✵♫♪Melodie 26♫♪✵

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Felix

Ich vertraute Changbin.

Das war wohl etwas, was ich schon seit langer Zeit nicht mehr gemacht hatte - außer bei Chan. Seine Berührungen nervten mich nicht einmal mehr - im Gegenteil. Ich schien sie zu genießen, es gefiel mir. Noch immer war ich von mir selbst überfordert, denn ich wusste einfach nicht, wie man eine richtige Freundschaft führte. Mit mir konnte man einfach nicht viel machen, rein gar nichts. Deshalb verstand ich Changbin nicht.

Wir waren so verschieden.

Während seine Augen all' seine Gefühle zeigten, waren meine trostlos und ließen kein einziges Gefühl durch. Während seine Stimme warm und sanft war, war meine tief und kalt, beinahe rau. Während er vermutlich viele Freunde hatte, hatte ich die ganzen Jahre nur Chan gehabt. Er war ein offener, gutherziger Mensch und ich hingegen war verschlossen und half nicht gerne anderen Menschen. Das mit uns würde auf lange Zeit nicht gut gehen. Aber vielleicht...wenn ich ihm erzählen würde, was passiert war, würde er mich dann verstehen? Wäre Changbin der erste, welcher mich endlich verstehen würde? Als Freunde sollte man doch alles von sich wissen, oder?

,,Setz dich..", sagte ich dann etwas zögerlicher zu Changbin. Ich würde ihm nicht alles erzählen. So dumm war ich nun auch nicht. Ich würde einfach nur sagen, wieso ich so war, wie ich war. Kaum hatte er sich fragend dahin gesetzt, setzte ich mich neben ihn und holte tief Luft. ,,Ich will dir erzählen, warum ich so bin...wie ich eben bin."

Changbin weitete seine Augen, schien erst nicht zu wissen, was er sagen sollte, ehe er den Kopf schüttelte. ,,Felix, das musst du nicht. Ich schätze es sehr, aber ich will dich nicht unter Druck setzen."

,,Ich habe Angst", platzte es dann ruckartig aus mir heraus, ich achtete gar nicht auf seine Worte. ,,Ich habe Angst davor, andere zu verlieren. Deshalb freunde ich mich nicht mit ihnen an. Deshalb stoße ich alle von mir, weil ich es nicht noch einmal ertragen könnte, jemanden zu verlieren."

Kaum hatte ich ausgesprochen, nahm mich Changbin sofort in den Arm. Erschrocken zuckte ich zusammen, versuchte mich aus seinem Griff zu befreien, doch er ließ das nicht zu, viel eher drückte er mich mehr an sich, als wollte er mir damit die Angst nehmen. Ich fühlte mich in seinen Armen so geborgen, so sicher. Durfte ich so überhaupt fühlen?

,,Felix...es hat mit deinen Eltern zu tun, stimmt's?", fragte er mich und nur zögerlich nickte ich. ,,Ich kann dir deine Angst nicht nehmen, aber bei mir brauchst du das nicht zu befürchten, ja? Ich habe es dir bereits gesagt. Ich werde dich nicht alleine lassen, niemals. Denn ich finde dich und deine Persönlichkeit interessant. Ich will all' deine Schlösser öffnen, weil ich dich mehr und mehr verstehen will. Aber...setze dich nicht unter Druck. Du musst mir nicht alles erzählen. Tu es, wenn du mir genügend vertraust, okay?"

Wieder nickte ich nur. Wenn er nur wüsste, dass ich es bereits tat. Wieso konnten mich seine Worte so sehr beruhigen? Warum fühlte sich seine Anwesenheit so gut an?

War ich etwa gerade dabei, mich in ihn zu verlieben?

𝐒𝐲𝐦𝐩𝐡𝐨𝐧𝐢𝐞 𝐝𝐞𝐫 𝐋𝐢𝐞𝐛𝐞 ✦ 𝖢𝖧𝖠𝖭𝖦𝖫𝖨𝖷Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt