40.

971 36 1
                                    

Kapitel 40

-Liam Yavuz.

‚Wieso will sie das wissen?‘ schwirrt es mir durch den Kopf. ‚Liam ganz ruhig, sie fragt das sicher nur so, sie wird nix von dir wollen‘ okay… „Ehm… nein, wieso?“ frage ich und könnte mir innerlich gegen die Stirn hauen. ‚Wieso zum Teufel hängst du ein -Wieso- hinten dran?‘ denke ich. „Nur so, weil du hier schon vom heiraten anfängst, hätte ja sein könn, das du vielleicht auch Pläne mit deiner Freundin hast, war einfach nur neugierig.“ Meint sie schulterzuckend. ‚siehst du, sie will NIX von dir! ‘ motzt mein Gehirn und erleichtert Atme ich aus. „Ehm ja… nein, wie gesagt, hab die Idee bekommen, als ich ihren Ring gesehen habe.“ Bestärke ich ihre Aussage noch einmal. „Du Liam?“ fragt sie dann. „Ehm, ja?“ meine ich. „Weißt du was mit Burak ist...?“ fragt sie leise. „Ich weiß nicht, aber habe schon Leute los geschickt, ihn zu finden, also das dürfte kein Problem werden… irgendwann finden wir ihn. Aber mal ‘ne Frage…“ meine ich. „Hm?“ erwartungsvoll blickt sie zu mir. „Was willst du wegen Sinan und Baris unternehmen… es sind deine Brüder, deshalb habe ich erst mal noch nix gemacht.“ Sage ich und bemerke wie sie bei den Namen ihrer zwei Brüder zusammenzuckt. „ich… weiß nicht… was… was würdest du denn…“ sie scheint nervös zu sein, vermutlich ahnt sie, was man mit den Mördern des Bosses macht. „Keine Angst, das habe ich zu mindestens nicht vor, aber irgendwas muss ich machen! Ich lasse die doch nicht einfach so davon kommen, mir egal ob das deine Brüder sind oder nicht!“ meine ich ein wenig in Rage. „Ja… aber… bitte… also… ach ich weiß auch nicht… mach was du… für richtig hältst…“ sagt sie leise. „Okay… mache ich.“ Sage ich sanft. Mir ist aufgefallen, dass ich in letzter Zeit voll oft so rede und wenn ich ehrlich bin, kenn ich mich so gar nicht. Natürlich ist mir klar, dass es an den Umständen liegt und ich kann ja mit Melodie grade nicht einfach so reden als wäre nichts gewesen, das würde uns beide zerstören. „Liam?“ fragt Melodie. „Ja?“ fragend ziehe ich die Augenbrauen hoch und wage einen kurzen Blick zu ihr. „Bist du wegen dem Tot deiner Eltern umgezogen?“ fragt sie leise. „Hm… ja.“ Meine ich ebenso ‚laut‘. „Okay…“ flüstert sie und schaut mich erschöpft an. „Schlaf ruhig ein wenig, ich mach nix.“ Sage ich und streich ihr mit meiner rechten Hand kurz über den Arm, da ich diese gerade nicht brauche. „Danke“ flüstert sie und lehn sich nach rechts, damit sie ihren Kopf an der Tür anlehnen kann vermutlich. „Schlaf schön…“ flüstere ich als ich bemerkt habe, wie sich ihr Atem reguliert und ihr Köper ein wenig erschlafft. Als ich mir nach weiteren 5Minuten sicher bin, das sie schläft hole ich mein Handy und rufe Dennis, Hakan und Jonas an. Sie sind mit die besten von Yigit und ich habe denen, welche Burak suchen gesagt, sie sollen heute alle Infos an die drei geben und ab morgen bekomme ich alle. „Ja?“ ertönt eine Stimme nach der anderen. „Ich habe auf Gruppenanruf, nur zur Info.“ Erkläre ich den dreien. „Okay.“ Ertönt Dennis‘ Stimme. „Also, was neues von Burak?“ frage ich. „ja, wir sind gerade auf den Weg zu euch zum Krankenhaus, aber wenn ich es gerade richtig höre bist du unterwegs?“ fragt Hakan. „Ach, ihr seid alle in einem Auto?“ frage ich. „Jupp.“ Meint dieses Mal Jonas. „Dann können ja zwei Leute auflegen.“ „okay.“ Ertönt Jonas‘ Stimme und gleich darauf vernehme ich Dennis seine am deutlichsten, was mir sagt, das sowohl Hakan, als auch Jonas aufgelegt haben. „Also, wo bist du?“ fragt Dennis auch direkt. „Melodie und ich waren in Berlin, wir sind in etwa zwei Stunden da.“ Erläutere ich den Jungs. „Okay. Also uns fahren gerade drei weitere Autos hinterher, vollgepackt mit Jungs, welche Melodie vielleicht kennen lernen sollte.“ Vernehme ich Hakan’s Stimme. „Okay, dann würde ich vorschlagen wartet ihr im Warteraum, da ich nicht möchte, das ihr bei Melodie ins Zimmer geht ohne dass sie dabei ist.“ Sage ich streng. „Wird gemacht. Du Liam, mal wegen den Drogen, willst du sie das ernsthaft machen lassen?“ fragt er. „Bist du Blöd?“ zische ich. „Sie soll die Mafia zwar übernehmen aber ich werde doch kein 17jähriges Mädchen mit Drogen handeln lassen, außerdem soll sie sich im Hintergrund halten und bei solchen Deals hat man Kontakt mit den Menschen. Also keine Angst, die Drogen übernehme ich.“ Versichere ich ihm dann. „Okay, also können wir die Jungs, welche vertrauenswürdige Dealer sind, wieder weg schicken?“ fragt Jonas. „Ja, mach mal. Ich möchte, das die absolut überhaupt nichts mit den Drogen zu tun hat.“ Sage ich. „Sag mal, wieso redest du eigentlich so leise?“ forscht Hakan nach. „Melodie schläft neben mir und heute war für sie vermutlich ziemlich nervenaufreibend und ich will sie gerne schlafen lassen, also kann ich dir auch nicht hundertprozentig sagen, ob sie die Jungs heute noch kennenlernen wird.“ Meine ich gelassen. „Ach so, ja okay. Also wir sind gleich am Krankenhaus, sollen wir irgendwas holen in der Zeit wo wir uns langweilen würden?“ fragt Dennis. „Nein, braucht ihr nicht… oder, doch. Holt mal bitte von Melodie zuhause ein paar ihrer Klammotten. Also mit IHR meine ich auch, dass ihr drei sie holen sollt. Ich will nicht und Melodie vermutlich genauso wenig, das die anderen in ihrer Unterwäsche rumschnüffeln.“ Erläutere ich ihnen. „Okay, wird erledigt. Hast du ‘ne Ahnung wo ihre Sachen liegen?“ fragt Jonas. „Nein, ich habe null Ahnung, aber ich schafft das schon.“ meine ich. „ja, ja. Immer wir.“ Tut Dennis einen auf beleidigt. „Haha, na klar. Ihr tut mir ja soo leid.“ Sage ich sarkastisch. „und vertieft euch nicht in ihrer Unterwäsche.“ Lache ich, ehe ich mich zum Auflegen bereit mache. „Ich muss noch ein paar Sachen klären, wir sehen uns.“ Sage ich und lege auf. „Hm…“ vernehme ich rechts neben mir Melodies Gebrumme. „Baris nein…“ schnieft sie plötzlich. „Sinan lass das…“ schreit sie und ich Zucke kurz zusammen, ehe ich an die Seite fahre und dort halte. „Melodie…“ rüttle ich sanft an ihr. „Hey, Mel.“ Versuche ich es erneut. „Yigit…“ schnieft sie verzweifelt und nun fließen ihr echte Tränen die Wange hinunter. „Hey, Melodie! Wach auf!“ rufe ich etwas lauter und schlage sie sachte an der Wange, bis sie endlich aufwacht und mich erschrocken ansieht. „Sie… sie h-haben… Yigit…“ wimmert sie und verzweifelt versucht sie sich ihre nicht enden wollenen Tränen weg zu wischen. „Komm mal her.“ Versuche ich sie zu beruhigen und drücke auf ihren Anschnaller der unter dem Druck auf geht und sie vom Gurt befreit wird. „Nein… sie…“ schluchzt sie und mit aller Kraft hebe ich sie auf meinen Schoß und drücke sie an mich. Aus irgendeinem Grund gefällt es mir, als sie sich an mich kuschelt und mein Shirt voll weint, also eher der Teil mit dem an mich Kuscheln und mein Herzschlag erhöht sich unnormal. „Liam, machen die… machen die das auch… auch bei… m-mir?“ fragt sie mich mit zitternder Stimme und blickt mich durch ihre großen, glasigen Augen an. „Nein, das werde ich nie zulassen, ich verspreche es dir.“ Sage ich liebevoll und streiche ihr die Haare aus dem Gesicht. Ein wenig verträumt blickt sie meiner Hand nach und gibt sich meiner Berührung voll und ganz hin. „Ich…“ stottert sie. „Pscht.“ Flüstere ich und drücke ihr dann meine Lippen auf die Stirn. ‚OH Shit Liam! Was soll das? Das hast du doch noch NIE gemacht…‘ geht es mir durch den Kopf. ‚Sie ist dir wichtig‘ vermittelt mir dann mein Herz und durcheinander schüttle ich den Kopf. Ist sie mir wirklich wichtiger als sie es mir sein sollte? Nein… was denke ich denn? Sie ist die Schwester meines verstorbenen besten Freundes, es ist klar das ich ihr mehr Gefühle widme, sie ist… wichtig, ich muss sie beschützen. ‚Auch wenn du es nicht müsstest, du willst sie bei dir.“ Pocht mein Herz. „Ach hakte doch die Klappe.“ Zische ich in real und merke erst dann, das Melodie ja noch auf mir liegt, jedoch scheint sie wieder eingeschlafen zu sein. ‚Gott sei Dank‘ denke ich erleichtert. Sanft greife ich ihr also an die Knie und schaue aus meinem linken Seitenspiegel. ‚Kein Auto‘ denke ich mir und steige aus. Mit Melodie auf dem Arm laufe ich um mein Auto rum, an die hintere Tür und öffne sie. Vorsichtig lege ich sie auf die Rückenbank und lege ihr meine Jacke über die Schultern, damit sie nicht friert, obwohl es in meinem Auto angenehm warm ist. Dann nehme ich den Gurt von dem Mittel-Sitz da dieser ja nur ein einfacher Gurt war und schnalle sie damit an, damit sie, falls ich bremse, nicht runter fällt. Als ich dann zu guter Letzt auch noch ihre Tür zugeschmissen habe und wieder auf meine Seite möchte bemerke ich schon den Fahrtwind, welcher von dem eben vorbeifahrenden Auto kommt. ‚Zum Glück habe ich meine Tür geschlossen‘ denke ich mir und steige schleunigst zu mir ins Auto, als gerade kein Gegenverkehr kam. Zurück im Auto nahm ich mir direkt mein Handy zur Hand und wähle die Nummer von Chris. Jetzt will ich aber endlich wissen, was mit Melodies Kopf geschehen ist. Nachdem ich den Motor gestartet habe und auch schon auf die Spur fahre wird endlich abgenommen und Chris meldet sich zu Wort. „Ja?“ fragt er. „Hey Chris. Du, könntest du mir mal sagen, wer Melodie diese Kopfverletzung zugefügt hat?“ frage ich gespielt ruhig. Ich weiß nicht wieso, aber allein bei dem Gedanken, dass sie jemand bedroht oder schlägt kommen diese Aggressionen in mir wieder hoch. „Liam? Ehm… ja, schon, aber…“ stottert Chris. „Chris, was ist passiert?“ zische ich in den Hörer, auch wenn dieser nicht an meinem Mund ist. „Ihr Bruder wollte sie wieder mit nach Hause nehmen und war dabei ziemlich grob, am Ende hat er sie geschlagen und ich habe ihn angeschossen, dann bin ich mit Mel da weg. Zuhause habe ich halt festgestellt, dass sie am Kopf blutet. Ich glaube das sie ihn sich angeschlagen hat, als sie zu Boden gefallen ist, nach Baris‘ Schlag, oder wie auch immer der heißt.“ Berichtet er mir und ich Kralle die Finger in das Material des Lenkrads. „Okay…“ versuch ich mich zu beruhigen. „Ja, danke.“ Meine ich. „Ich leg dann auch wieder auf, Tschau.“ Sage ich und drücke auf den roten Knopf meines Handys. „Liam?“ vernehme ich die sanfte Stimme Melodies. „Ja kleine?“ frage ich und blicke durch den Rückspiegel in ihre noch halb geschlossenen Augen. „Ist alles okay?“ fragt sich und streckt sich einmal, wodurch sie ihre eh schon verstrubelten und abstehenden braunen Haare noch mehr durcheinander bringt. „Ja klar, wieso?“ lächle ich sie durch den Spiegel an. „Deine Hände.“ Macht sie mich auf meine weißen Fingerknöchel aufmerksam. „oh… egal. Du bist schon wach?“ wechsle ich das Thema, doch durch ihr ausgiebiges Gähnen demonstriert sie mir ihre Müdigkeit. „Schlaf ruhig noch ein wenig. Dauert eh noch eine Weile und dann musst du ausgeruht sein. Die Jungs sind ziemlich nervenaufreib… ach, du lernst nachher die Jungs kennen, also nur ein paar der besten.“ Erläutere ich ihr und sie scheint genervt, da sie einfach nur die Augen verdreht und sich zurück in meine Jacke kuschelt und nach einiger Zeit bewegt sich meine Jacke auf ihrem Brustkorb wieder gleichmäßig auf und ab. „Als ich meinen Blick dann von dem schlafenden Mädchen auf der Rückbank nehmen kann und mich wieder auf die Straße konzentriere fängt mein Handy an zu klingeln. „Ja?“ nehme ich ab, ohne geguckt zu haben, wer mich anruft. „Du Liam?“ vernehme ich Hakan’s Stimme. „Ja?“ frage ich. „DU erlaubst uns in ihrer Unterwäsche zu… wie nanntest du es, schnüffeln?, ja genau. Also, du erlaubst uns in ihrer Unterwäsche zu schnüffeln?“ fragt er. „Ja, wieso?“ frage ich und ziehe meine Augenbrauen hoch, auch wenn er es nicht sehen kann. „Weil wir dort gerade ein paar komische Bücher und anderes Zeugs in einem… ja, scheint ein Geheimfach zu sein, gefunden haben.“ Informiert er mich. „Hakan! Komm mal bitte her!“ ruft plötzlich Dennis‘ Stimme im Hintergrund. „Bin da. Jonas, erklär ihm mal den Rest.“ Meint Hakan und nach einem Rascheln ist Jonas‘ Stimme zu hören. „Ähm ja. Das eine Buch, weiß nicht, scheint irgend so ein, Märchenbuch oder so zu sein. Dann ihr Tagebuch und wir haben klingen gefunden. Sehen aus wie Rasierklingen aber da wir uns ja nicht sicher waren haben wir nach einem Rasierer gesucht, sie hat einen wo man die Köpfe nicht wechseln kann und ich glaube, beziehungsweise wir glauben, das an der einen ein kleinerer Blutfleck zu sehen ist und auch die anderen sehen so aus, als würde da ein paarmal rüber gewischt worden sein. Also ich weiß nicht, aber hast du irgendwelche Ritz-Spuren an ihrem Körper entdeckt?“ fragt er. „Wann soll ich denn bitte ihren Körper außer Arme und Beine gesehen haben?“ zische ich und ich werde besorgt, besorgt um den kleinen Engel welcher gerade seelenruhig auf meiner Rückbank liegt. Doch dann fällt mir etwas ein. Ein Bild schiebt sich förmlich vor meine Augen. Melodie, wie sie einen Handstand macht und ihr das T-Shirt hoch rutscht und wie ich glaube, aufgeschürfte stellen nahe am Intimbereich zu sehen. ‚Scheiße! ‘ denke ich mir und wage einen letzten Blick nach hinten, ehe ich mit Vollgas Richtung Hamburg fahre.

Melodies nicht ganz so melodisches Leben 1.  - Liam und MelodieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt