✵♫♪Melodie 19♫♪✵

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Changbin

Ich erwachte ziemlich früh am nächsten Morgen und richtete mich gähnend auf. Gestern hatte ich so viele Ideen gehabt, dass ich teilweise schon Szenen aufgeschrieben hatte, die ich in die Geschichte einbauen wollte. Viele notierten sich nur die Ideen, um sie nicht zu vergessen, da sie bei ganzen Ausschnitten befürchteten, diese nicht einbauen zu können. Doch für mich war das kein Problem. Wenn es sein musste, würde ich jedes im voraus notierte Szenario dreimal schreiben, da mich so etwas nicht störte.

Im Gegenteil. Ich liebte das Schreiben so sehr, dass ich immer wieder schreiben musste, weil ich mich damit tatsächlich sehr stark inspirierte. Und meine Ideen so nicht verloren gingen.

Doch anscheinend war ich gestern zu lange wach geblieben, sodass ich an meinem Schreibtisch eingeschlafen war. Das passierte nicht wirklich selten, allerdings nervte es mich, da ich meist nicht mehr wusste, über was ich zuletzt am Abend nachgedacht hatte.

Um wach zu werden ging ich erst einmal in die Küche und machte mir einen Kaffee. Während ich auf das Getränk wartete, dass mir meine Müdigkeit nehmen sollte, schnappte ich mir mein Handy. Ich hatte es gestern nicht mehr zur Hand genommen und wollte überprüfen, ob mir jemand geschrieben hatte.

Tatsächlich hatte ich einige neue Nachrichten und zu meinem Erstaunen sogar von Felix. Er hatte sie mir gestern geschickt und ich hoffte, er dachte nicht, dass ich ihn ignorieren würde. Wenn ich arbeitete, lenkte mein Handy mich nur ab und ich wünschte mir, dass er dafür Verständnis hatte.

Die anderen Nachrichten ignorierend tippte ich also zuerst auf seinen Chat, damit er nicht länger auf eine Antwort von mir warten musste.

Changbin
Ah, Felix. Du hast dich ja schnell gemeldet. Tut mir leid, dass ich gestern nicht mehr geantwortet habe, ich habe an meinem Buch gearbeitet und bin dabei eingeschlafen.
Ich habe eigentlich immer Zeit, da ich frei arbeiten darf, solange ich meine Deadline einhalte

Ich musterte die Nachricht und kaute auf meiner Unterlippe herum, während ich das offline unter Felix' Namen böse anstarrte. Er sollte online kommen und meine Nachricht lesen. Doch als er sie nach zwei Minuten noch immer nicht gelesen hatte, gab ich auf und nahm meinen Kaffee, aus dem ich sogleich einen kurzen Schluck trank. Und im nächsten Moment leuchtete mein Handy auf.

Felix
Achso, ok.
Also, hättest du morgen Zeit?

Changbin
Ich hab auch heute schon Zeit, wenn dir das lieb ist

Felix
Ich muss heute noch lernen. Morgen wäre also geschickter

Changbin
Ach, okay, das verstehe ich. Dann eben morgen

Felix
Ja.
Kommst du um 15 Uhr vorbei?

Changbin
Lässt sich einrichten. Du schickst mir noch deine Adresse?

Felix
Ja.

Changbin
Sehr schön. Ich freue mich auf morgen :D

Felix
Wenn's dir Spaß macht

Changbin
Du dich etwa nicht?

Felix
Ich kann meine Zeit auch anders verschwenden

Changbin
Ich verstehe...

Changbin
Soll ich dann morgen wirklich vorbei kommen?

Felix
Ja, sollst du

Changbin
Okay... dann... bis morgen?

Felix
Bis morgen

Seufzend legte ich mein Handy weg und fuhr durch meine Haare. Dieser Junge blieb ein Rätsel für mich, doch ich hoffte, ihn entschlüsseln zu können. Ich mochte Felix wirklich gern, denn er war anders, und schon jetzt schlug mein Herz schneller, als ich an sein kleines Klavierspiel vor wenigen Tagen dachte. Seine dünnen Finger, die so geübt über die Tasten glitten, seine Augen, die er konzentriert geschlossen hatte...

Er war wirklich besonders. Und ich würde alles dafür geben, ihm das auch zu zeigen.

𝐒𝐲𝐦𝐩𝐡𝐨𝐧𝐢𝐞 𝐝𝐞𝐫 𝐋𝐢𝐞𝐛𝐞 ✦ 𝖢𝖧𝖠𝖭𝖦𝖫𝖨𝖷Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt