschockt an. „Das hat sie nicht getan!?", fragte Blaise.

„Doch hat sie. Und ich kann sie verstehen.", sagte Hermine. Alle sahen sie entgeistert an. „Warum kannst du das bitte verstehen? Das ist einfach nur krank.", bemerkte Neville aufgebracht. „Wegen mir sitzen ihre Eltern in Askaban. Ich wäre auch sauer.", erzählte Hermine bedrückt.

„Ihre Eltern sitzen in Askaban, weil sie für die falsche Seite gekämpft haben. Du darfst dir daran keine Schuld geben. Ich sehe, dass du genug andere Sachen hast, die dich beschäftigen und dich nachts nicht schlafen lassen. Du trägst keine Schuld daran.", sagte Luna verträumt.

Woher konnte Luna nur wissen, dass sie nachts immer so schlecht schlief und dass es tatsächlich viele andere Sachen gab, um die sie sich sorgte. „Lass uns das Thema wechseln ok?", fragte George. Alle nickten, aber anstatt über etwas anderes zu sprechen, entstand ein Schweigen, da jeder seinen Gedanken nachhing.

Plötzlich tauchte Minerva auf und sagte: „Miss Granger und Mister Malfoy, ich möchte sie bitten, nach dem Essen in mein Büro zu kommen. Das Passwort lautet Brausebonbon." Die beiden angesprochenen nickten nur und McGonagall ging weiter. Als hätte sie noch etwas vergessen zu sagen, drehte sie sich zu Hermine und meinte: „Und es ist schön, dass sie wieder wohlauf sind." Damit drehte sie sich um und verließ die Große Halle.

Draco und Hermine beendeten ihre Mahlzeit und verabschiedeten sich von den anderen. Sie liefen aus der großen Halle und zu McGonagalls Büro. „Brausebonbon", sagte Hermine und der Wasserspeier gab die Treppe zum Büro der Schulleiterin frei. Die beiden stiegen hinauf und betraten das Büro.

Minerva saß hinter ihrem Schreibtisch und deutete mit der Hand auf die zwei Stühle. Die beiden setzten sich und sahen sie abwartend an. McGonagall legte die Feder beiseite und sah zu Hermine. „Ich habe natürlich schon von Mister Malfoy gehört, was passiert ist, aber ich möchte sie bitten, es mir noch einmal zu erzählst.", sagte sie freundlich.

Hermine erzählte die ganze Geschichte und als sie fertig war schaute Minerva sie nachdenklich an. „Wie Mister Malfoy ihnen sicher schon gesagt hat, wollte ich Miss Bullstrode der Schule verweisen, was sie allerdings schon selbst in die Hand genommen hat. Ich habe es auch der Ministeriumsabteilung gemeldet und die Auroren sind auf der Suche nach ihr. Bis jetzt gibt es allerdings keine Spur. Was ich sie allerdings noch Fragen möchte, sie sagten sie haben gespürt, dass jemand sie beobachtete. Können sie mir das genauer erklären?"

Hermine überlegte kurz, wie sie es am besten erklären sollte, bevor sie antwortete: „Es war wie ein Druck im Bauch und ich hatte das verlangen mich umzudrehen und meinen Zauberstab zu zücken." McGonagall hörte aufmerksam zu und fragte: „War das das erste Mal, dass sie dieses Gefühl hatten, oder ist es ihnen schon vorher aufgefallen."

„Nein, ich hatte es schon vorher. Das erste Mal habe ich es während eines Kampfes gemerkt. Jemand wollte mich von hinten angreifen, aber ich habe es gespürt und konnte den Zauber rechtzeitig abblocken. Ich glaube, dass es mir ein paar Mal das Leben gerettet hat, auch wenn ich nicht genau weiß, woher das Gefühl kommt.", berichtete Hermine.

McGonagall nickte nur und sagte: „Das gleiche habe ich schon von mehreren Schülern nach dem Krieg gehört." „Und von wem, wenn ich fragen darf?", versuchte Hermine rauszufinden. „Von ihnen, von Mister Malfoy, den Weasleys, Mister Potter, Miss Parkinson, Mister Longbottom und Mister Zabini. Sie alle beschreiben genau das gleiche Gefühl. Ich glaube, dass es von einem Zauber stammt, allerdings ist mir kein Zauber mit einem solchen Ausmaß bekannt.", erklärte Professor McGonagall.

Sie drehte sich zu den Portraits der ehemaligen Schulleiter um zu schauen, ob sie mehr wussten. Hermine sah hoch zu Professor Snape und ein Lächeln huschte über sein Gesicht. Hermine war sich nicht sicher, ob sie richtig gesehen hatte. Die beiden anderen schienen nichts bemerkt zu haben.

„Mir ist kein Zauber bekannt, der etwas Derartiges auslöst und ich denke, dass geht uns allen so.", sagte Professor Dumbledore. Hermine war sich nicht sicher, ob er die Wahrheit sagte, denn auch er hatte ein schmunzeln im Gesicht. McGonagall jedoch beendete das Gespräch und schickte die beiden nach draußen.

„Ich denke, das war Snape.", sagte Hermine, als sie das Büro der Schulleiterin verlassen hatten. „Wie kommst du denn auf die Idee?", fragte Draco überrascht. „Weil Snape der einzige ist, der dazu in der Lage gewesen wäre, abgesehen von Professor Dumbledore. Ich glaube, dass er diesen Zauber entwickelt hat, um uns alle zu schützen. Er war ein Held und ich verdanke ihm mein Leben. Ich wünschte, ich könnte mich bei ihm bedanken.", antwortete Hermine.

Die beiden waren im Gemeinschaftsraum angekommen, wo die anderen bereit auf sie warteten. Hermine erzählte von dem Gespräch und dem Zauber, aber sie behielt für sich, dass sie Snape diesen Zuber zuschrieb. Den restlichen Abend verbrachten sie mit wilden Spekulationen, wer den Zauber wohl erfunden hatte.

Kurz vor Mitternacht gingen alle in ihre Zimmer zum Schlafen. Da George jedoch zu müde war, um nach Hogsmeade zu laufen, schlief er bei Draco und Blaise auf dem Sofa.

Anders als erwartetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt