✨Lesenacht Teil 4✨
Yuna
Es war 16:00Uhr. Mein Bruder war seit den frühen Morgenstunden im Entertainment. Sumi war mit Mark bei ihren Eltern. Ich lag in meinem Bett und habe so lange geschlafen, wie es nur möglich war. Und jetzt? Jetzt laufe ich durch das nächstgelegene Einkaufsviertel. Jungwoo, so großzügig wie er immer ist, hat mir eine Einkaufsliste geschrieben, die ich unbedingt abarbeiten sollte. Mein Weg verschlug mich zuerst in einen etwas größeren Supermarkt. Ich schnappte mir von draußen einen Einkaufswagen und schob diesen nun vor mir her. Durch die Kopfhörer in meinen Ohren ertönte die ersten Töne von 'Yestoday'. Dieses Lied mochte ich zu gerne und das aus vielen verschiedenen Gründen. Doch bevor der Part von Lucas kam, skippte ich weiter. Ich wollte einmal nicht an ihn denken, ein einziges Mal. Ansonsten würde ich vermutlich anfangen zu weinen. Im Supermarkt schien das allerdings nicht so gut zu sein. Deshalb spielte nun Seventeen's 'Don't Wanna Cry'. Dieses Lied wurde allerdings an meiner liebsten Stelle unterbrochen. Ich sah verwundert auf meinen Handybildschirm und bemerkte, dass Sumi mich anrief. „Hey Gurl", begrüßte ich sie lächelnd. „Naaa", erwiderte sie. „Warum rufst du an?", hakte ich nach. Währenddessen lief ich zum Brotregal und schaute an diesem rauf und runter. „Ich bin gerade bei Mark und Taeyong war eben hier. Es sah panisch aus, also wirklich ziemlich panisch. Und er hat jemanden gesucht. Ich weiß nicht, ob du es wirklich weißt oder ob es dich interessiert, aber er hat Lucas gesucht. Hast du vielleicht eine Ahnung, wo er sein könnte?", erklärte Sumi. Ich seufzte. Dieser Kerl macht auch nur Probleme. „Nein, tut mir Leid", antwortete ich. Um die Situation nicht so unangenehm wirken zu lassen, fügte ich noch hinzu:„Aber ich kann mir Taeyong gut vorstellen. Der Arme." Wenn Chenle und Jisung davon erfahren, dann kann er sich warm anziehen. „Ja, ich hab die Story schon gehört", lachte Sumi leicht auf. Ich lächelte kurz ins Telefon und setzte meinen Weg fort. Ich bog um die nächste Ecke. Damit die aufkommende Stille nicht noch länger weilt, fragte ich Sumi nach dem Treffen mit ihren Eltern. Daraufhin seufzte sie ins Telefon. „Du, sei mir nicht böse. Ich muss dir das später erzählen", erklärte sie. Wir beide redeten noch eine kurze Zeit weiter, bis das Telefonat beendet war.
Mit einem vollen Einkaufswagen verließ ich den Markt. Ich stellte mich an einen leeren Platz und räumte alles aus dem Wagen in mehrere Taschen um. Erst jetzt realisierte ich, dass ich diese ganzen Taschen nie im Leben nach Hause schleppen könnte. Danke dafür, Jungwoo. In der einen Hand trug ich zwei vollgepackte Taschen und in der anderen nur eine Tasche. Mit etwas Schlagseite humpelte ich durch die Straßen. Hoffentlich bemerkt mich keiner, der mich kennt. Und dann passierte es. „Komm, ich helfe dir", sagte eine tiefe Stimme. Eine Hand fasste nach den beiden Taschen in meiner linken Hand. Ich wich schnell aus und sah zu der Person hoch. Als ich erkannte, wer es war, fiel mir alles aus dem Gesicht. Mein Herz machte einen Sprung und schlug automatisch schneller. „Was machst du hier?", fragte ich verwirrt. Lucas fuhr sich nervös mit einer Hand über seinen Nacken. „Mit dir reden, denke ich", antwortete er leise. „Ich denke, dass wäre keine gute Idee. Vor allem nicht hier", sagte ich und lief wieder los. „Dann begleite ich dich, wenn es denn okay wäre?", ich spürte Lucas' Blick auf mir. Ich zuckte mit meinen Schultern. Wenn ich abgelehnt hätte, wäre er mir gefolgt, hätte ich zugestimmt, dann hätte Lucas sich etwas drauf eingebildet. Somit halte ich ihn auf Abstand und alles ist in Ordnung. Der Chinese beugte sich vor und ich spürte seine warme Hand an meiner. Er nahm mir die beiden Taschen ab. Den restlichen Weg über liefen wir schweigend nebeneinander her, bis wir in einer weniger besuchten Gegend ankamen. „Das was passiert ist und gesagt wurde, meintest du das ernst?", fragte Lucas aus heiterem Himmel. Völlig überrumpelt von seinen Worten blieb ich stehen. Ich sah ihn überrascht an. „Um ehrlich zu sein, zu dem Zeitpunkt, da meinte ich die Worte ernst. Aber im Nachhinein, als sich alles in meinem Kopf ein weiteres Mal abgespielt hatte, da habe ich es bereut", erklärte ich Lucas. Ich setzte meinen Weg fort. „Wow", atmete er aus. „Ich hätte nie gedacht, dass aus dir solche Worte rauskommen können", setzte er fort. Ich zog meine Schultern heran. „Wie hätte ich denn sonst reagieren sollen? Deine Worte waren auch nicht viel freundlicher", verteidigte ich mich. „Du hättest einsichtiger sein können", antwortete Lucas. Die Richtung, die unser Gespräch einschlug, fühlte sich plötzlich ganz falsch an. Ich wurde immer unruhiger und legte einen Schritt zu. „Ich hätte einsichtiger sein können? Und wie sieht es mit dir aus? Du hast mich einfach nicht verstanden. Ich habe dir versucht meine Sorgen und Ängste zu erklären, aber du hast mir nicht zugehört oder es einfach nicht verstanden", ich wurde mit der Zeit immer wütender und lief nur noch schneller. Mein zu Hause war nur noch einige Meter entfernt.
Lucas fasste mir ans Handgelenk und brachte mich somit dazu anzuhalten. Seine Augen blickten mich durchdringend an. „Dann erkläre es mir. Diesesmal höre ich dir zu und ich werde es verstehen", versicherte er mir.
Nun war die Stunde der Wahrheit gekommen. Wie sollte ich ihm das alles erklären, ohne meine Gefühle für ihn zu offenbaren? Ich atmete einmal tief durch und kehrte in mich. Die richtigen Worte ließen sich nie finden, also legte ich einfach los:„Die ganze Sache ist schwer zu erklären. Meine Gedanken und Gefühle waren und sind immer noch durcheinander. Aber, weißt du, als du plötzlich vor mir standest, bereit warst für mich entdeckt zu werden, das unsere Freundschaft auffliegen würde, da drohte alles in mir zusammenzubrechen. Ich war vollkommen überfordert mit der Situation. Minnie hatte es übertrieben, also stieg Wut in mir auf. Und du, du hast Angst in mir erzeugt." Lucas sah mich besorgt an. Es waren die aufkommenden Tränen, die ihn so aussehen lassen. Ich redete weiter und sagte:„Es war die Angst, dass du gegen mich benutzt werden würdest und zwar von Minnie. Ich hatte Angst, dass ich dich verlieren würde. Du bedeutest mir viel, vielleicht etwas zu viel und das hat mir Angst gemacht. Ich wollte nicht, dass alle wissen, wer mein bester Freund ist. Durch diese Offenbarung hätte Jungwoo ebenfalls entdeckt werden können. Ich sah alles vor meinen Augen zusammenbrechen. In diesem Moment war es einfach zu viel. Und-" Ich wollte weiterreden, ich wollte dass er mich versteht. Aber Lucas ließ mich nicht ausreden. Ich war noch mitten im Redefluss, als er seine Hände auf meine Oberarme legte und mich mit einem Ruck an sich zog. Plötzlich lagen seine Lippen auf meinen.
____
1116 Wörter
DU LIEST GERADE
Thinking 'bout you.
Fanfictionท૮τ - ท૯ѳ ૮ષℓષτ૨૯ τ૯૮ђทѳℓѳgy „Yuna, hörst du mir eigentlich zu?", lachte meine beste Freundin, Sumi. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass sie mit ihrer Hand durch die Luft fuchtelte um meine Aufmerksamkeit wiederzubekommen. „Wo bist du denn wieder mit...