Kapitel 31

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✨Lesenacht Teil 1✨

Yuna

Ich saß an einem vollgestellten Tisch und tippte auf meinem Handy rum. Wie konnte Sumi es wagen mich so im Stich zu lassen? Pf, sie sollte sich schämen. Da hat sie lieber Spaß anstatt meine Nachrichten zu antworten. Naja, zum Glück hat sie Spaß und fühlt sich nicht so verloren wie ich. Vor mir steht ein großes Glas voller Eiskugeln. Zwei Vanille Kugeln hätten mir gereicht. Aber nein, mir wurde gesagt, dass Eis alle Wunden heilt. Es heilt aber keine Wunden, sondern lässt nur noch mehr entstehen. Gehirnfrost. Das schlimmste was passieren kann, wenn man Eis isst. Anscheinend erfährt Taeyong das gerade auch. Er verzieht sein Gesicht und fasste sich an seine Schläfen. „Ich habe dir gesagt, dass du nicht so schnell essen sollst", ermahnt ihn Johnny. Daraufhin fingen die Dreamies an zu lachen. Auch ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen. So ein Schlaukopf. Jeder der nun lachte, bekam im Endeffekt einen bösen Blick von Taeyong zu geworfen. Dieser Blick sah aber eher harmlos aus. Am Tisch kehrte wieder Ruhe ein und jeder konzentrierte sich auf sein Eis. Ich starrte dieses allerdings immer noch an und sah dem Eis beim Schmelzen zu. Währenddessen redeten die Dreamies über ihr nächstes Comeback. Johnny, Doyoung und Taeyong hörten ihnen aufmerksam zu. Ich saß immer noch schweigend auf meinem Stuhl. Eine große Ablenkung waren die Jungs nicht besonders, trotzdem weiß ich ihre Bemühungen zu schätzen.

„Yuna? Möchtest du nicht bald anfangen dein Eis zu essen? Das schmilzt sonst noch", meinte Doyoung und sah mich erwartungsvoll an. „Aber das ist viel zu viel, ich hab gar keinen Appetit", quengelte ich. Daraufhin griff sich Jaemin den Löffel im Glas. Er hielt mir diesen Löffel, mit etwas Eis oben drauf, vor den Mund. Ich sah ihn angewidert an. „Ich kann auch selbst essen", klärte ich ihn auf. Mit einer Bewegung nahm ich Jaemin den Löffel aus der Hand und aß das Eis von diesem. „Wenigstens hat er geschafft, dass du gegessen hast", feierte Jeno den Sieg von Jaemin und klatschte bei ihm ab. Ich verdrehte innerlich die Augen, Jungs. „Du musst aber auch nicht alles essen", sagte Renjun etwas leiser, welcher neben mir saß und sich nun zu mir beugte. Ich nickte ihm zu.
Nachdem ich fast die Hälfte von meinem Eis aufgegessen hatte und Taeyong die andere Hälfte zusammen mit Doyoung vernichtet hatte, brachen wir wieder auf. Es ist schon ein bisschen Zeit vergangen, aber noch nicht genug. Aus diesem Grund verließen wir die Gasse und liefen die anliegende Straße entlang. Hier befanden sich sämtliche Lebensmittelläden und vereinzelte Stände, aber auch Mode- und Schmuckgeschäfte. Und wo blieben Jeno und Renjun, ich stehen? Vor einem großen Spielwarengeschäft, in dessen Schaufenster tausende Kuscheltiere lagen und sehr viele Spielzeuge. „Ich will da rein", meinte ich und fröhlich sprang auf und ab. „Wir auch", riefen Jeno und Renjun, welche jetzt auch mit mir auf und ab sprangen. Die Ältesten von uns gaben die Erlaubnis und somit liefen wir in das Geschäft. Im dritten Stockwerk befanden sich die Plüschtiere, also liefen wir die Treppen hinauf.

„Aw, schau mal wie süß der Pinguin ist", freute ich mich. Jeno lächelte mir nur amüsiert zu. „Ich finde den Panda viel süßer", mit einem Finger zeigte er direkt neben den Pinguin. „Omo, du hast Recht", stellte ich fest. Ich schnappte mir den Panda und realisierte erst im Anschluss, dass mein Geld nicht ausreichen würde. Etwas enttäuscht legte ich ihn wieder zurück ins Regal. „Möchtest du den Panda haben?", hakte Taeyong nach, der plötzlich neben mir stand. Ich nickte. Danach klemmt er sich den Panda unter seinen Arm und sagte:„Ich kaufe ihn dir." Mit diesen Worten verschwand er auch schon zur Kasse.

Der Tag neigte sich zum Ende. In den letzten zwei Stunden hatte ich keinen Gedanken an Lucas und unsere komplizierte Situation verschwendet. Es fühlte sich alles so leicht und unbeschwerlich an, als wäre alles in Ordnung. Doch nun näherten wir uns meinem zu Hause und ich alles fühlte sich wieder eigenartig an. „Also ich weiß ja nicht, wie du es fandest, aber ich fand den Tag heute echt entspannend", sagte Johnny und lächelte mir fröhlich zu. „Es hat wirklich Spaß gemacht", antwortete ich ihm. „Höre ich da ein Danke Johnny?", Johnny hielt sich seine Hand ans Ohr und beugte sich zu mir herunter. „Danke, Johnny", lächelte ich ihn zurück an. „Geht doch", meinte der Amerikaner zufrieden.

An meinem Haus angekommen, kamen alle noch mit nach oben. Ich öffnete die Haustür zu unserer Wohnung. Ein starker Geruch von Putzmittel kam mit entgegen. Mein Bruder hatte anscheinend wieder geputzt. Jungwoo saß übrigens im Wohnzimmer auf dem Sofa und sah Fernsehen. Wahrscheinlich musste er sich erholen von diesem produktiven Tag. Ich sah das übrigens genauso und lief direkt nach oben in mein Zimmer. Natürlich erst nachdem ich mich von allen verabschiedet hatte. Oben angekommen öffnete ich meine Zimmertür. In meinem Sichtfeld befand sich nun Sumi. „Yuna, es tut mir so Leid", rief sie mir gleich entgegen. „Ich wollte deine Nachricht nicht ignorieren. Kannst du mir verzeihen? Ich habe auch Eis unten im Kühlfach", fuhr sie fort. Eis? Ganz schlechte Idee, das hätte sie nicht anbieten müssen. „Es ist alles gut. Taeyong hat mir den Panda gekauft, schau mal", zuerst hielt ich Sumi den Panda entgegen. Danach warf ich ihn mit viel Schwung in ihr Gesicht. „Das hast du verdient", lachte ich sie aus. Sumi lachte ebenfalls laut los:„Ja, okay. Jetzt sind wir quitt." Ich setzte mich neben Sumi auf mein Bett. „Und, wie waren die Tonaufnahmen?", fragte ich nun meine beste Freundin. Sie ließ sich nach hinten fallen und starrte an die Decke. Ich tat es ihr gleich. „Es war am Anfang mehr als entspannend. Danach hatten Mark und ich eine Auseinandersetzung und erstmal nicht miteinander geredet, aber es hat sich wieder geklärt. Allerdings musste ich ihm etwas versprechen. Ich werde Morgen zu meinen Eltern fahren und mit ihnen reden. Mark wird mich begleiten. Tja, mehr gibt es eigentlich nicht zu erzählen", erzählte Sumi. „Du wirst zu deinen Eltern gehen?", fragte ich überrascht und drehte ihr meinen Kopf entgegen. „Jap, ich werde mit ihnen reden und vermutlich wieder zu Hause einziehen", erklärte meine beste Freundin. „Ich bin stolz auf dich und stehte hinter dir, egal was passiert", lächelte ich ihr zu. Ich weiß ganz genau, wie schwer sowas ist und deshalb umso stolzer auf Sumi, dass sie diesen Schritt wagt. „Und Lucas? War er auch da?", hakte ich nach. Meine Freundin nickte. „Er wollte, dass ich dir etwas von ihm ausrichte und dich grüßen soll. Aber ich habe ihm geraten, dass er es dir selbst sagen soll", sagte Sumi und drehte ihren Kopf in meine Richtung. Sie lächelte mich sanft an. „Das war ein guter Rat von dir", lächelte ich zurück.
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1121 Wörter

Thinking 'bout you.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt