Kapitel 35

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✨Lesenacht Teil 5✨

Yuna

Mein Körper erstarrte. Mit riesigen Augen blickte ich Lucas an. Er war mir noch nie zuvor so nah. In diesem Moment war es mir unangenehm, sein Kuss war einfach so plötzlich. Ich konnte nicht schnell genug reagieren und schon beendete Lucas den Kuss. „Was sollte das?", fragte ich ihn und machte immer noch große Augen. „Du hast mir alles gesagt, was gesagt werden musste und trotzdem hast du nicht aufgehört zu reden", erklärte Lucas. Seine Wangen tönten sich langsam in ein leichtes rot. Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Die Situation war zu viel für mich, wieder einmal. Da ich es immer in solchen Situationen tat, tat ich es auch jetzt. Ich machte auf dem Absatz kehrt und lief davon. Ich lief in die Richtung in der mein zu Hause liegt. Wie konnte er sich soetwas trauen? Den Mut dazu aufbringen musste ihn doch so viel Kraft gekostet haben. Und dann realisierte ich es erst. Lucas hatte mich geküsst. Das musste bedeuten, dass er dasselbe für mich empfindet, wie ich es für ihn empfinde. Ich blieb abrupt stehen und drehte mich zu Lucas um. Unsere Blicke trafen sich. „Es tut mir Leid", rief ich ihm zu. Daraufhin bewegte er sich auf mich zu. Ich kam ihm ebenfalls entgegen. „Was tut dir Leid?", hakte Lucas nach, als er genau vor mir stehen blieb. „Einfach alles", antwortete ich. „Ich benehme mich nunmal so, wenn mir alles über den Kopf wächst. Ich laufe meistens weg und blicke den Tatsachen nicht ins Gesicht", erklärte ich. „Das hast du jetzt geändert, wenn ich es richtig sehe", lächelte Lucas mir leicht zu. „Kann schon sein", murmelte ich. Der Blondschopf trat noch einen Schritt vor. „Falls das mit dem Kuss zu viel war, dann können wir das vergessen. Ich dachte nur du hättest etwas angedeutet", erklärte Lucas sein Verhalten. Er sah peinlich berührt zu Boden. „Ja, ich meine nein. Also, das war okay. Es war nur überraschend", antwortete ich und spürte die Wärme in meine Wangen steigen. I'm a mess. Mein Gegenüber sah zu mir auf. „Du magst mich?", hakte er nach und lächelt. „Wenn du mögen gerade so definierst, wie ich es denke, dann ja. Ich mag dich", lächelte ich ihn an. Lucas erhob seine Hand und strich mir mit dieser eine Strähne meines Haares hinters Ohr. „Ich werde dich jetzt wieder küssen, damit du nicht überrascht bist", lächelte der Chinese breit. „Du bist blöd", lachte ich kurz auf. Lucas beugte sich zu mir vor und ich kam ihm entgegen. Da ich etwas kleiner als er war, stellte ich mich auf Zehenspitzen hin. Seine Lippen näherten sich meinen. Ich schloss langsam meine Augen und wartete auf den einen Momemt. Seine Lippen trafen auf meine. Dieses Mal versuchte ich die Situation so sehr zu genießen, wie es nur ging. Ich spürte, wie sich mein Herzschlag verschnellerte. Ein angenehmes und warmes Gefühl breitete sich in meiner Bauchgegend aus. Als sich unsere Lippen von einander lösten, war das Gefühl noch einige Sekunden da, bis es langsam verschwand.

„Und was machen wir jetzt?", hakte Lucas nach, immer noch mit einem Lächeln in seinem Gesicht. „Die Einkäufe ins Loft bringen?", hakte ich nach und hob meine Tasche in die Luft. Lucas nahm seine beiden Taschen wieder in die Hand, welche er vorhin neben sich angestellt hatte. Gemeinsam liefen wir zu dem Haus in dem das Loft war. Ich schloss die untere Haustür auf, wir liefen die Treppe hinauf und danach schloss ich die obere Haustür auf. Nachdem Lucas eingetreten war, schloss ich die Tür hinter uns. „Räumen wir die Sachen gleich ein oder überlassen wir das Jungwoo?", fragte mich Lucas. Er lief mit den Taschen ins die Küche und ich folgte ihm. „Einerseits hat er mich alleine loslaufen lassen, aber andererseits bin ich eine liebevolle Schwester. Er ist außerdem schon seit dem frühen Morgen auf den Beinen und wird mich wahrscheinlich liebevoll umbringen, wenn ich es nicht tun würde", erklärte ich. Von Lucas kam ein genervtes Schnauben. Mit einem Schwung hiefte er die beiden Taschen auf den Küchentisch. Auch ich stellte meine Tasche hinauf. Dort entleerten wir die Taschen und räumten alles so ein, wie es sich gehörte.

Nun standen wir uns ratlos gegenüber. Ich spürte, wie meine hinterste Hosentasche vibrierte. Ich zückte mein Handy und las eine Nachricht von Sumi. Wo ich so ihren Namen las, fiel mir etwas ein. Vielleicht sollte ich Taeyong schreiben, dass ich den verschwundenen jungen Manm gefunden habe. Ich tippte schließlich schnell eine Nachricht in mein Handy und sendete sie an den Koreaner. Lucas stand währenddessen etwas verloren in der Küche und tippte mit seinen Fingern auf der Tischplatte herum. „Wollen wir nach oben in mein Zimmer?", schlug ich vor, damit die Langeweile verschwand. Lucas zuckte mit seinen Schultern, nickte aber dann anschließend. Ich hatte das Gefühl, dass die Situation zwischen uns beiden schon angenehmer geworden war, aber sie durch unseren Streit und den Kuss, irgendwie immer noch einen Hauch zu eigenartig war. Trotzdem liefen wir beide nach oben in mein Zimmer und machten es uns dort gemütlich. Ich schaltete den Fernseher an. Währenddessen ich durch das Programm schaltete, legte Lucas einen Arm um mich. Er rückte näher an mich heran und lehnte sich zurück. „Ich bin erleichtert, dass alles so wie früher ist", gab Lucas leise zu. Ich sah kurz zu ihm. „So ganz wie früher, ist es auch nicht", entgegnete ich ihm. „Du hast Recht, ich finde es sogar noch besser", lächelte er mir zu und piekste mir mit einem Finger in die Seite. „Yah, hör auf", beschwerte ich mich lachend. Ich wendete mich wieder dem Fernseher zu und lächelte diesen nun zufrieden an. Irgendwann entschieden wir uns für ein Programm. So langsam kehrte wieder Normalität ein. Ich lehnte meinen Kopf gegen die Schulter von Lucas. Es fühlte sich normal an, da wir es immer so taten. Jedesmal, wenn wir zusammen Fernsehen schauten, dann saßen wir so da. Nur mit einem kleinen Unterschied. Zur jetzigen Zeit sind wie ein Paar, so interpretiere ich die Situation jedenfalls. Damals war es nicht so. Damals waren wir nur beste Freundin und bester Freund.
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1012 Wörter

Thinking 'bout you.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt