Felix
Auch die letzten Tage erhielt ich Briefe von Changbin und irgendwie freute mich das. Er hielt sein Versprechen, dass er jeden Tag kam und mittlerweile wusste ich sogar, zu welcher Zeit. Selbst diese hielt er genauestens ein, als würde er mir damit zeigen wollen, dass er all' seine Worte ernst meinte. Und tatsächlich glaubte ich ihm das sogar.
Jeden Tag hatte ich versucht diese Tür zu öffnen. Die Tür, welche uns beide trennte und welche uns beide davon abhielt, uns endlich in den Armen zu halten. Aber es klappte nicht. Wenn ich meine Hand auf die Klinke legte, fing sie stark an zu zittern, aber wenn er nicht da war, dann konnte ich ohne Probleme die Tür öffnen. Meine Angst war immer noch da, deutlich verstärkt und je mehr ich versuchte, dagegen anzukommen, desto mehr stieg sie einfach an. Deshalb brachten mir die Briefe sehr viel.
Diese Briefe halfen mir dabei, meine Angst wenigstens ein Stück weit unter Kontrolle zu halten, denn diese waren schließlich von Changbin. Von der Person, in die ich mich verliebt hatte.
Seiner Bitte war ich auch nachgegangen. Ich würde einen Titel für unser Buch finden. Das schuldete ich ihm und deshalb saß ich genau wie die letzten drei Tage an dem Tisch, vor mir ein Stück Papier und ein Stift in meiner Hand. Ich hatte viele Vorschläge, aber keiner hatte mir so richtig gefallen. Der Titel musste perfekt werden, so wie Changbin es verdiente und so wie seine Bücher auch waren. Denn auch in der kurzen Zeit hatte ich seine Bücher erneut durchgelesen.
Er war ein wirklich guter Schreiber. Jeder Satz hatte etwas Neues, Magisches an sich, was vor allem mich immer fesselte. Irgendwann musste ich ihm auch noch erzählen, wie sehr ich seine Bücher liebte und ich mich auf sein Neuestes freute. Aber auch wenn ich so stark überlegte, mir fiel einfach kein Titel ein. Jedenfalls keiner, der mir gefiel.
Doch dann warf ich einen Blick auf mein Klavier, welches ich jetzt auch endlich wieder regelmäßiger hörte. Selbst für Changbin hatte ich eine neue Melodie komponiert. Und genau in diesem Moment, wusste ich den perfekten Titel. Es war alles vor meinen Augen gewesen, aber ich hatte es nicht sehen können. Bis jetzt.
Symphonie der Liebe.
Diese drei Wörter schrieb ich auf das kleine Papier und lächelte leicht, denn es passte perfekt. Sofort holte ich einen Briefumschlag und legte das Papier sorgfältig gefaltet hinein, verschloss ihn und schrieb den Namen von Changbin fein säuberlich drauf. Nun stand ich auf, hüpfte zur Tür und öffnete sie. Changbin war bereits weg, weshalb ich den Brief auf die Fußmatte ablegte, ehe ich die Tür ruckartig wieder verschloss.
Irgendwie kam meine Hoffnung zurück. Die Hoffnung, dass ich Changbin vielleicht doch in mein Leben lassen könnte. Und das früher, als ich dachte. Ich wollte die Tür öffnen, für ihn. Und das würde ich morgen auch versuchen. Je länger ich zögerte, desto mehr verschloss ich mich. Changbin verdiente das aber nicht. Er verdiente es, dass ich ihm die Tür öffnete.
Und damit würde ich ihm auch die Tür zu meinem Herzen öffnen.
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𝐒𝐲𝐦𝐩𝐡𝐨𝐧𝐢𝐞 𝐝𝐞𝐫 𝐋𝐢𝐞𝐛𝐞 ✦ 𝖢𝖧𝖠𝖭𝖦𝖫𝖨𝖷
FanfictionEin Autor und ein Musiker - füreinander bestimmt, ohne es zu wissen. Für sein neues Buch braucht Changbin eine Inspiration, eine Muse. Denn der Charakter seines Buches ist das komplette Gegenteil von Changbin's Persönlichkeit. Eines Tages trifft e...