Kapitel 27

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Meine Augenlider flatterten immer wieder auf, jedoch hatte ich keine Kraft dazu, sie offen zu halten. In meinem Kopf pochte es schmerzhaft, was mich stöhnen ließ. Immer noch mit geschlossenen Augen, aber bei vollem Bewusstsein, hob ich meine Hände an und rieb mir die Schläfen. Es linderte nur gering meine Kopfschmerzen, doch Kopfschmerztabletten würde ich wohl nicht bekommen. Ich erschrak ein wenig, als etwas über meine Haare streichelte. Notgedrungen öffnete ich schließlich meine Augen und blickte direkt in ein besorgtes Gesicht. Meine Sicht war zwar etwas verschwommen, trotzdem konnte ich erkennen, dass es Liams' Gesicht war, der auf mich herab blickte. Mein Kopf lag in seinem Schoß, während sein Rücken gegen einen Baum lehnte. Um uns herum befanden sich Bäume und Büsche sowie Louis, der ebenfall an einen Baum lehnte und zu uns sah. 

"Wo sind wir? Was ist passiert?", fragte ich verwirrt und setzte mich vorsichtig auf. Schwindel überkam mich und ließ schwarze Punkte vor meinen Augen tanzen. Eine Hand fuhr sanft meinen Rücken auf und ab, während ich mich versuchte zu erinnern.

In meinem Kopf schwirrten Bilder von einem Keller, unmengen an Büchern und von zwei Personen, die ich zuerst nicht zuordnen konnte, doch nach und nach verdeutlichte sich alles. Die Erinnerungen wurden schärfer und brannten sich in mein Gehirn. Liams' Vater und Eleanor befanden sich wieder vor meinen Augen. Immer und immer wieder spielte mein Hirn die Szene ab, in der sich die beiden wieder auflösten. Stirnrunzelnd schüttelte ich den Kopf. Ich wollte dieses Bild nicht mehr sehen, weil es zu viele Fragen in mir auslöste und das tat meinem brummenden Kopf nicht gerade gut. 

Dann erinnerte ich mich wieder an die Schmerzen in der Lunge. Es hatte sich angefühlt, als wäre sie jeden Moment geplatzt. Und dann stoppten die Erinnerungen. Alles war nur noch schwarz. Was war passiert? Was war das im Keller? Ich wollte unbedingt Antworten und zwar sofort, auch wenn ich schläfrig war und meine Lunge immer noch ein wenig beim Atmen schmerzte, doch es war erträglich. 

"Wir sind im Wald, nur ein paar hundert Meter von dem Labor entfernt. Wir konnten nicht weiter laufen, aber hier wird uns niemand finden. Die Dämmerung und die vielen Bäume schützen uns.", erklärte mir Liam in einem Flüsterton, "Wie geht es dir?"

"Ganz gut.", antwortete ich und schenkte ihm ein kleines Lächeln, "Aber was ist denn genau passiert? Wie sind wir hier hingekommen?"

Als Louis sich räusperte wendete ich meinen Blick zu ihm. Er sah nicht gesund aus. Seine Haare standen in alle Richtungen ab und seine Haut war ungewöhnlich blass. Er hustete und klang dabei so, als würde er jeden Moment sterben. "Es war ein Sicherheitssystem im Keller, von dem weder Liam noch ich wussten. Wir haben es ausgelöst, als wir den Raum betreten haben. Wahrscheinlich war es ein Bewegungsmelder oder sowas. Es hat ein Gas ausgestoßen, dass Halluzinationen verursacht und die Lunge angreift.", sprach Louis und hustete zwischendurch immer wieder. Seine Stimme war nur ein rauhes Flüstern und klang sehr angeschlagen. 

Ein Gas. So einiges ergab jetzt Sinn. Die Luft, die sich verändert hatte und der Sauerstoffmangel erklärten sich damit. Eigentlich waren wir ziemlich dumm zu glauben, dass wir einfach so in den Keller des Labors reingehen konnten, in dem etwas wertvolles gelagert war, und danach seelenruhig wieder rausgehen konnten. Natürlich hatten die Forscher vorgesorgt und ihr Buch nicht unbeaufsichtigt gelassen. 

"Aber was war mit Liams' Vater? Und Eleanor? Wir haben sie doch gesehen?", fragte ich dann und sah zwischen Liam und Louis hin und her. 

"Sie waren nicht echt. Es waren Halluzinationen.", flüsterte Liam und nahm meine Hand, die neben mir auf dem kalten Boden lag in seine. Auf seinen Lippen lag ein kleines Lächeln, doch seine Augen betrachteten mich weiter besorgt.

"Wie sind wir in den Wald gekommen?", fragte ich und scannte mit meinen Augen die Umgebung ab. Durch die engen Büsche und Bäume konnte man den Stadtrand nicht erkennen, also konnte man auch uns nicht erkennen. Diese Tatsache beruhigte mich etwas, denn ich hatte nicht die Kraft dazu vor den Forschern wegzurennen. Am liebsten wollte ich einfach nur schlafen, egal wie hart und kalt die Erde hier war. Meine Augen wollten sich wieder schließen, doch ich kämpfte dagegen an. 

"Nachdem du ohnmächtig geworden bist, haben Louis und ich unsere letzte Kraft gesammelt und haben dich gemeinsam die Treppe hochgetragen. Wir sind in direkt in den Wald gestolpert, doch weit kamen wir nicht, dann sind auch wir zusammengebrochen. Allerdings warst du am längsten weg. Wir sind schon einen ganzen Tag hier." Louis wurde erneut von einem Hustenanfall erfasst und röchelte vor sich hin. Ich wollte zu ihm gehen und ich irgendwie helfen, doch es würde nichts bringen. Dieses Gas schien ihn am schlimmsten getroffen zu haben. Liam sah zwar ebenfalls sehr blass aus und hustete öfter als normal, doch er wirkte ansonsten wohlauf. 

"Einen ganzen Tag?!",keuchte ich entsetzt und starrte Liam mit großen Augen an,"Habe ich irgendwas verpasst?"

Liam schüttelte den Kopf. "Nicht wirklich. Louis und ich haben uns nur ein bisschen das Buch angeguckt, aber wir werden daraus nicht schlau. Wir sind eben keine Forscher oder Wissenschaftler. Aber wir müssen es ja auch nicht verstehen, es dient nur zur Bestechung.", winkte er ab und deutete nur kurz auf das dicke Buch, welches neben Louis lag.

Blitzschnell schoss mir ein Gedanken durch den Kopf. Unauffällig tastete ich mit der Hand an meiner Jacke und atmete erleichtert auf, als ich etwas hartes in meiner Innentasche spürte. Das Tagebuch war noch da, doch ich hatte jetzt keine Zeit es weiterzulesen. Wahrscheinlich war dies auch gut so, denn mein schlechtes Gewissen fraß mich bereits auf. Es war falsch gewesen Liams' Tagebuch zu lesen, auch wenn ich zu Beginn nicht gewusst hatte, dass es ihm gehörte. Man las keine fremden Tagebücher, dessen war ich mir bewusst. Doch meine Neugier hatte gesiegt. Jetzt war es eh zu spät. Am besten war es, wenn ich nicht mehr darüber nachdachte. Solange Liam es nicht herausfand war alles in Ordnung.

"Woher wisst ihr eigentlich, dass es ein Gas war, dass uns außer Gefecht gesetzt hat?", fragte ich mehr um mich auf andere Gedanken zu bringen, als um eine interessante Antwort zu bekommen.

"Wir haben ein Gespräch der Forscher mitbekommen. Sie sind wenige Minuten nachdem wir den Keller verlassen hatten aufgetaucht und haben sich dort umgesehen. Wir hatten Glück, denn sie haben anscheinend nicht bemerkt, dass ihr Buch fehlt. Sie sind direkt wieder gegangen.", klärte mich Liam auf, "Wir haben allerdings etwas beunruhigendes gehört. Das Gas könnte unsere Lungen geschädigt haben. Die Forscher meinten, dass wir bald keine Kraft mehr haben werden, wenn wir keine Medikamente nehmen. Und diese Medikamente gibt es anscheinend nicht in Silent Hill."

Auf meiner Stirn bildeten sich Falten, als ich Liam fragend ansah. "Was bedeutet das?"

Er seufzte und fuhr sich durch seine Haare. Liam öffnete bereits seinen Mund, doch Louis unterbrach ihn. "Wir müssen in den nächsten Stunden aus Silent Hill entkommen. Wenn nicht, dann werden wir an dem Gas, dass sich noch in unserer Lunge befindet, sterben. Den ersten Teil des Plans werden wir noch so durchziehen wie geplant, nur schneller. Liam wird wieder altern können und dann haben wir nur noch ein bis zwei Stunden Zeit. Wir werden den Hauptsitz stürmen müssen. Das benötigt am wenigsten Zeit, aber es wird viel Blut fließen."

Mit weit aufgerissenen Augen schluckte ich heftig. Wir würden den Wachen direkt in die Arme laufen. Sie waren bewaffnet und in einer großen Überzahl. Wir würden uns Waffen besorgen müssen und das bedeutete auch, dass wir töten mussten. Zumindestens wenn uns die Wachen bis dahin noch nicht erledigt hatten.

Okay, erstmal tut es mir leid, dass ich so lange nicht geupdatet habe:( Schule hat leider fast meine komplette Zeit beansprucht (dankt meinen Lehrern, die meinen, dass es okay wäre, wenn man bis abends an den Hausaufgaben sitzt). Danach hatte ich einfach keine Lust mehr aufs Schreiben. Das kennen bestimmt einige von euch und ich hoffe, dass ihr Verständnis zeigt.  Aber es fühlt sich so toll an endlich wieder zu schreiben:)

Wenigstens hatte ich Zeit mir über das Ende von Silent Hill gedanken zu machen und weiß nun, wie es ausgehen wird. Natürlich werde ich das jetzt nicht verraten:)

Naja, ich habe einen neuen Trailer für Silent Hill gemacht. Falls ihr ihn noch nicht gesehen habt, er ist an der Seite oder bei der App oben:)

Ich hoffe, dass euch das Kapitel gefallen hat♥ Über Votes und Kommentare würde ich mich freuen:)

Widmung geht an @Cookiemonster_niall ♥

Silent Hill  // Liam PayneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt