Kapitel 34
-Liam Yavuz.War die Frage so schlimm? Hm…! Auf jeden Fall guckt sie mich an, als wäre ich der Tot höchstpersönlich. „Das geht Sie gar nichts an.“ Zischt sie dann und ich könnte wieder ausrasten… jedoch lernt man von Fehlern und den gleichen Scheiß wie eben, brauch ich nicht. Wieso kann sie mich denn nicht einfach duzen? Wo ist denn daran das Problem? Ich meine, sie kann ja auch respektlos und zickig mir gegenüber sein, hält es aber ‚unpassend‘ ihren Lehrer zu duzen? Ich meine, was soll der scheiß? Eben war sie doch auch ‚normal‘, zu mindestens ein bisschen. „Was ist jetzt schon wieder dein Problem?“ frage ich deswegen versucht ruhig. „Das Sie sich in MEIN Leben einmischen wollen! Das geht mir auf den Geist!“ sagt sie und ihre Stimme beginnt zu zittern. „Alles okay?“ frage ich. „Wieso weine ich jetzt?“ fragt sie, wohl von sich selbst verwirrt und wischt sich die Tränen von der Wange. „vielleicht hast du an das Geschehen gedacht und es gefällt dir einfach nicht?“ überlege ich laut und auf ihren schweigenden Blick zum Boden, nehme ich an, das ich ins Schwarze getroffen habe. Dumm finde ich nur, dass ich es ja eh erfahre! Spätestens wenn Chris es Yigit erläutern muss und Yigit mich dann nach Rat fragt. Nich das mich dies nervt, nerven tut mich nur Melodies Verhalten! Ein Schluchzen bringt mich aus meinen Gedanken und ich wage einen kurzen Blick auf sie. ‚tief durchatmen‘ spreche ich zu mir selbst. „hey… alles okay?“ frage ich und erschrocken fährt sie hoch. Als hätte sie mich nicht ‚erwartet‘ blickt sie in meine Augen und weicht dem Blick dann, während sie sich mit ihrem Ärmel die Tränen weg wischt. Dann bleibt sie Stumm und Stille breitet sich zwischen uns aus. Gott scheint es nicht gut mit uns zu meinen, da ich an jeder Ampel eine neue Rot-Phase erwische. Doch nach zwanzig Minuten, die mir wie Stunden vorkommen, parke ich endlich auf einem Parkplatz und steige aus. Auch Melodie schlüpft aus dem Wagen und ich erlaube es mir, sie kurz zu mustern. Ihre Figur ist recht graziös und ihre engen Sachen betonen die Kurven. Also sie sind nicht allzu eng, aber liegen halt passend am Körper. Ihre braunen, leicht gewellten Haare fallen ihr locker über die Schulter und meine Jacke, welche ihr über die Schulter gelegt habe, gibt ihr eine gewisse… ‚süße‘? Also sie sieht süß damit aus, vor allem wenn sie läuft und sie bei jedem zweiten Schritt die Jacke wieder hoch schieben muss, während sie sich leicht genervt eine Haarsträhne aus dem Gesicht pustet. Ja, ich beobachte sie, aber eher, um sie zu studieren. Mädchen sind komisch. Zwischen den ganzen Zicken eine vernünftige zu finden ist schwer. Ich habe außerdem auch keine Lust auf eine Schlampe aufzupassen, weshalb ich sie beobachte, nur noch nie so genau wie eben. „Kommst du?“ frage ich, nachdem ich mit dem denken, welches ich wohl nur wenige Sekunden tat, da es ihr nicht weiter auffiel, gerissen habe. „Ja.“ Sagt sie leise und blickt verträumt zu Boden, dabei sieht sie aus, als ob sie schläft. Ich fand sie süß, mit den verstrubelten Haaren, dem verrutschten T-Shirt und dem wenige Millimeter geöffneten Mund. Aber egal! Gemeinsam laufen wir also in den Laden und mir kommt der typische Geruch entgegen, der Geruch des Fleisches, der Geruch der Raucherecke neben dem Eingangsbereich und dem Schweißgeruch der Männer, welche hier Fußball schauen und essen. Natürlich sind hier auch junge Menschen, viele meiner Kumpel und ich, sitzen Abends oft hier, wenn wir gerade mal hunger kriegen, da dieser Laden, auch so etwas wie eine Bar ist, hat er bis in die späten Morgenstunden auf, schließt gegen 4-5Uhr und öffnet um 11:30uhr schon wieder. Mich scheint der Ladenbesitzer, Hamed, ein guter Freund von mir, da er mit seinen 23Jahren ja noch recht jung ist, direkt bemerkt zu haben. „Hey Liam, wie immer?“ fragt er direkt und kommt auf mich zu. Fragend Blicke ich mich, nachdem wir unseren Handschlag gemacht haben, nach Melodie um. Finden tu ich sie hinter mir, ich glaube sogar, dass sie sich dort versteckt, aber bei den Blicken, der meist älteren Männern, würde ich dies -als Mädchen- vermutlich auch tun. „Ehm ja, aber… Melodie? Was willst du?“ frage ich sie. „Ehm…“ sagt sie und blickt dann zu der… wie nennt man das, diese Dinger die über den Theken hängen? Naja, egal, auf jeden Fall blickt sie da gerade drauf. „Oh Bruder, seit wann bringst du denn Weiber mit hier her? Ich dachte die gehen mit dir keinen Döner essen.“ Sagt er und lässt seinen Blick über ihren Körper, mehr als einmal, gleiten. „Normalerweise essen viele Mädchen hier ’nen Salat.“ Informiert er sie dann. „Dann brauch man nicht in eine Dönerbude, wenn man nur Salat essen will.“ Kontert Melodie aber gleich. „Vay Bruder, das ist dann also die erste ordentliche?“ fragt er mich, aber nur so laut, das ich es verstehe und Melodie nicht. „Nein.“ Antworte ich aber direkt. Er weiß von Yigit und von mir und auch davon, was wir machen, wir sind mittlerweile ja auch verdammt gute Freunde, aber er kann halt nie ernst bleiben. „Hau mal ab und mach mein Essen, Melodie bestellt nachher!“ sage ich zu ihm und schupse ihn spaßeshalber Richtung Tresen. „Ja, ja.“ Erwidert er aber nur lachend, verschwindet dann aber wirklich und ich ziehe Melodie am Handgelenk hinter mir her, an meinen Stammtisch. Das ist ehrlich MEIN Tisch. Ich habe Hamed damals, als er finanzielle Probleme hatte, geholfen und dafür wollte ich nur eines, meinen EIGENEN Tisch! Als ich beziehungsweise wir vor diesem Tisch zum stehen kommen, lasse ich sie los und setzte mich auf die Bank fallen. „Setz dich.“ Sage ich auffordernd, als sie immer noch rum steht. Wie ich es nicht anders erwartet habe, setzt sie sich, statt neben mich, mir gegenüber. „hast du jetzt was, was du essen willst?“ frage ich. „Ja, eine türkische-Pizza.“ Sagt sie und legt ihre Umhängetasche, welche sie vermutlich unter der Jacke hatte, da sie mir bis eben ja noch nicht aufgefallen ist, auf den Platz neben ihr. „Okay. Warte kurz, ich geh bestellen. Was willst du drauf?“ frage ich und erhebe mich schon vom Stuhl. „Kräutersoße und alles außer Zwiebeln.“ Sagt sie, während sie in ihrer Tasche kramt und mich vollständig ignoriert. „Okay.“ Sage ich noch, auch wenn sie es vermutlich gar nicht vernimmt und begebe mich dann zur Theke. „Ach, schon wieder da?“ ‚begrüßt‘ mich Hamed. „Ja, machst du noch ‘ne Türkische-Pizza fertig? Ohne Zwiebeln und mit Kräutersoße.“ Bestelle ich und er nickt. „Danke.“ Nicke ich anerkennend und begebe mich dann wider zu unseren Platz, wo zu meinem Erstaunen aber nicht nur Melodie sitzt. Ein grinsender Bär hat sich nämlich neben ihr nieder gelassen. Mit Bär meine ich einen Freund von mir, der mit Nachnamen Bär heißt und da sein Vorname so komisch auszusprechen ist, nennen wir ihn alle nur Bär. Grinsend reicht er gerade Melodie die Hand, welche sie annimmt, ob lächelnd oder nicht, sehe ich nicht, da sie mir den Rücken zugewandt hat. „Na du.“ Sagt Bär, als er mich sieht, dabei spricht er extra schwul. „Hey.“ Antworte ich und nicke ihm zu, ehe ich mich wieder auf die Bank fallen lasse. „Also, das ist die wunderhübsche Melodie? Die, von der du immer erzählst?“ sagt Bär. Ach, darüber sollte ich euch vielleicht mal aufklären. Das machen wir immer, wenn wir uns zufällig sehen und wir den Namen des Mädchens zu 100% wissen, nicht das wir was Falsches sagen. Denn es gibt ab und zu ja diese Mädchen, die einen zu durchschauen zu scheinen, aber dann doch weich werden, wenn sie das hören! Das erspart uns halt lästige Vorspiele, also so als Beispiel. „Ja genau, Melodie, von der ich dir noch nie etwas erzählt habe.“ Sage ich und tue so, als ob ich ihm zustimme und scheinbar hat er mir auch nicht ganz zugehört, da er ungerührt weiter macht. „Ja wirklich, ich weiß gar nicht, wann wir uns mal getroffen haben, ohne, dass er andauernd auf sein Handy geguckt hat! Der ist verrückt geworden, wenn du ihm nicht direkt zurückgeschrieben hast.“ Berichtet er und nun kann ich seine Schauspielkunst zum ersten Mal ‚bewundern‘ sonst bin ich eher auf die Brüste der Mädchen ‚gefesselt‘! „Ja, bestimmt, aber ich hatte nicht immer Zeit…“ sagt Melodie und schaltet sich ja voll in sein Gespräch rein, nur mit einem riesigen Grinsen auf dem Gesicht. „Ja, wie kannst du ihn einfach so ohne Antwort lassen?“ ruft er empört. „haha!“ lacht er dann. „Das war Spaß, aber er erzählt immer, das er Angst hat, es mit dir zu überstürzen und das er dich nicht bedrängen möchte, da du ihm wichtig bist.“ Sagt er gespielt ernst. „Sorry Bruder, aber ich finde, das sollte meine zukünftige Yenge wissen.“ Meint er dann an mich gewandt. „Das wird meinem Bruder aber nicht gefallen, zu hören, das ich bald Yenge werde und das auch noch von dem Freund, seines besten Freundes. (man kann ja nur die Yenge der Freunde des Jungen, mit dem man zusammen ist oder von seinen Verwandten sein.) Schockiert, und dieses Mal nicht gespielt, blickt er mich an. „Liam, wir reden, jetzt!“ sagt er auf einmal tot ernst und wir erheben uns gemeinsam und gehen ein Stückchen vom Tisch weg. „Erzählt die Mist oder ist sie, die Schwester von Yigit?“ fragt er und dies sogar in einem zischenden Ton. „Doch ist sie, nur das ich nix mit ihr habe.“ Sage ich schulterzuckend und laufe wieder zum Tisch zurück, wo sich schon wieder zwei JUNGS versammelt haben. ‚Alter‘ schwirrt es mir im Kopf. ‚ist die ein Magnet für Idioten‘ frage ich mich, als ich die beiden sehe. Vincent und Bastian! Genervt laufe ich also erneut zu ihr und meinen Freunden, ja ich bin auch mit den zwei deppen befreundet. „Jungs, ich habe gerade keinen Bock auf euch, verpisst euch mal.“ Sage ich als mein Arsch den Stoff der Couch berührt. „Nett. Aber die Stumme Schönheit sieht das bestimmt anders, ja?“ versucht Bastian… ‚verführerisch‘ zu klingen… glaube ich und seine Hand scheint sich zu bewegen. Als ich fragend zu Melodie blicke, reißt diese schockiert die Augen auf und als nächstes boxt sie Basti in seine Fresse. „Fas. MICH. NICHT. An!“ zischt sie bedrohlich und rückt mit dem Stuhl ein wenig von ihm weg. „AH!“ schmerzverzehrt verzieht er sein Gesicht. „Bist du Blöd? Das war doch nur dein Scheiß Bein!“ brummt er dann aber. „Ja genau, MEIN Bein!“ zischt sie zickig zurück und spätestens jetzt, können Vince und ich uns mit dem Lachen nicht mehr zurück halten. „Haha! So ‘ne Abfuhr hat unser kleiner ja noch nie bekommen.“ Bringt Vince heraus und hält sich schon den Bauch vor lauter lachen. „Ernsthaft, bei so einer bleibe ich nicht lange!“ sagt er dann aufgebracht und haut zischend ab, zeitgleicht mit seinem Verschwinden kommt unser Essen. „Okay, ich stör dann mal nicht länger. Macht’s gut, unbekannte Schönheit, tschau Liam.“ Sagt er und wir beide machen einen Handschlag, während er ihr nur lächelnd zunickt. „Hau rein.“ Sage ich zu ihr und nehme selbst auch meinen Döner in die Hand und beiße rein. Auch ihr scheint es, und das als eines der wenigen Mädchen, egal zu sein, was ich über sie denke und verschlingt die Türkische-Pizza förmlich. „Schmeckt’s?“ frage ich, als ich auch den dritten Bissen runter gekaut habe und sie nickt lediglich. Nach einiger Zeit sind wir beide fertig, da wir ohne Unterbrechung gegessen haben und immer noch keine Gesellschaft bekommen haben, beschließe ich, da mir die Stille zu doof wird, wieder zu mir zu fahren. „Komm, wir hauen ab.“ Lasse ich auch sie meine Gedanken wissen und erhebe mich von meinen Platz. „Ja, okay.“ Nickend schultert sie ihre Tasche und reicht mir meine Jacke. „Nimm sie, ist vermutlich kalt draußen.“ Lehne ich aber ab, was sie nur nickend zur Kenntnis nimmt und sie dann aber nur unterm Arm behielt. Seufzend bleibe ich stehend und ziehe ihr die Jacke weg, bevor ich sie ihr über die Schultern lege und sie raus schiebe. Das Geld habe ich vorhin schon auf den Tisch gepackt, so dass es da jetzt ja noch ist und alles bezahlt ist, obwohl Hamed immer protestiert, wenn ich bezahlen will. „Steig ein, ich geh schnell eine Rauchen, okay?“ frage ich. „Können Sie das nicht auch bei Ihnen zu Hause machen?“ fragt sie aber und schon wieder geht mir dieses lästige ‚Sie / Ihnen, Ihrer…‘ auf die Nerven. „Wenn du mit dem Siezen aufhörst.“ Sage ich als Bedingung. „Okay, aber ich bin Müde.“ Lenkt sie, zu meinem Erstaunen, ein. „Gut, dann rauche ich bei mir zu Hause.“ Sage ich nickend und steige ins Auto. Nachdem sie einmal rum gelaufen ist und ebenfalls eingestiegen ist, fahre ich los. Auch diese Fahrt verläuft teils stumm. Nur, dass diese gerade durch mein Handy unterbrochen wird. „Tust du mir einen gefallen und gehst da mal ran? Das müsste in meiner Jackentasche liegen:“ bitte ich sie. „Ehm… ja okay.“ Meint sie und kramt in meiner Tasche nach dem Handy, als sie es in der Hand hält blickt sie kurz fragend zu mir, bevor sie abnimmt. „Eh ja? Hallo?“ fragt sie schüchtern. „Kleine, gib‘ mir mal Liam, ich rede nicht gerne mit Betthäschen.“ Vernehme ich Josh‘ Stimme (erinnert euch, der Junge, bei dem Liam früher bei der Gang [als er noch jünger war] gearbeitet hat). „Rede ruhig.“ Sage ich. „Dein ernst?“ zischt Josh aber nur. Er mag es nicht, wenn Leute über uns Bescheid wissen und meine Betthäschen erst recht nicht, aber Mel –ich nenne sie jetzt einfach mal so- ist ja keines meiner Schlampen. „Das ist Melodie, Melodie BULUT.“ Erläutere ich ihm. „Warte? Das Mädchen was früher bei einem Schusswechsel angeschossen wurde?“ fragt er und plötzlich macht es klick! Ich hatte nicht Yigits Gesicht vor Augen, als ich sie gesehen habe! Nein, ich habe das blutende Mädchen von der Lagerhalle im Kopf gehabt. Abrupt bleibe ich stehen. Da ich eh gerade meine Auffahrt hoch fahre, geht das. „Warte, sie ist das?“ versichere ich mich noch und blicke dann fragend zu Melodie, welche stumm nickt, dabei aber keine Faser ihres Gesichts verändert, als ob es sie komplett kalt lassen würde. „ja, also was auch immer ihr da gerade macht. Ich muss dir was erzählen…“ beginnt Josh und an seiner Stimmer erkenne ich schon, wie ernst die Lange ist, weshalb ich einer verwirrten Melodie das Handy aus der Hand reiße, Lautsprecher ausschalte und mir das Handy ans Ohr lege. Doch was er sagt, lässt mich vermutlich kreidebleich werden. Das darf doch bitte nicht wahr sein!
-----------------------------------------------------------------------------------------------
Ich werde absofort nurnoch die Kapiteltahl als Teiüberschrift machen!
keine Kommentare mehr? o.Ö
-A
![](https://img.wattpad.com/cover/18885582-288-k401336.jpg)
DU LIEST GERADE
Melodies nicht ganz so melodisches Leben 1. - Liam und Melodie
Teen FictionKlappentext. Melodie ist 17Jahre alt und zieht mit ihrem Vater, ihren Brüdern und Chlová, dem so liebevoll genannten Stiefmonster, um. In der neuen Stadt erwarten sie zuerst freudige Überraschungen, neue Freundschaften, alte Freundschaften und (viel...