Kapitel 26

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„Dafür, meine Liebe, bist du mir einige Tänze schuldig!“

Ich lachte.

Es tat einfach nur gut zu lachen.

Mit ihm zu lachen.

Wir tanzten zu einigen sehr schnellen Songs und ich könnte wetten, dass man mir ansah, dass ich noch nie getanzt hatte. Doch es war mir egal. Es schien Luke egal zu sein. Wir hatten einfach nur Spaß.

Als das sechste Lied (wie ich glaubte) endete, tippte mir jemand auf die Schulter.

„Darf ich um einen Partnerwechsel bitten?“

Irritiert drehte ich mich um und traute meinen Augen nicht. Vor mir stand eine langbeinige brünette Schönheit. Und sie war niemand anderes als Viola.

„Mit Luke oder mit mir?“, fragte ich und setzte einen schockierten Blick auf. „Du bist doch nicht etwa lesbisch?“

„Sehr witzig! Natürlich will ich nur mit dir tanzen, Baby!“, grinste sie. „Du und ich tanzen in den Sonnenaufgang. Ach wie romantisch!“

Sie schaffte es, mich ungefähr zwei ganze Sekunden ernst anzusehen, ehe sie zu kichern begann.

Ich verdrehte die Augen und stieg in das Lachen mit ein.

„Mit wem wolltest du denn jetzt tanzen?“, fragte Luke in unser Lachen und ich sah gespannt Viola an.

„Mit euch beiden wäre toll. Hier steht ja nirgendwo, dass man nur zu zweit tanzen darf!“, grinste sie.

„Na dann zeig mal was du kannst!“, grinste Luke und ehe ich mich versah, begannen die beiden zu einem ziemlich schnellen Song zu tanzen. Eine Art Tanz, die ich nun wirklich nicht beherrschte. Himmel, Gartenzwerg und Pinguinpups, wie konnte man denn bitte so schnell die Hüften kreisen? War das biologisch überhaupt machbar?

Ich versuchte mich daran, es Viola nachzumachen, doch alles was dabei herauskam, war ein Knacken in meinem Rücken.

„Autsch!“, wimmerte ich auf, als sich der Wirbel wieder in seine, für ihn vorgesehene, Position zurückdrängte.

„Hast du was gesagt?“, rief Luke über die Lautstärke der Musik hinweg.

„Ich hole mir mal kurz etwas zu trinken!“, rief ich und deutete auf den Getränketisch.

„Okay, bring mir was mit!“

Ich nickte und zog mich zurück.

Tanzen war wirklich nicht meine Stärke. Okay, nichts, das irgendwie auch nur ansatzweise mit sportlicher Aktivität zu tun hatte, war etwas für mich. Einen langsamen Walzer, den beherrschte ich, doch dieses wilde Herumhüpfen war wirklich eine Klasse für sich. Wo waren da die logischen Schrittfolgen? Wo war da der Einklang mit der Musik? Und was genau brachte es, außer am Ende verschwitzt nach Hause zu müssen?

Nein, danke. Ich blieb lieber bei meinem Walzer, der brach einem wenigstens nicht den Rücken. Zumindest nicht, wenn der Partner ihn ebenfalls beherrschte.

Froh, dem Tanzen entkommen zu sein, lief ich zu den Getränken und es traf mich wie ein Schlag ins Gesicht, als ich nichts anderes als Bier, Bowlen und Hartgetränke vorfand. Wo war denn hier das Wasser? Hier müsste es doch wenigstens Cola, Sprite oder Orangensaft geben. Womit mischte man denn all den Vodka?

Die stumme Frage in meinem Kopf fand sofort eine Antwort, als einer der Footballspieler sich eine Flasche griff und sie so an den Hals setzte.

Ihhhhh!

Wie ekelhaft war das denn bitte?!

Den Alkohol pur zu trinken war ja schon widerlich genug, aber dann auch noch aus der Flasche zu trinken, war wirklich abartig. Vielleicht wollten (unverständlicherweise) ja auch noch andere etwas von dem Vodka und der sabberte ihn einfach voll.

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