15. -Schwanger...

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Kapitel 15

Es ist alles so dunkel, diese Stille. Mein Hals ist trocken. Meine Augen sind schwer. Mein Körper ist so… leblos. Alles tut weh. Das einzige was ich höre, das piepen irgendwelcher Maschinen. ‚Piep, Piep, Piep, Piep, piep‘! Ich habe jegliches Zeitgefühl verloren. „Ihr Zustand ist stabil, wir rechnen in ca. 4-5Stunden mit dem Aufwachen von Frau Bulut.“ Sagt eine mir Fremde Stimme. ‚Bestimmt der Arzt‘ schießt es mir durch den Kopf. „Aber sie müssen ihre Tochter schonen, das ist nicht gut für das Kind.“ Sagt die fremde Stimme fürsorglich. „KIND?!“ schreit eine männliche, tiefe und raue Stimme. BABA! „Diese scheiß Schlampe!“ zischt dieser direkt im Nach hang. Dann wurde die Tür aufgerissen. „Baba? Alles okay?“ fragt Baris Abi‘s Stimme. „Diese Hure ist schwanger.“ Schreit mein sonst so liebevoller Baba. „WAS?“ höre ich die entsetzte Stimme von Sinan Abi. ‚Schwanger, Schwanger, Schwanger…. SCHWANGER! ‘ spukt es mir die ganze Zeit im Kopf. Das geht doch gar nicht. Also ich mein, muss man nicht mit einem Jungen geschlafen haben um Schwanger zu sein? Wie soll ICH, als Jungfrau, bitte Schwanger sein? Ich versuche zu sprechen, nein, ich versuche zu wiedersprechen, doch ich bekomme nur ein ersticktes hecheln hervor. Nach einiger Zeit schaffe ich es dann aber endlich meine Augen zu öffnen und hoffe, dass ich nun besser Sprechen kann, doch Fehlanzeige. „Du miese Schlampe.“ Meint mein Baba gereizt. „Und ich dachte du bist anders, unsere Prinzessin?“ zischt auch Baris Abi, bevor er mir ins Gesicht spuckt. Tränen quollen mir aus den Augen. Die Tür wird aufgerissen und Burak Abi steht mit einem fremden Jungen in der Tür. Der Fremde will gerade etwas sagen, als etwas passiert, mit dem ich nie gerechnet hätte. Mein BABA schlägt mich. Knurrend geht er zur Tür und redet dort etwas mit dem Fremden, der mit, vor Wut brennenden Augen zu meinem Baba guckt. Doch dann lächelt er und nickt. Baris Abi und Sinan Abi gehen unserem Baba hinterher, nur Burak lässt mich nicht allein. „Was ist hie- hat er dich angespuckt?“ brüllt Bulut das letztere raus. Mit heiserer Stimme die ich, wie es scheint, zurückbekommen habe, krächze ich ein „Baris“. Ehe ich wieder in Dunkelheit versinke.

Wieder nur dieses Ständige Gepiepe. Wann hört das denn endlich mal auf? „Was denkst du… Nein… Weiß nicht, schwarz-weiß?... Hm, ja… Weiß ich noch nicht genau… Frag doch Maik und Olli… ja klar (lachen)… Wir seh'n uns, hau rein… Ja, Tschüss“ eine fremde Jungenstimme spricht ziemlich dicht an mir. Dann merke ich einen leichten Kreisbewegenden Druck auf meiner Handoberfläche. Mich durchfährt ein Schock. Wer ist das? Mir ist warm und kalt zugleich, bevor ich einen Kuss auf die Stirn gehaucht bekomme. Mit aller Mühe versuche ich meine Augen zu öffnen, was mir leider erst beim 4ten Versuch gelang. Geschockt blicke ich in zwei Geheimnisvolle, schwarze Augen. Ein Lächeln bildet sich auf den vollen Lippen des Jungens und wieder die Frage. Wer ist das? „W-Wer…“ krächze ich, doch er legt seinen Finger auf seinen Mund, vermutlich um mich zum Schweigen zu bringen, was ja auch geklappt hat. „Du willst wissen wer ich bin, Stimmt‘s?“ fragt er dann freundlich. Schwach nicke ich. „Eh. Haben Maik und Olli Mal einen Yigit in deiner Nähe erwähnt?“ beginnt er vorsichtig. Dieses Mal bewege ich meinen Kopf sachte von links nach rechts. „Dann erzähl ich dir das alles. Aber hier nicht, okay Prinzessin?“ mit großen Augen schaue ich ihn an. „P-Pr…“ „Tut mir leid, ich hätte dich fragen sollen ob… darf ich dich Prinzessin nennen?“ fragte er Liebevoll. Verwirrt nicke ich. „Danke.“ Fröhlich zeigt er mir seine wunderschönen weißen Zähne, als die Tür aufgeht und Burak Abi mit Maik und Olli ins Zimmer spaziert. „Du bist ja wach.“ Lächelnd blickt Burak Abi mich an. „Ich… also der Arzt…“ krächze ich und bin über den etwas bessern zustand meiner Stimme ein wenig überrascht. Maiks Augen verfinstern sich. „Prinzessin, du weißt das du uns alles sagen kannst?“ kommt es ein klein wenig… ja fast ängstlich von ihm. „Ich…“ huste ich. „Kann nicht Schwanger sein.“ Grinse ich ihn an. Seine Gesichtszüge werden weicher und er schließt mit einem Mal in seine braungebrannten und muskulösen  Arme. „Tut mir leid dass ich auch nur eine Sekunde daran gezweifelt habe.“ Flüstert er sanft in mein Ohr. Mein Körper brennt als er mich näher an sich heran zieht und nun kann ich mir einen kleinen schmerzverzerrten Aufstöhner nicht mehr verkneifen. „Oh Shit. Sorry.“ Murmelt er und lässt mich los. „Wie die das glauben können, sonst…“ Burak rauft sich verzweifelt die Haare. „Jungs? Würdet ihr uns zwei Mal kurz alleine lassen?“ Nickend gehen die anderen drei raus und der Fremde Junge, der als letztes ging, schließt die Tür. „Also… Baba… er will dich nicht mehr zu Hause haben…“ knallt Burak Abi raus, zwar leise, jedoch schockierend für mich. „W-Was?“ meine Stimme beginnt zu beben. „Ohne die Wahrheit zu W-Wissen…?“ verzweifelt versuche ich die Tränen weg zu blinzeln. „Ja… ehm… Yigit hat angeboten, also wenn du willst, das… wir vielleicht zu ihm ziehen?“ fragt er voller Hoffnung. „W-Wer ist dieser… Yigit?“ meine Stimme bebt immer noch. „Unser Bruder.“ Lächelt Burak mich aufmunternd an. Auf einmal durchfährt mich ein unausstehlicher Schmerz. „AHHH!“ kreische ich los. Ehe ich kraftlos auf dem Bett zusammensinke und wieder ins Schwarze nix versinke. Was ist passiert?

Als ich wiedermal aus dem schwarzen tiefen nix erwache, höre ich nichts. Stille. Komplette Ruhe, ach nein, doch nicht. Mein bester Freund ‚Der Pieper‘ ist noch da! Dieses Mal bekomme ich meine Augen direkt auf und kriege dadurch freien Blick auf meine Umgebung. Von draußen flackern nur noch die Laternen und immer wenn das Licht durchs fester scheint sehe ich Köpfe, Körper oder Hände. Angsterfüllt quetsche ich mich, sodass es aber noch nicht weh tut, gegen die Wand. Dann wird plötzlich die Tür leicht knarrend aufgemacht und vor Angst kreische ich leise auf. Blitzschnell vernehme ich einen hellen Lichtstrahl im Zimmer und dann steht ein besorgter… Yigit… oder wie auch immer der heißt, neben mir. „Hey? Was ist los?“ fragt er leicht panisch. Das schnarchen der ‚Köpfe, Körper und Hände‘ lässt mich grinsen, meine Fantasie ist eindeutig mit mir durchgegangen. „Tut mir leid.“ Nuschel ich und bin Sekunden später über die Festigkeit meiner Stimmer erfreut. „Kein Problem Prinzessin… ehm… also, hat Burak mit dir gesprochen?“ fragt er liebevoll. „Hm…“ nicke ich entgeistert. „ehm… du… willst nicht zu mir? Ehm… ja, versteh ich…“ verwirrt blicke ich ihn an. „Ja, Burak hat mir erzählt das mein baba mich nichtmehr bei sich haben will.“ Erläutere ich ihm. Sein Gesicht erhellt sich. „Oh… ja… tut mir leid… also… ich hatte ihm angeboten, also nur wenn ihr wollt, könnt ihr gerne zu mir kommen.“ Lächelt er und streicht mir sanft übers Haar. „Abi meinte du bist mein Bruder…“ hauchte ich verzweifelt. Zaghaft nickt er. „Wieso hast du uns allein gelassen…?“ meine Stimme zittert und eine vereinzelte Träne tropft aus meinem Auge. „Pscht.“ Flüstert Yigit sanft und setzt sich auf das Bett, bevor er mich sanft in seine Arme zieht. „Ganz ruhig.“ Sanft haucht er mir kleine Küsse auf die Haare. „Prinzessin Wein nicht. Das steht dir nicht.“ Ich nicke schwach, jedoch sehe ich immer noch verschwommen. „Kannst du das Licht ausmachen? Ich will die anderen ungern jetzt doch noch irgendwie wecken.“ Gestehe ich leise. Vorsichtig hebt er meinen Kopf, mit dem ich mich an seine Brust gekuschelt habe, hoch und legt ihn in das Kissen. Nachdem das Licht erloschen ist, schließe ich meine Augen und das letzte was ich spüre ist, wie sich die Matratze senkt und mein Kopf wieder an eine Brust gelegt wird. Mit dem Gedanken an meine Familie, falle ich in das wunderschöne Land der Träume.

Als ich meine Augen öffne ist das Zimmer lehr. Mal wieder höre ich nur das Nerv tötende Geräusch des Monitors. Als die Tür aufgerissen wird schrecke ich, mit Schmerzen im Schulterblatt, auf. „Sorry, wollte dich nicht erschrecken.“ Lächelt Olli. „Ach, kein Problem“ antworte ich möglichst gelassen. „Wie geht’s dir?“ fragt er. „Das Bett ist ganz bequem… also ja, man hält es aus.“ Lächele ich zurück. „und dir so?“ „Wo ich dich sehe.“ Grinst er. „Ja, ja! Pass lieber auf das du auf deiner Schleimspur nicht ausrutscht.“ Gebe ich ironisch zurück. „Korb digga.“ Meint Maik, der gerade durch die Tür spaziert. „Pf.!“ Eingeschnappt, also eher Diva mäßig, dreht sich Oliver um. „Och mein Schätzchen, sei uns nicht bös‘!“ grinsend legt Maik sich neben mich. Olli dreht sich auch um. „Hey, da wollte ich mich hinlegen!“ ruft er entsetzt. „Pech.“ Sagen Maik und ich wie aus einem Mund und klatschen dann ab (Also Hig 5). „Na ihr.“ Begrüßen uns Yigit und Burak, die vollgepackt mit essen auf mein Bett zusteuern. „Jay! Essen!“ grinse ich. „Natürlich, alles für die kleine.“ Es waren mindestens 5MC Donald tüten, alle so schön voll bepackt und wie das duftet! „AHH“ hört man plötzlich eine Frau schreien und wenige Sekunden danach stehen Männer, mit Waffen auf uns gerichtet, in der Tür. „Scheiße!“ Höre ich Yigit, Olli und Maik fast schon gleichzeitig murmeln und wenig später liegt Maik blutend auf dem Boden. Die rote Flüssigkeit verbreitet sich viel zu schnell auf dem Boden und ich stürme, trotz der Schmerzen, vom Bett und lege meine Hand auf seinen Bauch, um die Blutung zu stoppen. Doch als ich versuche erste Hilfe zu leisten fällt der zweite Schuss und neben mir liegt ein aus dem Kopf und Lungenbereich blutender Olli. Die Tränen kann ich schon lange nicht mehr zurückhalten, aber als dann zwei, schon fast parallel abgedrückte Schüsse auf meine Brüder fallen, ist es um mich geschehen. „Erschießt mich, bitte!“ flehe ich. „Ohne sie will ich nicht.“ Schluchze ich weiter und halte mir die mit Blut verschmierten Hände vors Gesicht, dieser Spruch ‚Ich sehe rot‘ passt gerade so super! Zitternd sehe ich langsam zu den 4-7Männern herauf, als einer sein Messer zückt. Langsam kniet er sich zu mir runter und legt die Klinge an meinen Hals. Langsam und Qualvoll ritzt er von links nach rechts. „Erschießen“ hauche ich noch verzweifelt. Doch das war wohl einer meiner größten Fehler, da ich mir meiner Haut, die sich beim reden ja spannt, gegen die Klinge drücke und sie einreißt. „AHH!“ schreie ich und kippe erst komplett um als ich auch das Blut im Bereich meines Herzens Spüre. ‚Wieso? ‘ war mein letzter Gedanke.

Melodies nicht ganz so melodisches Leben 1.  - Liam und MelodieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt