Kapitel 20

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Kurz nachdem die Welle mich erwischt hat, komme ich auf dem Fußboden wieder zu mir. Camerons Arme spüre ich nicht mehr um mich, weshalb ich langsam den Kopf hebe und mich umsehe. Einige Tische, hinter denen sich die meisten Schüler verstecken, wurden umgeworfen und fast das ganze Essen liegt auf dem Boden verstreut. Ängstlich schaue ich mich nach Cameron um. Hoffentlich ist ihm nichts passiert! Hast du das gerade wirklich gedacht, Schätzchen, fragt mich eine leise in meinem Kopf, die ich jedoch einfach ignoriere.

Dann entdecke ich meinen Nachbarn endlich. Er steht ganz heroisch neben seiner Schwester, die kurz einige Worte mit Ryder wechselt. Mein Blick geht weiter in Camerons Hand, in der er eine Whiskyflasche hält, die er irgendwie dazu gebracht hat zu brennen. Sowas habe ich schonmal in einem Film gesehen. Scheinbar hat er die Flasche zu einer Art Bombe umfunktioniert, wenn man es wirklich so nennen kann. Der Raum, in dem wir alle uns befinden, sieht miserabel aus und langsam beginne ich mich echt zu fragen, was hier passiert ist. Schließlich war ich ja nur wenige Sekunden abwesend. Wie ist das hier so schnell eskaliert.

Langsam erhebe ich mich vom Boden und setze mich auf. Die neue Position erleichtert mir dann auch den Blick auf die vier Leute, die in der Tür stehen. Ich runzele die Stirn und erschaudere beim Anblick der Waffen in ihren Händen. Sie halten Jagdmesser in den Händen und tragen dicke Jacken, die man von Jägern kennt. Ein Schock durchzuckt mich und ich versuche über den Boden nach hinten zu rutschen, bis ich mit dem Rücken gegen einen anderen Tisch stoße. Das Geräusch sorgt dafür, dass Cameron auf mich aufmerksam wird und Ryder anstößt. Dieser dreht sich ebenfalls zu mir um, während Claire und Cameron sich in eine Kampfposition begeben. Wieso tauchen diese Leute hier auf und was haben Cameron und Claire damit zu tun? Schließlich sind die Beiden, die einzigen, die sich nicht irgendwie in Sicherheit bringen.

Ryder kniet sich vor mich und flüstert: "Geht es dir gut, Sis?" "Ja, mein Kopf tut nur ein bisschen weh", gebe ich zu und halte mir den Kopf leicht: "Was ist hier los?" "Bitte vertrau mir jetzt einfach nur", bittet er mich und nimmt meine Hand, um mich nach oben zu ziehen: "Ich verspreche, dass ich es dir später erklären werde, okay?" Zustimmend nicke ich, da ich weiß, dass er immer sein Wort hält. Schnell streckt er mir seine Hand hin, die ich dann schnell ergreife, damit er mich auf die Füße ziehen kann.

Gerade als ich wieder einigermaßen auf meinen Füßen stehe, bohren sich einige Pfeile nur wenige Zentimeter von mir entfernt in das Holz des Tisches hinter mir. Meiner Kehle entfährt ein leiser Schrei, den ich nicht zu unterdrücken vermag. Erneut beschleunigt sich mein Herzschlag und mein ganzer Körper beginnt wie wild zu zittern. Oh, man. Wärst du nur nicht zum Ball gegangen, Schätzchen. "Jetzt komm", bittet er etwas lauter, als er es wahrscheinlich beabsichtigt hat: "Du musst hier weg." "Wieso?", frage ich mit zitternder Stimme. "Weil es wichtig ist, Katy", ruft er nun: "Wir müssen hier sofort weg!" In seinen Augen sehe ich, wie ernst es ihm damit ist. Sein Griff hat sich so fest um meinen Arm geschlossen, dass sicher in wenigen Tagen vielleicht blaue Flecken bilden werden, doch das interessiert mich nicht. Ich muss endlich wissen, was hier los ist. "Aber ...aber was ist mit Cameron und Claire und all den anderen?", frage ich verwirrt und beginne mich nun auch nach Morgan und Kyle umzusehen, was ich eigentlich schon viel eher hätte tun sollen. Schließlich sind sie meine besten Freunde und ich frage mich, wieso ich überhaupt zuerst an Cameron gedacht habe, als ich wieder zu mir gekommen bin. Mein Bruder legt seine Hände an meine Wangen und schaut mich eindringlich an: "Es geht ihnen gut, Katy! Das Wichtigste ist gerade, dass ich dich hier wegbringe. Cameron will es so und ich bin seiner Meinung, also los jetzt!" Ein paar Tränen sammeln sich in meinen Augen und ich versuche mich darauf zu konzentrieren hier nicht auf der Stelle zusammen zu brechen. Mein Widerstand bricht in sich zusammen und ich gebe meinem Bruder nach, der mich mit sich zu einer Tür zieht, die tiefer in das Schulgebäude hinein führt. Auf dem durch die Gänge komme ich mir vor wie ein nasser Sack, den mein Bruder hinter sich her schleifen muss, weil er sich von allein nicht bewegen kann. Das alles hier geht für mein, noch ziemlich benebeltes, Gehirn viel zu schnell und ich versuche einen klaren Kopf zu bekommen, doch das ist viel schwerer als gedacht, wenn schwere Schritte hinter einem zu hören sind, die zu einer schwerbewaffneten, erwachsenen Person mit dicker Kleidung gehören. Eigentlich sollte ich mich nicht umdrehen, um nicht weiter in Panik zu geraten, doch trotzdem tue ich es und sehe einen großen bewaffneten Mann, der hinter uns her hetzt. Sein Blick ist dunkel und blutrünstig. Es ist der eines Mörders!

Tut mir leid, dass es so kurz und schlecht ist! Werde es bei der nächsten Gelegenheit überarbeiten

Garvin LakesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt