Song: Perfect
Die Stimmen von Vanessa Hudgens und Zac Efron dringt an meine Ohren, während ich einige Nudeln auf meine Gabel aufrolle und in meinen Mund stopfe.
Vor wenigen Stunden stand Cameron, mit chinesischem Essen unterm Arm, vor meiner Tür und wollte Zeit mit mir verbringen. Seit ich ihm vor zwei Tagen sagt habe, dass ich ihm all das verzeihe, was er getan hat, ist ihm tatsächlich anzusehen, wie froh er darüber ist. Fast würde ich sagen, dass er ein wenig anhänglich geworden ist, was aber bisher noch nicht allzu anstrengend ist. Jedenfalls haben wir uns dann dazu entschieden einen Filmabend zu machen, weshalb wir momentan die "High School Musical" – Reihe schauen, weil ich ziemlich geschockt war, als er mir mitteilte, dass er noch nie einen der Filme gesehen hatte.
Nun sitzen wir nebeneinander auf dem Teppich zwischen Wohnzimmertisch und Sofa und essen gemeinsam heiße, chinesische Nudeln, die einfach nur göttlich schmecken. Cameron muss mir auf jeden Fall sagen, wo er die gekauft hat. Einen Arm hat er sanft um mich gelegt und zieht mich damit an sich. Mein Kopf ruht in der Kuhle zwischen seiner Schulter und seinem Kopf, was ehrlich gesagt gemütlicher ist als gedacht. Mit seinen Augen verfolgt mein Nachbar den Film und sieht dabei tatsächlich ziemlich begeistert aus. "Gefällt dir der Film?", frage ich schmunzelnd und knuffe ihn sanft in die Seite. Für einige Sekunden wendet er den Blick vom Schauspiel vor ihm ab und sieht mich an, doch den begeisterten Gesichtsausdruck wird er nicht los: "Ja, der ist besser als gedacht. Wenn ich ehrlich bin sogar richtig gut. Die DVD musst du mir unbedingt mal ausleihen!" Nun muss ich auch grinsen, während ich zusehe, wie er Nudeln auf seine Gabel aufspießt und dann in seinen Mund schiebt: "Kannst du gerne haben. Ich habe den Film ja im Gegensatz zu dir schon tausendmal gesehen." Er strahlt mich zufrieden an und nimmt einen Schluck Wasser aus seinem Glas. Sanft führe ich meine Finger zu seinem Mundwinkel, als er das Glas wieder abgestellt hat, und wische die Soße, die dort klebt, weg. Mit der Zunge fährt er ebenfalls zu der Stelle, an der sich gerade noch die Soße befunden hat, um wahrscheinlich sicher zu sein, dass sein Mund wieder sauber ist. Diese Geste bringt mich zum Lachen und ich küsse ihn.
Seine Lippen sind warm auf meinen und ich spüre seine Zunge in meinem Mund, als der den Kuss erwidert. Schnell stelle ich das Essen weg und vergrabe meine Hände dann in seinen Haaren. Auch er stellt das weg, was er gerade noch in den Händen hatte und lässt sie stattdessen zu meinen Hüften wandern. Sogar durch den Stoff hindurch kann ich die Wärme spüren, die von ihm ausgeht und fast fühlt es sich an wie eine leichte Spannung, die zwischen uns besteht. Nach wenigen Augenblicken streckt er seine Beine aus und zieht mich auf seinen Schoß. Für mich kommt das ziemlich unerwartet, weshalb ich mich kurz von ihm lösen muss, um Luft zu holen. Grinsend sieht er mich an: "Wir sollten öfter Filmabende machen." "Wenn du wieder chinesisches Essen mitbringst", stelle ich, ebenfalls grinsend, als Bedingung. Als Antwort beugt er sich wieder zu mir vor und legt seine Lippen erneut auf meine. Ein leichtes Kribbeln entsteht in meinem Bauch, wandert weiter zu meinem Unterleib und verwandelt sich in ein leichtes, angenehmes Ziehen. Erneut beginne ich mich zu fragen, wie er es schafft solche Reaktionen und Gefühle in mir auszulösen. Das konnte noch nie irgendjemand sonst.
Wenige Stunden später haben wir alle Filme durch gesehen, unser Essen aufgegessen und mehr als oft unsere Lippen vereint. Nach wie vor sitze ich auf seinem Schoß, doch langsam spüre ich, wie die Müdigkeit in mir die Zügel in die Hand nimmt und mir sagt, dass es Zeit fürs Bett ist. Ein lautes Gähnen entflieht meiner Kehle, woraufhin ich einen beleidigten Blick von Cameron ernte. Scheinbar denkt er, dass ich mich langweile, was ganz und gar nicht der Fall ist. Wie kann man sich bei diesem Jungen nur langweilen? Schnell rechtfertige ich mich: "Bist du auch so müde wie ich?" "Nein, du bist da nicht allein", seufzt er und will mich von sich hinter schieben: "Ich geh dann mal besser nach Hause." Ich mache mich aber schwer, halte mich an ihm fest und mache, mit einem breiten Grinsen auf den Lippen, ein Angebot: "Oder du bleibst hier und schläfst in meinem Bett." "Ich soll mit dir schlafen?" Ich verdrehe die Augen und boxe ihn leicht gegen die Brust: "Nein, du sollst in meinem Bett schlafen. Mehr nicht!" Er tut so, als würde er schmollen, doch ich erkenne an dem leichten Zucken seines rechten Mundwinkels, dass er das Ganze eher lustig findet. Als er zu sprechen beginnt, klingt er fast wie ein kleiner Junge, der nach einem Lutscher fragt: "Na gut, dann ab ins Bett." Sanft schubse ich ihn gegen das Sofa, sodass er sich nicht weh tut, und stehe von seinem Schoß auf. So schnell ich kann, räume ich die Essensreste in eine Plastiktüte und spurte beinahe in die Küche, um die Sachen in den Müll zu werfen, damit ich möglichst schnell ins Bett verschwinden kann.
Als ich ins Wohnzimmer zurückkomme, steht er bereits neben der Treppe und sieht mich erwartungsvoll an. Es scheint so, als würde er etwas von mir wollen, doch als ich ihn fragend ansehe, zuckt er nur mit den Schultern. Also mache ich mich auf den Weg zur Treppe und will mich gerade an ihm vorbeischieben, doch bevor ich meinen Fuß auf die erste Holzstufe stellen kann, packt Cameron mich sanft und wirft mich über seine Schulter. Alles geht so schnell, dass ich erst nicht richtig verstehe, was er tut und nur einen lauten Schrei von mir geben kann, doch dann realisiere ich, was da gerade abgeht und fühle mich ein wenig verarscht. Ist ja nicht so, dass ich auch weiß wie man läuft, also bleibe ich einfach in der Position, in die er mich gebracht hat und warte, wie ein nasser Sack über seiner Schulter hängend, darauf, dass wir oben am Treppenabsatz ankommen, doch selbst dann lässt er mich nicht los. Stattdessen läuft er über den Flur und öffnet meine Zimmertür mit seiner freien Hand.
Erst frage ich mich woher er weiß, wo mein Zimmer ist, doch dann fällt mir wieder ein, dass mein Zimmer ja schon als kleines Kind hier war, als wir noch befreundet waren und dass er schon oft genug wegen meines Bruders Ryders darin war, mit dem er sehr gut befreundet ist. Warum es so eine gute Freundschaft ist, kann ich mir nun endlich denken. Abgesehen davon, dass Ryder und Camerons Schwester ein Paar sind und dass mein Nachbar und mein Bruder zusammen in einer Footballmannschaft sind, scheint die Tatsache, dass mein Bruder eine der einzigen menschlichen Personen zu sein scheint, die weiß, dass Cameron und Claire Werwölfe sind, ihrer Freundschaft ebenfalls sehr gut zu tun.
Endlich lässt er mich auf mein weiches Bett fallen und setzt sich dann neben mich. Ich bleibe einfach auf dem Bett liegen und schließe die Augen: "Gute Nacht, Cam!" "Willst du dich nicht umziehen?" "Nein", murmele ich, öffne dann aber doch die Augen und gehe zu meinen Schrank, als ich merke, dass er recht hat. Auf meinem Rücken spüre ich seine Blicke und werfe ihm über die Schulter einen wartenden Blick zu. Er versteht, worauf ich warte, und dreht sich um. So schnell ich kann, ziehe ich mich um, weil ich Angst habe, dass er sich doch wieder umdreht, bevor ich fertig bin. Dann lasse ich mich zurück aufs Bett fallen und schlinge meine Arme um seinen Bauch. "Was machst du da?", fragt er lachend. "Ich umarme deinen Bauch", erkläre ich: "Sieht man doch!" "Magst du meinen Bauch etwa?" Ich nicke grinsend: "Ja, ich liebe alles an dir!"
Endlich auch mal wieder was von mir ^^>

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Garvin Lakes
WerewolfKaty Freeman lebt schon schon ihr ganzes Leben lang in der kleinen Stadt Garvin Lakes. Sie ist eine gute Schülerin und führt eigentlich ein ganz normales Leben, doch nach einer Party zum 18. Geburtstag ihres Klassenkameraden Cameron verändert für si...