Dschungel 1

501 25 1
                                    

Ruby
Die schwüle des Tages ließ uns träge werden. Kein Lüftchen wehte,es war merkwürdig ruhig. Was eigentlich nie vorkam. Der Dschungel lebte,es knarzte und wuselte,Affen schrien und Vögel zwitscherten.
Die Schönheit der Natur faszinierte mich jeden Tag aufs Neue. Es gab soviele Arten von Pflanzen und auch die Tierwelt war aufregend. Ich war Stolz das ich ein Teil des Teams von Professor Steen war. Dank meiner Mutter hatte ich den Platz bekommen. Für meine Zukunft war das her genau richtig.
Schon seit meiner Kindheit träumte ich davon die Welt zu erkunden. Ich wollt durch Dschungel laufen,die Wüste erleben und die Kälte des Polarkreises spüren.
Meine beste Freundin hatte sich aber Sorgen gemacht.
"Gibt es in Papua Neuguinea nicht Kannibalen?"
"Bestimmt gibt es noch ein altes Volk davon,aber keine Angst. Sie sind wählerisch."
Ich fand es witzig,doch sie nicht.
"Wir sind gut ausgerüstet. Uns passiert nichts."
Bis vor drei Tagen waren wir niemanden begegnet. Doch dann standen plötzlich drei Ureinwohner mit Sperren vor uns.
Tigo,unser Führer und Einwohner von Kerowagi sprach mit ihnen. Doch er hatte Probleme mit ihrem Dialekt.
Rob machte eine Entdeckung die unsere Pläne für die restlichen Monate zu nichte machten.
Unauffällig bedeutete er mir nach rechts zu sehen ,durch zwei Bäume hinurch sah ich einen Mann der nicht dazu passte. Er war viel größer,hatte senkrechte Pupillen und war nicht so dunkelhäutig wie die Ureinwohner. Er hatte ein grobes Gesicht,lange dünne Rastas hingen ihm über den Rücken.
"Breeds,"flüsterte er,"mindestens zwei."
Professor Steen hatte sie auch bemerkt.
Die Männer hielten sich aber zurück,sie beobachteten uns misstrauisch. Tigo erklärte uns das wir auf ihrem Territorium waren,wir aber bleiben durften wenn wir von ihrem Dorf fern blieben.
So hatten wir unser Lager aufgebaut und Professor Steen hatte per Funk die Nachricht unserer Entdeckung weiter gegeben an die Breeds ins San Francisco.
"Bleibt in der Nähe des Camps,wir wissen nicht wie sie uns gesinnt sind."
"Ob sie hier aufgewachsen sind?"fragte Rob.
"Das werden die Breeds herausfinden. Ein Team von ihnen wird in drei Tagen hier sein."
"Wer hätte das gedacht. Ich ging davon aus das es keine mehr gibt."
"Man weiß wo sich noch verstecken."
Steen probierte mit Tigo mehr zu erfahren,aber die Ureinwohner waren scheu.
Wir machten mit unserer Arbeit weiter,dabei wurden wir beobachtet. Anfangs fühlte ich mich noch unwohl,aber das wich bald meiner Begeisterung über den kleinen Wasserfall den wir entdeckten.
Denise und ich gingen früh am Morgen zum See um uns abzukühlen und um uns zu waschen.
Es tat so gut im kühlen Wasser zu liegen,das Dschungeldach über und das Paradies um uns.
"Ich geh schon mal zurück,"meinte Denise irgendwann.
"Ich bleibe noch kurz etwas."
"Pass aber auf."
Sie trocknete sich ab und ging den Pfad zum Camp hoch.
Ich hatte keine Angst,es war gerade so herrlich.
Doch plötzlich knackte es und schreckte hoch. Ich schwamm hinter einen Felsen,gerade rechtzeitig,den einer der Breeds trat aus dem Gebüsch. Er trug eine abgeschnittene Hose,dazu war er Oberkörper nackt und Barfuss. Seine Haut sah aus als hätte er in Karamell gebadet. Feine Schweißperlen rannen über seine gut ausgeprägten Muskeln. Trotz seines groben Gesichts sah er umwerfend sexy aus. Sollte ich mich bemerkbar machen? Bevor ich reagieren konnte zog er sich aus und sprang ins Wasser.
Was sollte ich tun? Langsam schwamm ich Richtung Ufer. Vielleicht bemerkte er mich nicht.
Ich wollte mich gerade hinausziehen als etwas meinen Fuss umfing,es brannte höllisch. Vor Schreck schrie ich auf und strampelte wie verrückt.
Ich hörte ein zischen bevor mich jemand hoch hob und ans Ufer setzte.
Er sah mich misstrauisch an,sein Blick glitt über meinen Körper. Ich war froh das ich meinen Badeanzug an hatte. Er nahm meinen Fuss und sah sich den Knöchel an.
Dieser war rot und geschwollen. Er sah mich kurz fragend an,doch ich wusste nicht was ich sagen sollte. Mein Herz schlug wild in meiner Brust. Seine Augen waren wie der Dschungel,geheimnissvoll und unergründlich.
Er beugte sich vor und saugte an meinem Knöchel. Erschrocken wollte ich meinen Fuss wegziehen,aber er hielt mich fest. Er spuckte aus und tauchte meinen Fuss unter.
"Inaku."
Er nahm Abstand und schwamm ans andere Ende des Becken.
Ich saß einfach nur da und starrte ihm nach,bis mein Fuß sich meldete. Umständlich stand ich auf, sammelte meine Sachen ein und humpelte ins Camp.
Dr Hagerdon sah sich gleich meinen Knöchel an.
"Das war ein Quallenaal. Das Gift muss aus der Wunde."
"Ich glaube das ist schon draußen."
Ich erzählte ihm von meiner Begegnung.
Er verband meinen Knöchel und gab mir eine Schmerztablette.
"Da hattest du Glück. Sei das nächste Mal vorsichtiger,"ermahnte er mich.
"Danke."
"Hat er etwas zu dir gesagt?"fragte Denise mich als ich ins Zelt kam.
"Nur ein Wort. Inaku. Ich Frage später Tigo was es bedeutet."
"Und sonst? Wie war er?"
Wie sich das anhörte.
"Es ging alles so schnell,"wich ich aus. Ich wollte nicht das,ja was eigentlich?
Ich kühlte meinen Fuss und durfte heute nichts mehr tun. Morgen würden sie den Berg hinauf wandern,ich musste hier bleiben.
Im Laufe des Tages müssten die Breeds eintreffen.
Schnell langweilte ich mich,das Lesen lenkte mich auch nicht ab.
Am Abend hielt ich es nicht mehr aus und humpelte zum Lagerfeuer.
Rob,Denise und Tigo saßen auf den Baumstämmen und unterhielten sich leise.
"Wie geht es deinem Knöchel?"fragte Rob mich.
"Besser."
Ich setzte mich zu ihnen.
"Was bedeutet Inaku?"fragte ich Tigo.
"Gift."
"Dachte ich mir."
"Hat er sonst nichts gesagt?"
"Nein."
"Wir sollten den kleinen See von nun an besser meiden. Diese Aalart ist nicht ohne."
"Schade,das Wasser war so schön kühl."
"Könnte es hier irgendwo ein geheimes Labor geben?"fragte ich in die Runde.
"Wenn dann ist es verdammt gut versteckt."
"Die Breeds wissen vielleicht wo."
"Nicht wenn sie als Babys schon beim Stamm waren."
"Da kommen sie,"meinte Rob. Lichter kamen durch das dichte Gestrüpp und 4 große Männer traten zu uns,gefolgt von Professor Steen.
"Das sind Rogue und sein Team. Darunter ist Jewrock,er beherrscht ihre Sprache.Sie werden hier im Lager ihre Zelte aufschlagen,"erklärte er uns.
"Und das sind Tigo,unser Führer,dann Rob,Denise und Ruby. Tyler,Dr Hagerdon und die Anderen sind am Fuße des Berges unterwegs."
Sie setzten sich zu uns. Durch das Feuer erkannt man nur die Umrisse.
"Hattet ihr Kontakt zu ihnen?"fragte der Größte.
"Ich. Aber nur kurz,"sagte ich,"ich war am See als mich etwas gebissen hat. Er hat das Gift rausgesaugt. Das war's."
"Ich muss euch darum bitten keinen weiteren Kontakt zu ihnen zu suchen. Wir wissen nicht wie sie auf uns reagieren. Wir haben Jewrock der für uns Reden wird."
"Sie meiden uns. Und am See,das war ein Zufall,"sagte ich.
"Wir werten es als gutes Zeichen das ihr noch lebt."
Das war sehr motivierend. Ich ging in mein Zelt und legte mich hin. Mein Fuss schmerzte.

Gen Breeds Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt