✨Lesenacht Teil 2✨
Sumi
Mein Herz pochte gegen meine Brust. Ich konnte meinen schnellen Herzschlag in jedem Körperteil fühlen. Es war ein schreckliches Gefühl. Mit zitternder Hand betätigte ich die Klingel. „Alles wird gut", sprach Mark mir Mut zu. Er griff vorsichtig nach meiner Hand und hielt diese fest in seiner Hand. Die Haustür öffnete sich und zwei mir allzu bekannte Gesichter blickten mir entgegen. Warum müssen auch gleich beide die Tür öffnen? „Sumi?!", fragte meine Mutter überrascht. Auch mein Vater sah ziemlich überrascht aus. Ich nickte. „Was machst du hier?", hakt mein Vater nach und schaut nicht äußerst glücklich aus. „Ich wohne hier und wollte mich mal bei euch melden", antwortete ich. „Das ist lieb von dir und wen hast du uns mitgebracht?", hakte meine Mutter nach. Wäre Mark nicht hier, dann hätte sie mich womöglich an den Ohren ins Haus gezogen und mich ausgeschimpft, dass ich nicht früher gekommen wäre. „Das ist Mark Lee. Er ist mein fester Freund", erklärte ich. Mark hob lächelnd seine Hand und verbeugte sich zweimal. „Dann kommt doch rein. Wir können uns in der Küche unterhalten", sagte meine Mutter. Wir beide traten ein, zogen unsere Schuhe aus und liefen in die Küche. Dort setzten sich Mark und ich nebeneinander auf die Stühle und meine Eltern saßen gegenüber von uns. „Dann leg los. Warum bist du hier?", fragte mein Vater noch einmal. Es klang so, als würde ich gar kein Recht haben hier zu sein, als wäre dieses Haus nicht mehr mein zu Hause. „Ich wollte mit euch reden und zwar über alles was passiert ist", erklärte ich. „Und darüber, wie Sumi behandelt wird", fügte Mark hinzu. „Ich wüsste nicht, worüber wir reden sollten. Du hast eine schlechte Leistung erbracht und eine angemessene Strafe bekommen. Wir können nichts dafür, wenn du plötzliche davon läufst und dich nie wieder meldest", sagte mein Vater. Ich konnte förmlich spüren, wie die Wut in ihm aufbrodelte. Meine Mutter legte ein Hand auf seine Schulter und streichelte sie beruhigend. „Wir sollten es erstmal würdigen, dass Sumi hierher gekommen ist. Allerdings hätte es auch früher passieren können, da hast du Recht", redete meine Mutter auf meinen Vater ein und fast hätte sie das Richtige gesagt. Aber knapp daneben ist nunmal auch vorbei. „War ja klar, ich bin wieder Schuld. Tut mir Leid, dass ich so bin, wie ich bin", meinte ich und wurde wütend. „Ganz ehrlich ihr hättet euch auch melden können. Bei mir, bei Yuna, in der Schule, irgendwo. Ihr hättet euch überall melden können, das habt ihr aber nicht", warf ich ihnen vor. Mein Vater lachte spöttisch auf. „Du solltest nicht so mit deinen Eltern reden. Habe etwas mehr Respekt vor uns", meckerte mein Vater. Nun kam Mark zu Wort. Er atmete tief ein und sagte:„Sie sollten aber auch Respekt vor ihrer Tochter haben. Sumi ist ein Mensch, genauso wie Sie. Ihr sollten Fehler erlaubt sein." Meine Mutter machte große Augen. Mark sieht zwar unschuldig und schüchtern aus, aber er kann seine Meinung mitteilen. „Fehler sind Anzeichen von Schwäche. Unsere Töchter haben keine Schwächen", sagte mein Vater. Er tippte immer wieder mit einer Fingerspitze auf den Tisch. „Und genau das ist das Problem. Ihre Töchter sollen perfekt sein. Es gibt aber keine perfekten Töchter, geschweige denn perfekte Menschen. Sie müssen der Realität ins Auge blicken", redete Mark weiter. Bevor einer meiner Elternteile etwas sagen konnte, gretschte ich dazwischen:„Das was Mark sagen möchte ist, dass ihr lockerer mit mir umgehen solltet. Bestrafungen machen alles schlimmer. Ich fühle mich falsch behandelt. So seid ihr nie mit meiner Schwester umgegangen." Für einen kurzen Moment blieb es still. Niemand sagte etwas. Jeder dachte nur über seinen nächsten Schritt nach, was er sagen würde und wie es weitergehen soll. „Ich sehe ein, dass es falsch war. Und es tut-", meine Mutter wurde Mitten im Satz, durch meinen Vater unterbrochen. Er stand auf, stemmte eine Hand in die Hüfte und zeigte mit einem Finger auf mich. Ich zog die Luft scharf ein. „Wir werden uns nicht entschuldigen, damit das klar ist. Sumi muss Verantwortung für sich selbst übernehmen und Fehler vermeiden. Du solltest dir einmal im Leben ein Beispiel an deiner Schwester nehmen, aber nicht mal das bekommst du hin", rief er laut aus. Nun reichte es auch mir endgültig. Ich sprang von meinem Stuhl auf. „Warum lasst ihr mich mein Leben nicht so leben, wie ich es will?! Warum muss alles nach eurem Kopf gehen? Ich bin nicht meine Schwester, mit ihrem schicken Leben und dem reichen Ehemann. Ich habe noch so viel vor mir und ihr zerstört einfach alles", schrie ich meinen Vater zurück an. „Nicht in diesem Ton", ermahnte mich mein Vater. Ich winkte ab und lief um den Tisch herum. Mark stand auf und lief mir hinterher. „Sumi! Bleib sofort stehen", rief meine Mutter. Doch ich hörte ihre Stimme schon gar nicht mehr. In Windeseile zog ich meine Schuhe an und Mark tat es mir gleich. „Lauf bitte nicht wieder fort", sagte meine Mutter. „Genau das werde ich aber tun",erwiderte ich. Mark öffnete die Haustür und lief hinaus. Ich folgte ihm, wurde aber von meiner Mutter aus dem aufgehalten. Sie hielt mein Handgelenk fest. „Ich werde deinen Vater zur Vernunft bringen. Er wird es vielleicht nicht sofort einsehen, aber einestages schon. Und vergess bitte nie, du kannst immer vorbeikommen. Wenn dir etwas fehlt, dann hole es dir einfach", waren ihre Worte. Sie ließ mich los und ich lief Mark hinterher.
Schweigend liefen wir wieder einemal nebeneinander her. Mark hielt meine Hand fest in seiner, er dachte wahrscheinlich nicht einmal darüber nach, mich loszulassen. „Es tut mir Leid, ich wusste nicht, dass deine Eltern so uneinsichtig sind", entschuldigte sich Mark. Ich lächelte ihn sanft an. „Du musst dich nicht entschuldigen. In meinem Inneren wusste ich, dass es so ausgehen wird", erklärte ich ihm. „Allerdings hatte die ganze Aktion eine positive Seite. Meine Mutter versteht mich. Vielleicht nicht ganz, aber zum größten Teil. Wer weiß, vielleicht redet sie wirklich auf meinen Vater ein und dann wird alles gut", hoffte ich. „Es wird alles gut. Das weiß ich", lächelte Mark optimistisch. Somit wurde auch dieser Teil des Tages hinter mir gelassen.
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1022 WörterDer zweite Teil whu. Fehlen nur noch vier, denke ich. Mathe ist nicht meine Stärke😂😂 Hoffentlich gefällt er euch❤️ + bleibt auf dem Laufenden. Dank meinen Eintausend Weckern auf meinem Handy, sollten die nächsten Teile der Lesenacht pünktlich kommen. Drückt mir die Daumen haha❤️😂
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Thinking 'bout you.
Fanfictionท૮τ - ท૯ѳ ૮ષℓષτ૨૯ τ૯૮ђทѳℓѳgy „Yuna, hörst du mir eigentlich zu?", lachte meine beste Freundin, Sumi. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass sie mit ihrer Hand durch die Luft fuchtelte um meine Aufmerksamkeit wiederzubekommen. „Wo bist du denn wieder mit...