Kapitel 15

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"Was ist eigentlich mit dir los?", unterbrach ich die Stille, die herrschte, als Louis und ich zu Liams' Wohnung liefen. Den ganzen bisherigen Weg hatte Louis damit verbracht einige Schritte vor mir zu laufen und mich zu ignorieren. Er war so sehr in seinen Gedanken versunken, seine Fäuste waren geballt und seine Körperhaltung alles andere als entspannt. 

Meine Stimme ließ Louis zusammenzucken und aus seinen Gedanken auftauchen, er drehte sich jedoch nicht um. "Was soll mit mir sein?"

"Du verhälst dich seit dem Gespräch mit der alten Dame merkwürdig, ignorierst mich und wirkst so wütend. Also, was ist mit dir los?"

Louis zuckte nur mit den Schulter und versicherte mir, dass alles in Ordnung sei, doch ich wusste, dass es nicht die Wahrheit war. So wie er sich benahm konnte jeder merken, dass etwas nicht mit ihm stimmte. Seine Stimme klang gepresst und wirkte beinahe so, als hatte er sich dazu gezwungen mir eine Antwort zu geben, damit ich ihn in Ruhe lassen würde. Doch dies klappte nicht bei mir. Solange ich keine nachvollziehbare und logische Erklärung von ihm bekam, würde ich meinen Mund garantiert nicht halten.

Kurzerhand beschleunigte ich meine Schritte und holte den Abstand zwischen Louis und mir auf. Entschlossen packte ich ihn sanft am Arm und zwang ihn dazu, mich anzusehen. Genervt stöhnte Louis und rollte mit den Augen. Abwartend schaute ich ihn an hoffte auf eine Antwort, die er mir schließlich auch gab.

"Ich bin halt einfach wütend. Wütend auf den Sohn und....halt wütend auf alles!"

Louis hielt Blickkontakt mit mir, doch auch das erleichterte mir es nicht gerade festzustellen, ob er mir die Wahrheit sagte oder er mich anlog. Zwar konnte ich seine Antwort durchaus verstehen und nachvollziehen, denn ich empfand genauso wie er, doch mein Bachgefühl sagte mir, dass Louis mir nicht die Wahrheit sagte. Doch da es jetzt wichtiger war Liam zu finden, beschloss ich erst vorerst dabei zu belassen. Vielleicht hatte er sich dann auch wieder beruhigt.

 Skeptisch sah ich Louis noch einmal in die Augen, dann ließ ich ihn los und wir gingen weiter die Straße entlang, diesmal nebeneinander. Seufzend verschränkte ich meine Arme vor der Brust und senkte meinen Blick. All meine Hoffnung lag jetzt darin, Liam zu finden. Hoffentlich lebendig und unversehrt.

**

"Es ist so beängstigend ruhig."

Nickend gab ich Louis recht. Wir befanden uns versteckt hinter einer Hauswand und schauten um die Ecke auf die Eingangstür von dem Wohnhaus, in dem Liam wohnt. Es war außerordentlich still, man hörte nur die Blätter an den Bäumen rascheln und den Wind, der ein leichtes Pfeifen verursachte. Keine Menschenseele befand sich vor dem Haus und auch von außen wirkte es so, als war dies drinnen ebenfalls der Fall. Die aus den Angeln gerissene Haustür erinnerte mich an Liam. An unsere gelungene Flucht vor den Forschern. 

Ich hoffte, dass Liam dies erneut gelungen war, falls er eine Begegnung mit ihnen hatte. Ich wollte gar nicht daran denken, was sie mit ihm anstellen würden, wenn sie Liam in ihren Fängen hätten. Mit Sicherheit würden sie wieder merkwürdige, unmenschliche Experimente an ihm durchführen. Dann bezweifelte ich, dass Louis und ich ihn retten könnten.

"Wir sollten nachsehen, ob er da drinnen ist. Komm, beeilen wir uns.", schlug Louis vor. Nickend folgte ich ihm in das Haus und hinauf in Liams' Wohnung. Die Tür zu seiner Wohnung stand offen, weshalb Louis zuerst einen Blick in die Wohnung warf ohne sie zu betreten, um nach unerwünschten Besuchern ausschau zu halten, doch es war niemand da. 

Langsam folgte ich Louis in die Wohnung, die völlig verwüstet war. Überall lagen Glasscherben von kaputten Bilderrahmen, Bücher lagen zerstreut auf dem Boden herum und einige Möbelstücke waren kaputt und befanden sich nicht an ihren üblichen Standorten. Von Liam war jedoch keine Spur.

Silent Hill  // Liam PayneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt