Kapitel 15

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Sumi

Immer noch im Bus sitzend, durchquerten Mark, Lucas, Yuna und ich Seoul. Unser Ziel war mein Lieblingspark am Han River. Ich konnte es kaum erwarten dort hinzugelangen. Nur eine Sache störte mich. Es ist ungewohnt mit zwei Idols in einem Bus zu sitzen und durch halb Korea zu fahren. Immer mal wieder stiegen ein paar Leute ein oder aus und erkennen die beiden für einen kurzen Moment. Danach werden Fotos gemacht oder es wird gefangirled, was eigentlich geheim bleiben sollte, es den meisten Mädchen aber nicht gelingt. Doch am meisten störten mich die Blicke der Menschen. Jeder starrte uns an und wartete auf irgendeine Reaktion von Mark oder Lucas. Jedoch geschah nichts, außer ein freundliches Lächeln der Beiden. Sie waren vermutlich schon daran gewohnt. Jedenfalls leben sie jeden Tag als Idol in dieser Stadt. Ich bin glücklich, dass Yuna mich angewiesen hat einen Mundschutz und eine Kappe zutragen. Ansonsten würden Morgen lauter Bilder mit mir und Mark im Internet kursieren. Wenn meine Mitschüler davon Wind bekommen würden, dann wäre ich wohlmöglich heiß begehrt. Wer möchte denn nicht gerne mit jemanden befreundet sein, der mit Mark befreundet ist?

„Wir sind da!", teilte uns Lucas triumphierend mit, in einem für ihn angemessenen Ton. Wie sollte es auch anders sein? Alle vier stiegen aus. Zu Fuß überbrückten wir die letzten Distanzen bis zum Park. Yuna und Lucas liefen vor und Mark und ich hinterher. Zwischen uns beiden war es etwas stiller geworden. Wir kannten uns noch nicht so lange, jedoch konnte ich ihn zu einen meiner Freunde zählen. Schließlich bin ich mir sicher, dass ich ihn mag, sogar sehr.

„Wie geht's dir so?", kam nun die Frage von Mark. „Mir? Mir geht's gut und wie sieht's bei dir aus?", stellte ich eine Gegenfrage. „Ich bin an der frischen Luft, habe endlich wieder ein bisschen Freizeit und unterhalte mich mit dir. Also ist alles gut", strahlte der Kanadier. „Aber, ich habe diese Frage eigentlich wegen gestern gefragt", beichtete er mit. Mark fuhr sich durch seine Haare und wandte dann den Blick von mir ab. „Oh, nett dass du fragst", lächelte ich freundlich. Mark lächelte nur zurück. Im Moment möchte ich einfach nicht über diese Sache reden. Es würde meine Laune nur unnötig nach unten ziehen und vielleicht auch die von Mark.

Wir beide kamen an der Ampel, vor dem Eingang zum Park an. Auch Lucas und Yuna standen hier noch und warteten. Die Ampel sprang auf grün um und ich überquerte die voll befahrene Straße. Der Eingang des Parks sah so schön aus wie immer. Der hohe graue Zaun war mit sämtlichen Pflanzen bewachsen und der große Torbogen ebenfalls. Die vier von uns gingen durch ihn hindurch und standen nun auf einem der Wege, welche durch den ganzen Park führten. In einem regelmäßigen Abstand waren mal Bänke und mal ein paar Beete an den Seiten der Wege. Der Rest des Parks war mit großen Rasenflächen bebaut. Auf diesen Rasenflächen standen hohe Bäume. An heißen Sommertagen würden sie einem Schatten spenden, um dort zu entspannend. Ansonsten konnte man in dem Park lernen, Spiele spielen, Musik hören, die Zeit mit seinem Hund verbringen, Sport betreiben und ähnliches. Ich, für meinen Teil, lese hier am liebsten. Das Vogel gezwitscher und die Stimmer der anderen Menschen entspannten mich auf eine komische Art und Weise. Jedoch genoss ich nur die schönen Klänge, da nicht alles immer harmonisch sein kann. Manchmal gesellten sich ein paar Gruppen aus Jugendlichen in den Park um hier ausgiebig zu feiern, was am helligten Tage eigentlich weniger Sinn macht. Aber Jedem das Seine.

„Wo wollen wir uns ausbreiten?", stellte Mark die wohlmöglich wichtigste Frage. Ich sah mich etwas um. An dem Rand des Parks gab es eine ruhige Rasenfläche, auf der sich nur wenig Menschen breit gemacht hatten. Unter einem Baum war noch Platz. Ich zeigte mit einem Finger dorthin und alle drei nickten. Wir liefen auf den Platz zu. Dort angekommen, holte Mark eine Decke aus seinem großen Rucksack und breitete sie aus. „Und was machen wir jetzt?", fragte Yuna. Ich setzte mich neben sie auf die Decke. „Mark hat Essen dabei, ich brauche Essen!", antwortete Lucas. Sofort reagierte der Kanadier und holte eine Tupperbox aus seinem Rucksack. „Frisch geschnittene Melone", strahlte dieser. Nun griff er wieder in seine Tasche, um festzustellen, dass es das Einzige war, was er dabei hatte. Schuld bewusst schaute er zu Lucas rüber. „Was?", hakte der Chinese nach. „Nichts, es ist nur so. Ich habe vielleicht das Essen der anderen Member vergessen", beichtete Mark. Mit seiner Hand fuhr ich sich ein paar Mal über seinen Nacken. „Och Nein. Nein, Mark. Nein. Tu mir das nicht an. Wieso?!", rief Lucas laut durch den Park. Ein paar Blicke lagen bereits auf uns, die sich dann wieder von uns abwandten. „Sie haben extra was für uns vorbereitet", schmollte Mark. „Ist nicht schlimm, wir werden schon nicht verhungern", munterte ich Mark auf und lächelte ihn von der Seite an. „Hoffentlich", scherzte Yuna. Letztendlich gaben wir uns mit den Melonen Stücken zufrieden. Währenddessen sich die Box leerte, wurden unsere Gespräche immer mehr und ab und zu auch etwas lauter. Entweder lag es an Lucas oder wir fingen einfach an laut zu lachen. Es tat gut mit den Jungs und meiner besten Freundin zusammen zu sein. Vor allem zu so einem Zeitpunkt. Sie bringen sozusagen etwas Licht in mein Leben, das freut mich. Somit geht es mir auch schon viel besser. Ich verschwendete keinen Gedanken an meinen Vater oder eher gesagt an meine ganze Familie. Auch die Schule war mir in diesem Moment vollkommen egal. Es war mir egal, was in den nächsten Tagen passieren würde, was meine Eltern denken würden. Yuna und Jungwoo würden mich für den Rest ihres Lebens aufnehmen, ob meine Eltern das so gut finden würde, ist eine andere Sache. In diesem Moment fühlte ich mich einfach nur gut.

„Wollen wir ein bisschen durch den Park laufen?", fragte ich in die Runde. Nach dem ganzen sitzen tut mein hinteres Teil schon ein wenig weh. „Ja, ich komme mit", meldete sich Mark. Yuna und Lucas schüttelten beide den Kopf. Dann waren es wohl nur zwei Kanadier.

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Ich melde mich auch mal. Hi.
Sorry, dass nach fast einer Woche das nächste Update kommt. Ich habe einfach vergessen irgendetwas zu updaten.

Wie gefällt euch die Story denn bis jetzt? Das würde mich mal interessieren❣️

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1056 Wörter

Thinking 'bout you.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt