Kapitel 23

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Sumi

Als ein Junge mit einer schwarzen Sonnenbrille, schwarzen Cap und einem dunklen Mundschutz mit schnellen Schritten auf uns zu kam, stand ich wie festgewachsen da. Erst als der Junge wieder sein Wort erhob, wusste ich, um wen es sich handelte. Sein koreanisch war nicht allzu gut, aber trotzdem mehr als verständlich. Diese tiefe Stimme würde ich womöglich überall wieder erkennen, er ist schließlich Yuna's bester Freund. Lucas stand, bis jetzt noch unerkannt, vor uns. „Was hat sie euch getan, dass ihr so mit ihr umgeht?", schnaubte er sauer und nicht gerade leise. Jedenfalls lag der ein oder andere Blick mal wieder auf uns. „Dieses Mädchen gehört hier nicht her, genauso wenig wie du. Anscheinend bist du auch kein Koreaner, so wie du sprichst", Minnie lachte amüsiert auf. „Am besten sucht ihr euch zusammen Nachhilfe in der koreanischen Sprache", schlug Sooyoung vor, bevor sich alle drei umdrehten und gingen. „Kommt mir noch einmal so etwas vor die Augen, dann könnt ihr mit Konsequenzen rechnen", rief Lucas den dreien hinterher. Die drei Übeltäter waren verschwunden und der komplette Fokus lag auf Yuna. Der Chinese öffnete seine Arme und war drauf und dran Yuna in seine Arme zu schließen. Allerdings blockte diese ab, nahm mich an der Hand und liefen zusammen aus der Schule. „Yuna", rief Lucas uns nach. Natürlich startete dieser einen 100 Meter Sprint und auch wir begannen schneller zu laufen. „Bleib doch stehen", bat Lucas uns. „Nicht hier", war das Einzige, was Yuna antwortete. Erst als wir weit genug von der Schule entfernt waren, blieben wir stehen. Ich löste mich von der Hand meiner besten Freundin und setzte erst einmal meinen Rucksack richtig auf. Der baumelte während dem ganzen schnellen Gelaufe nur auf halb acht.

„Was hast du dir dabei gedacht?!", schrie Yuna ihren besten Freund schon fast an. Völlig überrascht von ihrem plötzlichen Wutausbruch starrte ich sie an. So wütend sieht man sie selten. Deswegen schaute Lucas genauso überrascht aus der Wäsche. „Ich wollte nur helfen und dir nichts böses tun. Das waren Mädchen, die dich verletzt haben. Niemand verletzt dich, wenn ich in deiner Nähe bin", verteidgte sich der Chinese. „Du musst mir nicht helfen, nicht in diesem Fall. Ich bin alt genug, um mir selbst helfen zu können", wagte Yuna den nächsten Angriff. Ich wollte dazwischen schreiten, damit es nicht noch mehr ausartet. Lucas hatte jedoch das schnellere Mundwerk von uns beiden und sagte:„Das hat man ja gesehen. Wäre ich nicht gekommen, hättest du nichts unternommen. Also, wie hilfst du dir bitte selbst?" Ohne ein weiteres Wort zu sagen, drehte sich meine blonde Freundin um und lief einfach weiter. Lucas sah mich mit einem ungläubigen Blick an. Ich fragte mich auch gerade, was in ihr vorgeht. Bevor Yuna sich noch weiter von uns entfernte, liefen wir ihr wieder hinterher. Mit einem bestimmten Griff packte Lucas das Handgelenk von Yuna. Sie blieb abrupt stehen und drehte sich zu uns um. „Ich wollte dir nur helfen. Was ist dein Problem, dass du mich so anzickst?", sagte Lucas und sah Yuna direkt in die Augen. Sie befreite sich von Lucas' Griff. „Du bist das Problem", sagte sie ihm offen ins Gesicht, aber schien es gleich danach zu bereuen. An Lucas seinem Gesichtsausdruck bemerkte ich, wie tief es ihn traf. „So war das nicht gemeint. Es ist nur so, du kommst einfach so in die Schule, riskierst erkannt zu werden und mischt dich in meine Angelegenheiten ein. Das alles ohne jegliche Vorwarnung. Weißt du, wie schlimm es hätte werden können?", erklärte sich Yuna. „Ich hätte noch mehr zur Zielscheibe werden können, indem du dich als mein bester Freund entpuppst oder mich einfach nur verteidigst. Es ist schon schlimm genug, dann musst du es nicht noch schlimmer machen", fuhr sie fort. „Gut, ich hab's verstanden", meinte Lucas. Mit einem enttäuschten Gesichtsausdruck läuft er nun voraus, Yuna dahinter und ich ganz hinten. Ab jetzt herrschte Stille.

Wir liefen nun die Gehwege in tiefer Stille entlang. Während die andern beide einen tiefen Groll gegeneinander hegen, schaute ich durch die Gegend. Ab und zu ließ ich meine Gedanken, um beliebige Dinge drehen. Ein vibrieren in meiner Hosentasche, weckte mich aus meinen Tag träumen. Ich holte mein Handy hervor und sah auf den Bildschirm. Es war Mark.

Sag mal, wo bleibt ihr so lange? Wir warten auf euch.

Ihr wartet auf uns?

NCT U sind im Loft von Jungwoo.

Achso, ja. Wir sind gleich da,
aber nicht in der besten Stimmung.

Ist was passiert?

Kann man so sagen, ja.
Yuna und Lucas haben sich
verkracht. Aber mehr möchte ich
nicht erzählen, das müssen
die beiden schon machen.

Uff, okay. Bis gleich

Somit endete die kleine Unterhaltung mit Mark. Nach dieser sind wir dann auch endlich bei Yuna zu Hause angekommen. Sie schloss die Haustür auf und ließ uns herein, auch die obere Haustür schloss sie auf. Sofort begrüßten uns Mark und Jungwoo. „Endlich seid ihr da, ich habe mir schon Sorgen gemacht", atmete Jungwoo erleichtert aus. Mark kam auf mich zu und umarmte mich erst einmal. „Wenn wir nachher Zeit finden, müssen wir uns unterhalten. Es ist aber nichts ernstes, hab keine Angst", sagte er mir leise ins Ohr. Ich nickte verständlich und danacg löste er sich von mir. „Die anderen sitzen auf der Couch", erzählte Jungwoo. Mit einem Finger zeigte er in Richtung Wohnzimmer. „Schön für dich", sagte Yuna und ließ somit ihre schlechte Laune auch an ihrem Bruder aus. „Okay, was ist los?", erkundigte beziehungsweise versuchte sich Jungwoo zu erkundigen. „Das kannst du Lucas fragen", grummelte Yuna und lief in die Küche. Jungwoo warf Lucas daraufhin einen fragenden und zugleich auch vorwurfsvollen Blick zu. „Oh nein, das war nicht meine Schuld. Diesen Brei lasse ich mir nicht in die Schuhe schieben", redete sich Lucas heraus und lief zu Yuna in die Küche. „Irgendwer muss mich aufklären. Mir ist egal wer, ansonsten kommt ihr nicht aus dieser Küche heraus", sprach Jungwoo einige Machtwörter, die man ihm aber leider nicht so ernst nehmen konnte. Nun sah mich Mark an. Ich wusste genau, was er fragen wollte, doch ich blockte sofort ab. „Das können dir die beiden erzählen. Ich halte mich daraus", sagte ich. Und nun liefen auch wir beide in die Küche.
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028 Wörter

Wie ihr merkt, bahnt sich etwas Böses in diesem Kapitel an. Ob sie weiter streiten werden oder ob sie sich wieder vertragen werden, erfahrt ihr dann im nächsten Kapitel.💗

Übrigens habe ich das Gefühl, dass ich mich hier unten mehr melden sollte und vor allem mehr mit euch interagieren sollte. Allerdings bin ich am strugglen, ob mir überhaupt jemand antworten würde.😂💗 Vielleicht eröffne ich hier unten sowas wie eine Infobox oder stelle euch ein paar Fragen, idk. Was haltet ihr denn so davon?

Thinking 'bout you.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt