Kapitel 13

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Ich schenkte Viola ein echtes und liebes Lächeln und schob mir dann den ersten Löffel meines Müslis in den Mund.

„Serena?“, hörte ich hinter mir jemanden fragen und sah dann auch schon aus dem Augenwinkel, wie sich derjenige neben mich setzte.

Achso, es war nur Alex.

Und ich hatte schon mit Luke gerechnet! Das wäre schlimm gewesen!

Wie hätte ich denn vor Viola mit Luke reden sollen?

Mit ihm war ja kein Problem, aber vor ihr?

Alex kannte mich generell nicht sprechend.

Von daher war es doch egal, dass ich nun nichts sagend neben ihm saß, oder?

Moment mal.

Ich saß neben Alex!

Alex saß neben mir!

Und er kannte meinen Namen!

Was war denn nun los?!

Soweit ich zurückdenken konnte, gab es keine Situation in der er mich bemerkt hatte. Das einzige, das er je von mir bemerkt hatte, waren meine Fingerspitzen gewesen!

Woher sollte er also meinen Namen kennen?

Das war zu viel für meinen Verstand!

Das war alles zu surreal und unlogisch.

„Wie geht’s dir?“, fragte er.

WAS?!

Alex wollte sich ernsthaft mit mir unterhalten?

Der Alex? Alexander Clark?

Mein heimlicher Schwarm? Meine absolute Lieblingszeichenvorlage? Mein Traummann?

Ja natürlich! Sehr guter Witz! Wo war noch gleich die versteckte Kamera?

Doch eines ging mir von allem am wenigsten aus dem Kopf. Diese eine Frage brannte sich mit in Hirn und Kehle.

„Woher kennst du meinen Namen?“, platzte es schließlich aus mir heraus.

Erschrocken über mich selbst, presste ich mir die Hände vor den Mund.

Ich hatte gesprochen!

Ich hatte tatsächlich gesprochen!

Und wenn eines gewiss war, dann die Tatsache, dass Alex weder meine Mutter, noch ein anderes Familienmitglied oder auch Luke war.

Ich hatte also gerade in der Tat das erste Mal seit Jahren mit jemandem gesprochen, den ich nicht ewig kannte.

Und das seltsame war, dass es sich richtig anfühlte. Es war nicht einmal schwer gewesen. Kein Kloß im Hals. Kein Kloß, der versuchte mich daran zu hindern mit Alex zu sprechen. Keine Angst, die sich in mir ausbreitete wie ein Laubfeuer.

„Ich bitte dich, Serena, jeder hier kennt deinen Namen!“, lachte Alex auf.

Das war mir aber neu!

Ich starrte Alex verwirrt an.

„Jetzt im Ernst, Alex! Woher?“, fragte ich noch einmal. Durfte ich ihn überhaupt Alex nennen? Klar, alle hier nannten ihn bei seinem Spitznamen, aber ich zählte immerhin nicht zu seinen Freunden. Und es schien mir doch ein wenig unhöflich zu sein, ihn einfach mit seinem Spitznamen, der gewiss für seine Freunde gedacht war, anzusprechen.

Alex brüllte vor lachen auf.

„Du bist so süß, wenn du dich doof stellst!“, lachte er.

Was war denn hier nur los?

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