Ian
Nach dem Vorfall im Park, ergriff Amelie die Initiative und setzte sich mit Milan in Verbindung. Ich wurde von ihr ignoriert. Gestern noch wollte ich ihr eine Lektion erteilen, heute war ich so unruhig, dass ich mich auf ein Training mit Joshua einließ und das hatte schon was zu sagen. Amelie sollte nicht merken das ich einversüchtig war. Ich fürchte mit der Nummer, die ich mit ihr abgezogen hatte, hatte ich mir wohl selbst ins Bein geschossen. Auch wenn ich für uns ein gemeinsames Schlafzimmer im Hotel gebucht hatte, so bekam ich leider keine Chanze mich bei ihr zu entschuldigen, denn nach dem Telefonat mit Milan, zog sie wortlos zu ihm ins Zimmer.
Das der Kerl so schnell hier war, ärgerte mich wie verrückt. Als Begrüßung grinste der Arsch mich hinterhältig an und fragte, was ich wohl angestellt hätte. Die einzige Genugtuung, die ich hatte, war zu sehen wie er Julie anschmachtete und sie ihn ignorierte. Nun saßen wir alle an einem Tisch und besprachen unseren Plan, der eigentlich gar keiner war. Amelie setzte sich zu Julie und schaute hochkonzentriert auf den Bildschirm des Laptops. Im Zimmer herrschte Stille. "Ich habe eine Idee." Kam schließlich von ihr. "Evangelius hat doch heute Geburtstag und wir werden das ausnutzen." Alle schauten sie gespannt an. "Milan? Was hältst du davon, wenn wir beide die Unterhaltung übernehmen würden? Der Rest kann sich im Lokal und draußen aufteilen und zwar so, das Evangelius kein Verdacht schöpft. Er liebt Frauen, oder? Dann lasst es uns ausnutzen." Sie schaute jeden in der Runde an, nur mich nicht." Julie könntest du mich schminken und vorbereiten?" Ein böses Lächeln erschien auf Julies Gesicht. Sie lenhte sich zu Amelie rüber und wackelte anzüglich mit den Augenbrauen. "Wie verhurt möchtest du denn aussehen, Schätzchen?" Amelie zog eine nachdenkliche Schnute. Sie legte ihren Kopf auf die Faust ab und meinte schließlich, "gib dein Bestes. Er muss auf jeden Fall mich in seinem Bett haben wollen." Jolie und Amelie sahen sich böse lächelnd an.
Milan und ich sahen uns gleichzeitig an. Ich dachte wir hatten den gleichen Gedanken gehabt. "Amelie, hatte ich dir heute nicht klar gemacht, was in so einem Etablissements vor sich geht?" Amelie schaute mich mit zusammen gekniffenen Augen an. "Hast du das? Hhm... Ich könnte schwören du hast mir angeboten, mich zu enjungfern und das auf eine humane und angenehme Art und Weise." Von Ihrer zischenden Stimme bekam ich Gänsehaut.
Scheiße das hatte gesessen. Milan verschluckte sich an seinem Bier. Durch den Husten lief er knallrot an. Seine Augapfel waren kurz davor aus den Augenhöhlen rauszuspringen. Vor Anstrengung fing er an zu röcheln. Einige sprangen auf, um ihm zu helfen. Ich sah etwas verstört zu Amelie, die mich aber nicht beachtete. Am liebsten hätte ich ihr den Hintern für diese Blödheit versohlt.
10 Minuten später, nachdem Milan wieder atmen konnte (wohl bemerkt, er musste sogar Brechen vor Luftnot), hielt Joshua ihn im Schwitzkasten und das nur, weil der mich umbringen wollte.
Amelie sah sich die Situation erstaunlich ruhig an. Sie ging zu Milan hin und setzte sich zu ihm auf den Boden. Sie begann eine Melodie zu Summen und ihn sanft, fast wie ein kleines Kind, am Kopf zu streicheln. Wie aufs Stichwort beruhigte er sich.
Joshua setzte sich wieder auf sein Platz und hörte gespannt zu. Milan kam schließlich bedrohlich auf mich zu. Ich stand auf und bereitete mich darauf vor, von ihm angegriffen zu werden. Doch stattdessen meinte er nur, das ich Amelie nicht verdient hätte.
Bevor beide Frauen den Raum verließen, stellte Amelie noch etwas klar. "Ich möchte nicht mehr geschlagen, gewürgt oder auf sonst eine sadistische Art und Weise misshandelt werden. Also plant die Sache bitte so, dass ich da lebend rauskomme. Ich würde nämlich unglaublich gerne Harper kennen lernen. Ok?" Es herrschte eine unangenehme Stille im Raum. Als die kleine Blondine leise die Tür hinter sich schloss, wurde ich von Hannes, Joshua und Nik angestarrt. Ich winkte ab und stelle klar, dass dies nicht die komplette Geschichte war. Schließlich kannte ja keiner meine Version und ich hatte nicht vor, mich den Vollidioten zu erklären.
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Der Vollstrecker
Romance"Du bist der einziger der sie beschützen kann und du bist mir was schuldig!!" Er betonte jedes einzelne Wort und sah mich dermassen eindringlich an, das ich seine Verzweiflung fast greifen konnte. "Ich bin kein Bodyguard! Ich passe nicht auf kleine...