Lucas
Mit einem Portemonnaie in meiner Hosentasche und einem Kun im Schlepptau verließ ich unseren Übungsraum. Wir gingen den lange Flur hinunter, bis zum Fahrstuhl. „Für Yuna machst du wirklich alles, oder?", fragte Kun. Er sah mich an und wackelte dabei mit seinen Augenbrauen auf und ab. „Sie ist meine beste Freundin, natürlich mache ich alles für sie", antwortete ich Kun. Eigentlich war mir bewusst worauf er hinaus wollte, jedoch ist es mir unangenehm. Ich rede nicht gerne mit Leuten oder eher gesagt mit meinen Freunden über dieses Thema. „Du weißt wie ich das meine", merkte der Chinese neben mir an. Der ungewohnt leere Fahrstuhl kam in unserer Etage an und wir beide stiegen ein. „Ich weiß leider nicht, wie du das meinst", entgegenete ich. Innerlich grinste ich in mich hinein, blieb äußerlich aber ganz cool. „Du magst sie doch, oder habe ich da was falsch verstanden?", er drehte seinen Kopf in meine Richtung. Ich starrte weiterhin auf die glänzenden Fahrstuhltüren. Ein *Pling* ertönte und die Türen öffneten sich. Wir beide stiegen aus und andere Leute stiegen in den Fahrstuhl ein. „Ja, ich mag sie. Yuna und ich sind schließlich befreundet", erklärte ich ihm. Was fragt Kun auch so dämlich? Das ist doch klar, wie Kloßbrühe. „Oh man Lucas, das weiß ich doch", stöhnte er genervt auf. Ich sah ihn fragend und gleichzeitig genervt an. Er hört mit der Fragerei echt nicht auf. Wahrscheinlich fragt er so lange weiter, bis er eine für ihn akzeptable Antwort gefunden hat. „Ich möchte auf was ganz anderes hinaus. Bist du heute irgendwie schwer von Begriff?", lachte Kun auf. Ich sah ihn mit großen Augen an. „Erstens, ich wusste von Anfang was du hören wolltest. Zweitens, ich soll schwer von Begriff sein? Du musst einfach nur klare Fragen stellen und Ansagen machen, die jeder normale Mensch verstehen kann", scherzte ich. „Jaja ist schon gut", meinte Kun.
Wir beide liefen die Straßen entlang und bogen schließlich um die letzte Ecke. Dort stand der kleine Kiosk oder Supermarkt. Wir betraten ihn und die allzu bekannte Supermarkt Musik kam uns entgegen. Lauter Werbungen und deren Jingles schallten durch kleine Lautsprecher durch den nicht gerade großen Laden. Kun und ich kamen an lauter Regalen mit den verschiedensten Produkten vorbei, wie Klopapier, Brot und der dazugehörige Aufstrich, Süßigkeiten, Müsli und Kornflakes. Wir beide waren jedoch auf der Suche nach irgendwelchen fertig Gerichten oder Sandwiches. Schließlich wurden wir an dem Regal bepackt mit diesen Sachen, Reis und Nudeln fündig. Wir nahmen so viel wie wir brauchten mit. An der Kasse teilten Kun und ich die Rechnung zwischen uns beiden auf. Danach verließen wir den Laden wieder und machten uns auf den Rückweg.
„Lucas, bitte sei jetzt ehrlich. Empfindest du was für Yuna?", Kun schaute mich erwartungsvoll an. Mein Herz machte einen Sprung. Ich ließ meinen Kopf nach vorne fallen, richtete ihn danach wieder auf. „Du kannst es echt nicht sein lassen, oder?", lachte ich. Kun sprang auf und ab:„Jetzt sag es doch endlich!" Er fing an herum zu zappeln und zog jegliche Aufmerksamkeit auf uns beide oder eher gesagt auf sich selbst. „Kun!", ermahnte ich ihn. „Hör' damit auf oder du erfährst es nie!", sagte ich in einem strengen Ton. Danach fing ich anzulachen. Ich war noch nie derjenige, der Ernst bleiben konnte und das egal in welcher Situation.
Kun blieb sofort still stehen und lächelte mich siegessicher an:„Ich bin schon ruhig." Na toll. Manchmal kann er echt nervig sein. Obwohl, das ist er eigentlich immer. Ich atmete einmal tief durch. Dieses Thema wurde schon so oft von den Jungs angeschnitten, doch ich musste noch nie die Wahrheit sagen. Ich musste mich noch nie so wirklich dazu äußern. Die Jungs haben es immer bei nebensächlichen Späßen gelassen und ich habe es einfach so hingenommen. „Keine Ahnung", meinte ich und hoffte, dass sich Kun damit zufrieden gab. Skeptisch hob er eine Augenbraue. „Okay, okay. Ich sag's dir.", atmete ich aus.
„Um ehrlich zu sein, weiß ich es wirklich nicht. Manchmal da, da bin ich einfach glücklich, wenn ich in ihrer Nähe bin. Manchmal, wenn ich mit ihr Rede oder nur an sie denke, dann werde ich nervös oder habe dieses Kribbeln im Bauch. Das schlimme daran ist, dass ich sehr oft an sie denke", zum ersten Mal sprach ich meine wirklichen Gefühle aus. Währenddessen ich redete, bemerkte ich das breite Lächeln auf Kun's Gesicht. „Ich glaub's nicht. Da hat doch tatsächlich Jemand den Kopf von unserem Flirt-Master verdreht. Dieser Jemand macht ihn sogar nervös. Ich fasse es echt nicht", freute sich mein chinesischer Kumpel. Ich schüttelte nur lachend den Kopf. „Freu dich nicht zu früh. Die Gefühle können genauso schnell verfliegen, wie sie gekommen sind.", warnte ich ihn vor. Der ernste Gesichtsausdruck von Kun kehrte zurück:„Das glaube ich nicht." Daraufhin zuckte ich nur mit meinen Schultern. Ich sagte dies nicht nur so, damit er mich in Ruhe ließ. Nein, ich sagte dies, weil ich es auch so meinte. Die Gefühle in mir kommen und gehen, somit bleiben sie nicht lange. Seit meiner Kindheit ist das schon so. Ich war schon öfters in Mädchen verliebt oder dachte es zumindest. Nach ein paar Wochen waren die Gefühle dann wieder weg. Ob es bei Yuna anders ist? Keine Ahnung. Diese Frage kann ich wirklich nicht beantworten. Aber hoffen tue ich es nicht. Sie ist mein Lieblingsmensch. Unsere Freundschaft ist etwas besonderes und das möchte ich nicht kaputt machen. Wegen dieser Gefühlsduselei möchte und kann ich sie nicht verlieren. Andererseits frage ich mich, ob sie solche Gefühle schon einmal für mich empfunden hat oder ob sie sogar das Gleiche in diesem Moment für mich empfindet. Warum ist dieses Thema immer so schwer? Es wäre so einfach, wenn ich wissen würde wie Yuna empfindet. Entweder würde ich meine Gefühle beiseite schieben und diese vergessen oder ich würde in die volle Offensive gehen.
Je länger ich über dieses Thema nachdachte, desto klarer wurde mir, wie sehr ich Yuna mochte und wie viel sie mir bedeutete. Danke Kun, danke für nichts. Ich hätte echt nicht gedacht, dass so etwas jemals passieren würde. Eigentlich heißt es doch, dass Liebe schön sein soll, richtig? In dieser Situation brachte es nur Probleme und keine schönen Gefühle. Es ist eher unangenehm, als schön.
♥゚・。♥。・゚♡゚・。。・゚♡
Hey, ich melde mich mal, um mich bei euch zu erkundigen, wie ihr diese Story bis jetzt so findet. Es sind bis jetzt nicht allzu spannende Kapitel gewesen, allerdings werden sie noch spannender... das hoffe ich jedenfalls.Alsooo, wie gefällt euch die Story bis jetzt so?❤️
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1086 Wörter
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Thinking 'bout you.
Fanfictionท૮τ - ท૯ѳ ૮ષℓષτ૨૯ τ૯૮ђทѳℓѳgy „Yuna, hörst du mir eigentlich zu?", lachte meine beste Freundin, Sumi. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass sie mit ihrer Hand durch die Luft fuchtelte um meine Aufmerksamkeit wiederzubekommen. „Wo bist du denn wieder mit...