Kapitel 22
„Man Maik, du verstehst das nicht.“ Meckere ich, aus einem mir unerklärlichen Grund habe ich neuerdings oder eher gesagt seit gestern so doofe Stimmungsschwankungen, vielleicht bin ich ja doch Schwanger. Über diesen Absurden Gedanken musste ich grinsen. „Du brauchst doch keine Waffe, was willst du damit? Lass uns das machen und wenn du Probleme bekommst regeln wir das.“ Maik ist derselben Meinung wie mein spießiger Bruder. „Weil ich ein Mädchen bin, stimmt’s?“ „Wärst du ein Junge, wären wir nicht so gut befreundet, wärst du Yigit nicht so wichtig und wüsstest von dem allem hier nix.“ An seiner Stimme erkenne ich den genervten Unterton. „Bitte.“ Bettle ich in mein Handy. „Dann hab ich dich auch ganz Doll lieb.“ Grinsend lache ich auf und auch Maiks lachen erklingt durch den Hörer. „Ach jetzt komm schon. Eine kleine Waffe, von mir aus auch in Pink, aber ich möchte mich auch gerne verteidigen können.“ Schmollend versuche ich den Blick in meine Stimmlage mit ein klingen zu lassen, jedoch bezweifle ich das dies klappt. „Maik, du bist voll doof.“ Das klingt jetzt zwar voll, als wäre ich ein kleines Kind, jedoch würde ich schon gerne eine Knarre haben. Ich meine, wenn alle in meinem Umfeld mit Waffen rum laufen, werde ich, nur weil ich ein Mädchen bin, doch voll… ehm… also alle Behandeln mich so, als ob ich mich eh NIE verteidigen könnte. „Ich lege jetzt auf, ich will noch mit jemanden reden. Tschüss.“ Nachdem auch er sich verabschiedet hat, legen wir auf und ich betrete den Skateplatz. Als ich Richard erblicke beschleunige ich meinen Schritt. „Hey, Richard.“ Rufe ich und er dreht sich verwundert um. Mittlerweile habe ich ihn erreicht. „Aber du hattest etwas besseres zu tun, schon verstanden.“ Brummt er und will sich wieder umdrehen. „Aber ich lag im Krankenhaus, danke dass du mich verstehst, ich geh dann halt.“ Genervt verdrehe ich die Augen und mache mich zum Gehen bereit. „Was, du warst im Krankenhaus? Oh das… tut mir leid… ich dachte…. Hm…!“ lachend fährt er sich durch die Haare. „Nicht mal einen ordentlichen Satz bekomme ich auf die Reihe.“ Grinsend schlage ich ihn auf den Arm. „Ich mache dich nervös, gibt’s zu.“ Lache nun auch ich. „Ha-Ha!“ meint er aber nur. „Also, soll ich dir trotzdem noch die Stadt zeigen?“ fragt er dann lächelnd. „Klar, ich hätte genau… jetzt Zeit.“ Lachend blicke ich zu ihm hoch. „Okay, was für ein Zufall, ich auch.“ „Super, dann los.“ „Ich sage nur kurz meinen Freunden Bescheid.“ Meint er und geht. Währenddessen lehne ich mich an einen Baum an und lasse meinen Blick über den ‚Park‘ schweifen. Außer einige Mädchen in knappen Röcken und Top, welche den Jungs gespannt beim Fahren zusehen, erkenne ich nur Jungs. „Hey Sunny, let’s go. “ Lächelnd legt er einen Arm um meine Schulter und wir gehen zusammen weg vom Platz. „Komm, lass uns fahren, das dauert nicht all zu lang.“ Schlägt Richard vor und wir steigen auf unsere Bretter. „Ich zeige dir erst mal die Stadt.“ Lächelnd nicke ich ihm zu und wir kommen nach etwa 10Minuten auch schon an einer großen, langen Einkaufsstraße an. „Wow… wer geht denn bitte hier einkaufen?“ frage ich leicht schockiert. „Die Mädchen. Der größte Teil der Läden besteht aus Bademode, Designersachen und Dessous-Geschäften. Ach und zwei Sexshops.“ Grinsend zeigt er auf einen Laden wo ‚secret‘ in roter Schnörkel, blinke Schrift drüber steht. „Oh Gott.“ Meine ich entsetzt, was ist das denn bitte für eine Stadt? „Ehm Okay.“ Grinsend fährt er sich durch die Haare. „Das ist eher eine Mädchen Straße.“ Lacht er. „Bitte was?“ verstört reiße ich die Augen auf. „Ja, wenn man den Jungen beeindrucken will… dann wird’s ein bisschen versauter, man ist hier so einiges gewöhnt.“ „WAS?“ kreische ich verzweifelt. „Ja, keine Ahnung wieso die das machen, aber meistens werden auch nur die ganzen Player… verwöhnt.“ Zwinkert er mir zu. „Bäh!“ verstört schlage ich ihm auf die Schulter. „Melodie?“ eine aggressive Stimme schreit meinen Namen. Blitzschnell drehe ich mich zu meinem Bruder, Baris Abi, der zu uns gelaufen kommt. „Bist du von dem Vogel schwangen? Hä? Was bist du nur für eine Hure.“ Brüllt er. Richards Augen werden groß. „Was für Schwanger du Spaßt, weshalb sollte ich sie anfassen?“ brüllt er. Baris Abi will mir gerade eine klatschen, als Richard sich vor mich stellt und seine Hand greift und umdreht. „Die Hand gegenüber Mädchen zu erheben ist unter aller sau, sie dann noch anzuschreien noch schlimmer, aber einen kleinen Engel als Hure zu bezeichnen, geht überhaupt nicht.“ Meint er und verdreht ihm den Arm so, dass Emir ihn auf dem Rücken anwinkeln muss. „Bist du dumm?“ zischt er. Jedoch wirft Richard ihn zu Boden und versetzt ihm mit einem festen Tritt ins Rück rat einen leichten K.O.! „Komm, lass uns gehen.“ Sanft greift er meine Hand und zieht mich hinter sich her. „Wie hast du das denn gemacht?“ frage ich. „Übung, vielleicht sollte ich dir da auch eine Kleinigkeit erzählen.“ Gesteht er. „Aber ich bin keiner deiner Aufpasser, ich habe erst nach unserem ersten Aufeinandertreffen von dir erfahren.“ Augenblicklich bleibe ich stehen. „Maik oder Yigit?“ „Yigit.“ Meint er nur. „Okay, was willst du mir denn für eine Kleinigkeit erzählen?“ frage ich unschuldig. „Ich arbeite für deinen Bruder, weshalb wir also bestimmt auch befreundet bleiben dürfen, also wenn du magst.“ Er fährt sich leicht angespannt durch die Haare. „Ja klar, aber lässt du nun endlich meine Hand los?“ ich blicke auf seine Hand, welche meine sanft umschließt. „Oh ja, sorry.“ Meint er und entfernt seine Hand. „Also erzählst du Abi alles was ich dir erzähle?“ lächelnd blicke ich zu ihm rauf, auch wenn ich im inneren koche. Wie dumm kann man denn sein und sich mit dem angestellten seines Bruders befreunden. Ja okay, auch wenn ich davon vorher noch nichts wusste, aber trotzdem. „Ehm, nein, noch nicht. Aber sobald er von unserer… Freundschaft erfährt, wird er mich zu deinen Aufpassern machen und dann muss ich ihm alles erzählen, also alles Wichtige und was den Kontakt zu Jungs angeht.“ „Schon ironisch“ grinse ich. „Was?“ fragt er misstrauisch. „Na das er mir den Kontakt zu Jungs schon fast verbietet, mich dann aber in eine Villa schleppt, in der NUR Jungs leben.“ Jetzt lacht Richard. „Und wenn wir ehrlich sind, dort Leben so um die 50-70Jungs, tagsüber laufen da um die 100rum, aber unter seinen Leuten sind es schon knapp 500Jungs.“ „Also leben gar nicht alle seine Leute bei ihm im Haus?“ fragt ich. „Nein, einige Leben in der Nachbarschaft, andere ich der Türkei und zwei Villen stehen auch in Italien.“ Informiert er mich. „Cool, aber es sind echt nur Jungs?“ durch ein einfachen Nicken gibt er mir meine Antwort. „Hm… okay.“ „Aber der Unterschied zu diesen Jungs und allen anderen ist, das wir das Verbot bekommen haben dir zu nahe zu kommen und die anderen nicht:“ „Was? Ihr habt ein Verbot bekommen?“ frage ich schockiert. „Ja, du bist ihm ziemlich wichtig und er möchte verhindern, dass dir dein Herz gebrochen wird.“ „ah ja.“ Gemeinsam laufen wir noch ein Stückchen durch die Straßen, als ich einen alten Bücherladen sehe. „Hey, kann man da rein?“ frage ich Richard und deute mit dem Kopf auf den Laden. „Ja klar, passiert nur eher selten.“ Grinsend ziehe ich ihn hinter mir in den Laden hinein. Als wir durch die Tür treten ertönt eine sanfte Glocke und kündigt uns an. Eine alte Dame kommt aus die Treppe, welche in ein zweites Stockwerk führt, hinunter. „Kann ich ihnen helfen?“ lächelt die Frau. „ich gucke erst mal nur.“ Nickend geht sie wieder die Treppe hinauf. Die Abteilungen sind eingeteilt. Es gibt sogar ‚Historische-Fantasie‘. Es zieht mich förmlich dahin. Die Namen der Bücher sind komisch, da sie alle nur Männer- oder Frauennamen tragen. Von deutschen, zu Russischen bis hin zu Türkischen Namen sind wirklich eine Menge davon aufgelistet. „Hey was machst du hier?“ fragt mich Richard, welcher die Stirn in Falten gelegt hat. „ich gucke nur.“ Meine ich und will mich wieder umdrehen, als plötzlich eines der Bücherregale umgibt und hätte Richard mich nicht blitzschnell weggezogen, läge ich nun unter den herausgefallenen Bücher. „Um Himmels willen, nicht schon wieder. Ich entschuldige mich, ist ihnen etwas passiert?“ die Frau eilt zu uns. „ehm nein, passiert das öfter?“ frage ich verwundert. „Ja, vor knapp einer Woche das erste Mal und vor 4tagen das letzte, naja, heute das vorerst letzte Mal. Es tut mir so leid.“ Murmelt die Frau. „Das ist jetzt vielleicht unhöflich, aber junger Mann, könnten sie mir vielleicht kurz helfen das Regal wieder auf zu richten?“ fragt die Verkäuferin und blickt bittend zu Richard, welcher einfach nur nickt. Gemeinsam richten sie das kleine Regal auf und mir sticht ein Buch ins Auge welches immer noch im Regal steht. In großer Schnörkelschrift steht ‚Damla- möge ihr Macht niemals erlöschen. ‘ darauf. Vorsichtig nehme ich das alte Exemplar in die Hand und streiche die leichte Staubschicht davon. Es stehen kein Autor und auch kein Verlag drauf, außerdem ist die Schrift, mit welcher der Inhalt geschrieben wurde, aus Tinte. „Richard? Das kaufe ich, ja?“ frage ich und kann meine Augen gar nicht von dieser wunderschönen Schrift nehmen, sie kommt mir so bekannt vor, nur woher? „Ja okay.“ Vernehme ich seine Stimme, als mir plötzlich das Buch aus der Hand gerissen wird. „Sie haben das Buch geöffnet, das… das habe ich noch nie geschafft, da ist doch ein Siegel… he Moment, wo ist das Siegel?“ spricht die alte Frau. „Darf ich das Buch denn jetzt kaufen?“ frage ich hoffnungsvoll. Noch völlig abwesend nickt die Frau, ehe sie mich genauer betrachtet. „Ja, ehm kommen sie doch.“ Sie führt mich zu einer Theke, auf der eine verrostete Kasse steht. „das macht 25.95€“ meint die Frau und Richard runzelt die Stirn. „So teuer?“ fragt er. „Nun ja, es ist eines meiner ältesten Exemplare, eines der dicksten und zugleich Wertvollsten Bücher des Ladens, passen sie gut drauf auf.“ Meint die Frau und lächelt mich über ihren Brillenrand aus an. „Ehm ja.“ Meine ich verwirrt und überreiche ihr das Geld, welches ich schon hervor gekramt habe. „Dankeschön und ihnen noch einen weiteren schönen Tag, falls sie Interesse an den weiteren Teilen haben, wenn ich das Regal wieder einräume stelle ich sie weg.“ Versichert mir die Frau, ohne auf meine Antwort zu warten. Richard zieht mich in einem unglaublich schnellen tempo aus dem Laden. „Du gehst da nie wieder hin, die ist doch psychisch Krank.“ Zischt er. „Was? Wieso das denn?“ „Hast du dir die mal angeguckt?“ fragt er. „Wie die dich angeschaut hat und über dieses Buch, was soll an dem denn so toll sein? Ich verstehe eh nicht das du dir den Scheiß gekauft hast.“ Meckert er. „Ach lass mich doch.“ Meine ich beleidigt und zücke mein Handy. „Was machst du denn jetzt?“ fragt er. „Ich schlafe bei Olli, er meint, dass ich anrufen soll, falls er mich abholen muss und gucke mal hoch.“ Meine ich und wähle seine Nummer. Der Himmel ist dicht bewölkt und eine Wolke dunkler als die nächste. Nach dem dritten Klingeln nahm er ab. „Ja?“ meldet sich seine rauchige Stimme zu Wort. „Hey Olli, könntest du mich abholen?“ fragend blicke ich zu Richard, welcher lächelnd den Kopf schüttelnd, was heißen soll, das ich nicht wegen ihm zu fragen brauch. „Ja klar, wo bist du denn?“ meint Olli. „Ehm… warte kurz.“ Ich halte den Sprecher meines Handys an meine Schulter. „Wo sind wir hier?“ frage ich Richard. „***Straße.“ Informiert mich dieser nur. „Sag ihm das wir an der alten Bücherei stehen“ hängt er noch ran, als ich das Handy wieder an mein Ohr führe. „Ehm ***Straße, an der alten Bücherei.“ „Okay, bin gleich da.“ Meint Olli und schon hat er aufgelegt. „Gut, dann warte ich jetzt mit dir auf Olli und dann hau ich ab.“ Grinst Richard. „Super, danke.“ Meine auch ich lächelnd. Aber statt uns sonst noch weiter zu unterhalten, bleiben wir schweigend nebeneinander, bis es mir zu doof wird nix zu machen und ich mein Buch aufschlage. >>Gewidmet an meine wunderschöne, nun 5Jährige Tochter. Mögest du mir verzeihen, für die Schmerzen und den Frust. Ich wünsche mir, dass du meine Nachfolgerin wirst und mit deinem Bruder unser Königreich regierst.
„Majestät, der Stadtältester ist da.“ Informiert mich Elisabeth. „Ich komme.“ Meine ich und streiche mein pompöses cremefarbenes Kleid zu Recht. Mit kleinen Schritten trete ich aus meinem Königlichen gemach und schreite elegant, wie man es von der Herrscheren gewöhnt ist, die Treppen herunter. Meine in etwa 3cm Ansätze lassen mich ein wenig größer wirken und klappern über den Gold-weiß verzierten Boden. Jeder meiner Diener und Untertanen, an welchen ich vorbeischreite verbeugt sich, wie es sich gehört und nachdem die Wachen die pompöse Tür des Ballsahls geöffnet haben, schreite ich lächelnd hinein. Der Ansager klopft mit seinem Stab zweimal auf den Boden. „Eure Majestät, Königen Damla von Ilajsa die zweite. Tochter der Verstorbenen Herrscherin Beatrice von Ilajsa die fünfte.“ Ruft er in die Halle. << „Hey, Melodie, kommst du?“ reißt mich eine Stimme in die Gegenwart und erschrocken blicke ich herauf. Verwirrt blicke ich mich um, als ich in Olli’s Gesicht sehe. „Oh ja, ich komme.“ Meine ich leise und stecke das Buch unter meinen Arm, schultere meine Tasche, welche von meiner Schulter gerutscht ist neu und blicke zu meinem besten Freund. „Lass uns los, es hat schon leicht angefangen zu regnen.“ Verwundert blicke ich gen Himmel und mich trifft der erste Tropfen des aufkommenden Unwetters. Gemeinsam setzten wir uns deshalb ins Auto und Olli fährt auf direktem Weg zu sich nach Hause.
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ich hoffe das Kapitel gefällt euch:*
ich muss mich noch bei 'jemanden' entschuldigen. ich wollte auf ein Kommentar antworten, das ging aber nicht und dann habe ich auf löschen geklickt, weil ich dachte das es nur meins löscht, aber dann wurde leider das gesamte Kommentar gelöscht.. :/ Also an diejenige, es tut mir leid://
-A♥
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Melodies nicht ganz so melodisches Leben 1. - Liam und Melodie
Roman pour AdolescentsKlappentext. Melodie ist 17Jahre alt und zieht mit ihrem Vater, ihren Brüdern und Chlová, dem so liebevoll genannten Stiefmonster, um. In der neuen Stadt erwarten sie zuerst freudige Überraschungen, neue Freundschaften, alte Freundschaften und (viel...