Felix
Heute war der Tag, an dem Changbin zu mir kommen würde und ich ihm etwas auf dem Klavier vorspielen würde. Um ehrlich zu sein, ich hatte mehr als nur Angst. Eigentlich wollte ich mich schon gestern mit ihm treffen, aber meine Angst hatte gesiegt, weshalb ich gelogen hatte und meinte, dass ich noch lernen müsste. Irgendwie tat es mir ja doch leid, vor allem als ich so harsch zu ihm war, aber ich war schlichtweg mit der ganzen Situation mehr als nur überfordert. Abgesehen davon, dass ich ihn langsam näher an mich heran ließ, würde er heute auch meine kleine Wohnung sehen.
Bis jetzt war immer nur Chan bei mir gewesen, da ich mein Haus nie wirklich verließ, außer um zu den Vorlesungen zu gehen oder zum Café. Es war alles neu für mich und selbst diese kleine Sache überforderte mich. Man konnte direkt merken, dass ich keinerlei Erfahrungen hatte. Und vor allem, wenn er hier war, was sollten wir machen? Sollte ich ihm etwas zu Trinken oder zu Essen anbieten? Sollte ich ihm direkt etwas Vorspielen oder sollte ich ihn fragen, wie es ihm ginge? Oder sollte ich ihm einfach genauso wie gestern absagen und mich nie wieder mit ihm treffen?
Kaum hatte ich diesen Satz gedacht, schüttelte ich meinen Kopf. Das konnte ich nicht tun. Ich hatte es ihm irgendwie ja versprochen, dass ich ihm helfen würde und ich brach meine Versprechen so gut wie nie, außer es gab einen sehr guten Grund.
Unruhig lief ich auf und ab. Ich durfte ihm nicht zeigen, wie sehr aufgeregt ich eigentlich war. Ich musste mich wie sonst auch verhalten und ihn einfach von mir stoßen. Auch wenn Chan mir sagte, dass ich ihn in mein Leben lassen sollte, ich konnte es einfach nicht tun.Ich wollte nicht wieder verletzt werden.
Tief atmete ich durch, als es auch schon klingelte. Die Uhr verriet mir, dass es bereits kurz nach 15 Uhr war und das sagte mir, dass es Changbin sein musste. Ohne mich großartig zu hetzen, ging ich auf die Tür zu und öffnete sie. Direkt strahlte Changbin mich an und verbeugte sich kurz.
,,Hallo, Felix", begrüßte er mich immer noch strahlend, von mir erhielt er nur ein Nicken und damit trat ich einen Schritt zur Seite, damit er durch konnte. ,,Wohnzimmer", teilte ich ihm knapp mit und deutete auf einen Raum, ließ ihn somit alleine und ging selbst dahin. Zu meinem Glück war alles bereits aufgeräumt und nur ein paar Blätter aus meinem Studium lagen auf dem Tisch herum. Aber das, was wohl die meiste Aufmerksamkeit erregte, war mein Klavier, welches den meisten Platz hier einnahm.
Es war ein schwarzes, großes Klavier, auf welchem nicht einmal eine kleine Schicht Staub hatte. Ich pflegte es mehr als alles andere in meiner Wohnung, denn es bedeutete mir sehr viel. Auch Changbin schien das Klavier zu bemerken, kaum war er ins Wohnzimmer getreten.
,,Es ist hübsch", kommentierte er und trat einen Schritt näher. Sofort beschleunigte sich mein Atem, als er seine Hand ausstreckte und ich trat direkt auf ihn zu, nur um sein Handgelenk zu fassen und ihn davon abzuhalten, es zu berühren.
,,Nicht anfassen!"
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𝐒𝐲𝐦𝐩𝐡𝐨𝐧𝐢𝐞 𝐝𝐞𝐫 𝐋𝐢𝐞𝐛𝐞 ✦ 𝖢𝖧𝖠𝖭𝖦𝖫𝖨𝖷
FanfictionEin Autor und ein Musiker - füreinander bestimmt, ohne es zu wissen. Für sein neues Buch braucht Changbin eine Inspiration, eine Muse. Denn der Charakter seines Buches ist das komplette Gegenteil von Changbin's Persönlichkeit. Eines Tages trifft e...