Kapitel 36 ~ Everything Has Changed.

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Hört euch bitte dabei All of the Stars von Ed Sheeran an

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Es kam mir immer noch nicht vertraut vor.
Ich konnte mich noch an alles erinnern, aber es war einfach nicht real. Zumindest fühlte es sich nicht so an.
Ich wollte es einfach nicht glauben, dass es so gekommen war. Und ehrlich gesagt wusste ich nicht, wie das alles passiert ist.
Natürlich hatte ich alles mitbekommen, aber wirklich glauben konnte ich es nicht.

Die alten Bilder standen immer noch auf dem Regal, wie sie es davor getan hatten.
Wieso standen sie überaupt noch da?
Diese Frage konnte ich selber nicht beantworten.
Ich hatte mich selber gewundert. Doch sie taten sie - sie waren immer noch an dem Ort, an dem ich sie hinterlassen hatte.

Alles kam mir genauso vor, wie damals, aber die Erinnerungen machten es schlimmer. Ich wollte nicht hier sein, aber ich war wie betäubt.
Ich konnte mich nicht dagegen wehren.
Ich hoffte immer noch, dass ich träumte, doch nach einigen Tagen merkte ich, dass ich es nicht tat. Das war die schlimme Realität.

Ich fühlte mich absolut leer - als wären meine Gefühle weggewischt. Emotionslos war ein Wort, was auf mich zutraf, zumindest im Moment.
Ich versuchte mich normal zu verhalten, aber es ging einfach nicht.
Und um ehrilch zu sein wollte ich mich auch gar nicht so verhalten wie früher. Früher war ich nett, ließ alles mit mir machen.
Das sah man auch an meiner jetzigen Situation.

Ich verfluchte mich selber dafür, dass ich mich nicht noch mehr dagegen gewehrt hatte.
Doch was hätte ich machen sollen, wenn ALLE in meiner Umgebung auf mich eingeredet hätten.

"Es ist doch nur zum Besten"
"Glaub mir, geh mit. Es wird dir besser gehen"
"Bitte Schatz, ich würde alles für dich tun. Tu das bitte für mich"

Die anderen Worte schwirrten ebenfalls in meinem Kopf, aber ich wollte nicht an sie denken. Immer weieder verdrängte ich sie in die hinterste Ecke meines Gehirns, damit ich bloß nicht an sie dachte.
Ich verabscheute mich dafür.
Ich verabscheute mich dafür, dass ich das alles mit mir machen ließ. Doch jetzt konnte ich nichts mehr daran ändern.

Es ist schon passiert.

Und daran kann ich nun nichts mehr ändern.

Ich schüttelte alle Gedanken von mir und zog meine Strickjacke mehr um mich.
Es war etwas kälter geworden die Tae, obwohl es Sommer werden sollte.
Doch es störte mich nicht.

Früher hatte ich den Sommer geliebt, doch nun verabscheute ich ihn. Er erinnerte mich an alle fröhlichen Dinge, die ich getan hatte. Doch nun war alles nur noch eine Erinnung und ich konnte es nie wieder machen.
Dieser Gedanke war der schlimmste.

Nachdem ich in die Küche gegangen war, um mir einen Tee zu machen, setzte ich mich auf einen Stuhl, um mich etwas zu entspannen. Zumindest versuchte ich es.
Doch ich wusste jetzt schon, dass es nicht klappen würde.
Ich wusste, dass alles vergeblich war.

Ich hatte verschiedene Therapien durchlebt, doch nichts hatte geholfen.
In mir herrschte immer noch Chaos, obwohl ich mich emotionslos fühlte und mich auch dementsprechend verhielt.
Und das lag nur an einigen Personen.

Ich wartete, bis der Teekocher das Wasser erwärmt hatte. Ein Tee würde mir gut tun.
Das tat er immer, wenn ich ihn brauchte.

Mit dem Kräutertee in der Hand ging ich ins Wohnzimmer, wo ich mich auf die Couch niederließ und mich in eine Decke kuschelte.
Ich hatte einige Minuten für mich, bevor mich ewas stören würde. Das wusste ich.
Das Etwas kam immer um die selbe Zeit nach Hause.
Und um diese Zeit war ich immer in meinem Zimmer, wo ich mich einsperrte und mit niemandem sprach.

Helpless (5Sos FF/ Luke Hemmings)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt