46.

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Kapitel 46

„Miss Bulut? Da draußen sitzt seit gut 6Stunden ein junger Herr und wartet darauf, das er rein kommen darf, soll ich ihn nun doch weg schicken oder darf ich ihn endlich rein lassen?“ fragt mich eine jüngere Krankenschwester. Ich Atme tief ein und aus. Sie kam die letzten 4Stunden jede Stunde rein und sagte die, nur das sich die Uhrzeit immer geändert hat. „Ja, lassen sie ihn rein.“ Meine ich nach langen überlegen. „Okay, ich richte es ihm aus.“ Lächelt sie und schließt die Tür hinter sich. Es können drei ganze Leute sein, eigentlich sogar 4, aber das Burak kommt bezweifle ich und auch Olli scheint unwahrscheinlich. Also ist es entweder Liam oder Maik. Falls es Liam sein sollte, soll ich mich bei ihm entschuldigen? Ich meine, ich war vielleicht ein wenig gemein zu ihm? Aber ich darf nicht weich werden, das möchte ich nicht. „Morgen…“ reißt mich seine warme Stimme aus den Gedanken und es wird mir bestätigt, es ist Liam! „Hey…“ meine ich. „Darf ich?“ fragt er und deutet mit dem Kopf auf den Stuhl. „Klar.“ Meine ich schulterzuckend und richte mich ein wenig auf, sodass ich aufrecht sitze. „Gestern… also ich… sorry…“ nuschle ich und blicke dabei stur auf die Bettwäsche. „Klar, kein Ding.“ Vernehme ich seine Stimme neben mir und ich wage einen Blick zu ihm. „Wie geht’s dir?“ fragt er mich und ich Antworte ihm wahrheitsgemäß. „Ganz gut, dir?“ „Ja, mir auch. Wir haben Baris gefunden, ich habe schon mit ihm gesprochen. Hast du heute schon gegessen?“ fragt er mich mit einen Blick auf das noch halbvolle Tablett gerichtet. „Ja… aber ich hatte echt keinen Hunger… bitte, ich kann echt nicht mehr…“ meine ich leise. „ist okay. Keiner Verlangt von dir mehr zu essen als du schaffst. Wenigstens isst du überhauptetwas.“ Meint er. „Okay.“ Meine ich leise und blicke zu ihm. „Was hat Baris gesagt?“ frage ich ihn. „Alles oder Kurzversion?“ fragt er. „Kurzversion bitte.“ Lächle ich. „Sinan und Baris haben alles geplant. Also Yigits Mord. Und Baris hat sie erwischt. Was macht man als Mörder mit einem Augenzeugen?“ fragt er. „Aber du hast doch mit ihm gesprochen… wie? Haben sie ihn nicht umgebracht?“ frage ich. „Nicht wenn der Augenzeuge zur Naheliegenden Familie gehört. Yigit hätte theoretisch auch zur Familie gehört, aber du weiß ja, Baris und Yigit sind nicht unbedingt… gut aufeinander zu sprechen.“ Meint er und aufmerksam höre ich ihm zu. „Okay… und, was… was habt ihr jetzt mit meinen Brüdern vor?“ frage ich leise. „Wissen wir noch nicht. Normalerweise würden wir tote mit toten strafen, aber da du DAS ja nicht willst, müssen wir und irgendetwas anderes ausdenken.“ Lächelt er mich sanft an. „Aber was ich noch mit dir besprechen wollte.“ Beginnt er und nun blicke ich ihm wieder standhaft in die Augen. „Heute Abend ist ein Treffen der Mafias, also nur unserer verbündetet. Es wird unterteilt in die ‚guten‘ und ‚bösen/schlechten‘“ erklärt er. „Aber Töten tut ihr alle und trotzdem gehört irgendjemand von euch zu den guten?“ frage ich skeptisch. „Nun ja. Es gibt noch Leute bei den schlechten welche echten Krieg wollen. Krieg, in den auch unsere unschuldigen Mitmenschen mit einbezogen werden. Oder welche, die für die Atomwaffen sind. Menschen die aus Langeweile töten.“ Erklärt er mir und meine Augen werden groß. „Aber du und Yigit…“ sage ich langsam. „Wir sind, also mittlerweile nur noch ich, bin einer der guten. Auf jeden Fall werden wir heute ein Treffen anfangen und du wirst ein paar der wirklich wichtigen Leute kennenlernen.“ Informiert er mich. „Wenn du mit willst.“ Fügt er noch hinzu und kratzt sich nervös am Nacken. „darf ich denn mit hin? Also, weil ich ja theoretisch im Krankenhaus bleiben müsste.“ Meine ich. „Du hast in 15Minuten deine erste Chemo, ich habe schon alles geregelt, du musst bis 12:30uhr hier bleiben und dann darf ich meine ‚Verlobte‘ über Nacht entführen. Also das habe ich auch etwas deinem leitenden Arzt zu verdanken. Aber er hat auch nur zugestimmt, weil er auch auf diesem Treffen sein wird, wir werden für deine Sicherheit vermutlich sogar einen Krankenwagen vor dem Eingang stationieren, falls etwas passieren sollte.“ Meint er und streicht mir kurz über den Arm. „Okay…“ sage ich niedergeschlagen. Ich habe schon in 15Minuten meine erste Chemo? „Alles okay?“ fragt Liam mich und langsam nicke ich. „Bleibst du bei mir?“ frage ich ihn hoffnungsvoll. Ich habe beschlossen zwei Ausnahmen, vielleicht auch drei oder vier in meiner Regel zu machen. Ich brauche einige Leute und Liam und Maik gehören auf jeden Fall auch dazu! Ob Olli mich besuchen kommt? Ob Burak mich unterstützen wird? Davon wird vermutlich auch abhängig sein, ob ich noch mehr Leute in mein Herz lasse. „Gerne.“ Reißt mich Liam aus meinen Gedanken. „Hast du ein Kleid?“ fragt er dann und verwirrt gucke ich ihn an. „Na für das Treffen? Du musst doch Eindruck machen.“ Grinst er und ich muss lächeln, aber dieses verschwindet dann direkt wieder und ich schüttle den Kopf. „Gut, dann fahren wir nachher, oder willst du lieber eine Freundin mitnehmen?“ fragt er mich. „Nein, also wenn du willst würde ich gerne mit dir…“ meine ich und wende den Blick auf meine Hände. „gerne, ich muss mir eh noch einen Anzug holen.“ Bei dem Gedanken muss ich grinsen. Liam in einem enganliegenden Anzug, seine durchtrainierte Brust und wie sie zur Geltung kommt, der Bizeps und der Strake Körperbau. „Ach, im Übrigen wundere dich bitte nicht.“ Mein Liam. „Wieso?“ frage ich und ziehe skeptisch die rechte Augenbraue hoch. Mein Blick wieder felsenfest in seine Augen. „DU wirst das einzige Mädchen da sein.“ Schmunzelt er und meine Augen werden groß, zeitgleich dazu geht mein Mund etwa einen Zentimeter auf. „Bitte was?“ frage ich fassungslos. „Nein, dann bleibe ich hier. Die gucken mich dann ja alle so blöd an.“ Meine ich und verschränke die Arme vor der Brust. „Hätten sie eh getan sobald verkündet wird wer Yigits Mafia übernimmt.“ Küsst er mich auf die Wange und ich werde vermutlich Tomatenrot. „I-Ich…“ stottere ich. „Schaffst du schon. Ich hole dir jetzt irgendwas Kleines zum Essen, warte mal, darfst du vor der Chemo essen?“ fragt mich Liam. „Ehm…“ meine ich und überlege, als ich ihm dann die Antwort geben will wird aber die Tür geöffnet und mein alter Arzt, also der, welchen ich vor Bastian hatte, blickt zu uns herein. „Guten Morgen, ich wollte dich mit zur Chemo nehmen.“ Teilt er uns mit und ich muss schlucken, jetzt geht’s los…

Melodies nicht ganz so melodisches Leben 1.  - Liam und MelodieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt