⚜️Kapitel 33⚜️

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"Ich liebe dich".
Dies sind die schwersten, die stärksten und gleichzeitig die wichtigsten Wörter, die ein Mensch seinem Gegenüber sagen kann um ihn glücklich zu machen.

Ihr Lieben, ich danke euch fürs Lesen, fürs abstimmen und fürs kommentieren.

Solltet ihr bis jetzt, nicht diese eine Person getroffen haben, von der ihr diese Wörter gerne hören würdet, dann wünsche ich euch von ganzem Herzen, nicht aufzuhören daran zu glauben und niemals aufhören zu hoffen.
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Ian

Ich war gerührt und zugleich dankbar dafür, dass Amelie meinetwegen herkam. Joshua und ich beobachteten Hannes und Amelie, wie sie um den Wagen herumtollten. Sie lief kreischend und gleichzeitig lachend auf mich zu. Amelie versteckte sich hinter mir und versuchte ihren Atem zu beruhigen. "Na warte Fräulein, wenn ich dich kriege!" Drohte ihr Hannes. Die beiden kamen mir in diesem Moment wie glückliche und kleine Kinder vor.

Die Gelassenheit und die Entspanntheit gingen auch an Joshua nicht vorbei. Er sah mich verschwörerisch an und ich nickte. Dies war für ihn ein Zeichen dafür, dass ich seine Absicht verstand. Joshua rannte, ohne sich umzusehen, geradeaus zum Wagen, während ich mir Amelie schnappte. Ich warf sie mir über die Schulter und rannte ebenso, an dem sich am Kopf kratzenden und nichts verstehenden Nannes vorbei. Ich steckte die sichtlich mit der Situation überforderte Amelie, auf den Rücksitz des Autos und setzte mich daneben. Joshua fuhr mit quitschenden Reifen davon. Im Rückspiegel sah ich in der Ferne, den immer kleiner werdenden, hüpfenden und wild um sich schlagenden Hannes. Joshua und ich klatschten zufrieden ab. Wir waren mit uns zufrieden.

Natürlich musste Amelie die Spielverderberin sein, was dazu führte, dass wir, doch noch umkehrten um den geknickten und deutlich angepissten Hannes aufzusammelten.

Als wir bei der Familie Bennett zu Hause ankamen, schlief die kleine Blondine bereits seit über einer halben Stunde in meinen Armen. Vorsichtig und ohne sie zu wecken, brachte ich sie ins Gästezimmer, indem ein schon vorbereitetes und frisch bezogenes Bett auf sie wartete.

Ich fühlte den prüfenden und strengen Blick von Julie in meinem Rücken. Mir war klar, dass sie wissen wollte, wie der Stand der Beziehung zwischen Amelie und mir war. Ich deckte mein Mädchen zu und schob Julie sachte aus dem Zimmer. Ohne sie zu beachten ging ich in die Küche und setzte mich zu den Jungs an den Tisch. Joshua sah besorgt zu seiner Schwester. "Was gibt's? Wieso siehst du uns so grimmig an?" Die junge Frau stemmte böse die Arme in die Hüften. "Ian! Was fällt dir ein? Bist du jetzt mit dem Mädchen zusammen oder nicht?" Hannes nahm Platz am Tisch und sah mich herausfordernd an. "Ja Ian, was ist mit dir und Amelie?" Er nippte schmunzelnd an seinem Bier. Ich sah von einer Person zu anderen und atmete frustriert aus. " Boh eh. Das geht keinen von euch was an." Ich stellte die Flasche vor mir, demonstrativ ab und sah genervt in die Runde. Für Joshua war das Thema hiermit beendet, Hannes hätte am liebsten noch länger gebohrt, beließ es jedoch dabei. Doch Julie... na ja, sagen wir es mal so.... dieses Weib hatte andere Pläne. Lächelnd und scheißefreundlich kam sie auf uns zu und setzte sich auch an den Tisch. Sie nahm sich eine Flasche Bier und ließ schließlich die Bombe platzen. "Also ich finde, Amelie würde gut zu Joshua passen. Sie ist zwar etwas jung, aber ihre erfrischende und ehrliche Art hat was."

Das Bier, das Joshua gerade trank, spritzte buchstäblich aus all seinen Löchern und verteilte sich quer über den ganzen Tisch. Hannes sprang zischend und nicht gerade leise von seinem Stuhl. Dieser fiel mit einem riesigen Krach hinter ihm auf den Boden. "Joshua du alte Sau! Was sollte das?" Brüllte er seinen hustenden und fast sterbenden Bruder an. Ohne darauf zu achten, dass ich ihn böse ansah, versuchte er mit einem Tuch sein T-Shirt trocken zu tupfen.

Nach einer Weile erholte sich Joshua von seinem Hustenanfall. Er sah zuerst seine Schwester böse an, bevor er sich schließlich seinem kleinen Bruder zuwand. "Wie hast du mich gerade genannt, du kleine Made?" Beide starrten sich gegenseitig böse an. Ich spannte mich an. Ich wusste bereits wie es ausehen würde, wenn die beiden aufeinander los gingen. Zum Glück, oder auch nicht, blieb uns dies erspart, denn plötzlich stand Amelie in Harpers Nachthemd vor uns.

Sie hielt ihren Zeigefinger und den Daumen fest zusammengedrückt im Mund und pfiff ohrenbetäubend in die Gruppe. Wir hielten uns erschrocken die Ohren zu. "Was zum Teufel nochmal, geht hier vor?" Amelie sah uns hellwach an. Julie nahm vorsichtig ihre Hände von den Ohren und erklärte kurz und sachlich die Situation.

Ich betrachtete die kleine Blondine vor mir und stellte erneut fest, dass ich nicht wollte, dass jemand anderes, sie als Sein bezeichnen könnte. Ihre verwuschelten goldenen Haare, die schlanken Beine, ihre zierliche Figur. Einfach alles an ihr war schön. Als ich zu ihr hoch sah und die Neugier in ihren wirklich sehr lebhaften und schönen Augen sah, fühlte ich die Begierde in mir erwachen. Mir wurde warm und mein Hirn schaltete auf Stend-by. Meine Handflächen fingen an zu schwitzen, weil mir klar wurde, das Julie im Kern ihrer Aussage eigentlich Recht hatte. Zwar nicht mit Joshua, aber wenn ich weiterhin tatenlos dastehen werde, würde einer kommen und mir Amelie wegnehmen. "Herzchen, du solltest jetzt lieber um dein Leben rennen, denn das was ich mit dir gleich vorhabe, ist definitiv nicht jugendfrei." Ich hörte zwar weit im Hintergrund Gelächter, doch konnte ich nicht mal annähernd sagen, von wem das stammte.

Ich sah Verwirrung in ihren Augen aufleuchten. Ohne den Blick von ihr abzuwenden, sprach ich die Kerle hinter mir an. "Nur damit das klar ist, die rotzfreche Blondine hier drüben, gehört zu mir!" Ich sah die Gebrüder- Bennett eindringlich an. "Wenn es nötig ist, euch und weitere Kerle von ihr fern zu halten, dann stelle ich jetzt offiziell klar, das wir beide ein Paar sind!" Ich ballte die Hände zu Fäusten und sah sehr unfreundlich und entschlossen die Jungs vor mir an. Hannes schluckte und nickte schnell, während Joshua nur gelassen und feierlich seine Flasche Bier erhob. "Amen Bruder!" War das einzige was ich von ihm hörte. Erleichterung breitete sich schnell in mir aus. Es war gerade bestimmt eine Last von mindestens einer Tonne von meinen Schultern gefallen. Ich sah Julie an. Sie versuchte noch nicht mal ein Lächeln zu verbergen Stattdessen zuckte sie unschuldig mit den Schultern und meinte nur "sehr gern Geschehen."

Stirnrunzelnd drehte ich mich zu Amelie rüber. Um ehrlich zu sein, erwartete ich eine wütende, oder zumindest eine genervte Amelie. Mir war klar, dass dieses Mädel sich nicht gerne was befehlen ließ, doch sie gähnte nur und winkte verschlafen ab. "Das kannst du dir abschminken Thompson. Heute wird nur geschlafen und nicht mehr." Sie drehte mir den Rücken zu und ging langsam Richtung der Treppe. "Amelie warte! Hast du nicht mitbekommen was ich gerade sagte?" Sie blieb auf der ersten Stufe stehen und sah mich müde an. "Wenn ich morgen früh wach bin und du mich nochmal fragst, dann verspreche ich dir, das ich dir die Boxershorts mit den Zähnen vom Leib runterreiß. Aber jetzt will ich nur schlafen. Ist das okay für dich?"

Mein wieder funktionieredes Hirn brauchte einen Moment, um das zu verdauen. Ich ging auf sie zu, umarmte sie und flüsterte ihr so leise das nur sie das hören konnte: "Ich liebe dich mein Herz. So sehr, dass ich eine Abweisung nicht ertragen könnte." Die wunderschönen schokoladenbraunen Augen sahen mich zärtlich und liebevoll an. Sie strich mir sanft über die Wange und lächelte mich verträumt an. "Das würde ich niemals wagen. Niemals." So standen wir da und sahen einander sprachlos an. Ich dachte in dieser Sekunde waren Wörter sinnlos. Der glückliche Glanz in ihren Augen, ihr leiser Atem und der kaum wahrnehmbarer Duft der Hoffnung, fühlte sich mehr als nur berauschend an. Als ich mich selbst dabei erwischte, wie ich verträumt mit dem Daumen ihre Lippen streichelte, wusste ich es.

Von nun an ist Amelie meine größte Schwachstelle.

"Ich liebe dich auch Ian." Flüsterte sie, bevor sich unsere Lippen vereinten.
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Der VollstreckerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt