Felix
Der restliche Tag verlief dann doch besser als gedacht, als Changbin endlich das Café verließ und ich mich nicht mehr so anspannen musste. Und angesprochen hatte er mich auch nicht mehr, also konnte es doch nur was Gutes sein und ich hoffte, dass er mich zukünftig auch endlich in Ruhe ließ.
Um ehrlich zu sein fand ich es doch recht amüsant, dass er sich so bemühte, denn bis jetzt war er der Einzige, der es jemals versucht hatte. Alle anderen hatten nach meiner ersten Abfuhr direkt aufgegeben, aber er nicht und ich fragte mich nun doch, warum das so war.
Mit diesem Gedanken im Kopf verabschiedete ich mich kurz von meiner Kollegin Soojin und ging nach draußen, wo bereits eine Person auf mich zu warten schien. Direkt legte sich ein schwaches, aber erkennbares Lächeln auf meine Lippen und ich lief mit eiligen und großen Schritten auf ihn zu.
,,Hallo, Chan", begrüßte ich meinen besten Freund und die vermutlich einzige Person, die mich noch nicht komplett genervt hatte. Obwohl er einen seltsamen Charakter hatte, der überhaupt nicht zu meinem passte, verstanden wir uns mehr als nur gut und ich würde ohne ihn wohl etwas in meinem Leben vermissen, auch wenn ich es vor ihm niemals zugeben würde.
,,Na, Kleiner?", begrüßte er mich ebenso und wuschelte mir kurz durch die Haare. ,,Wie war dein Tag heute? Scheinst nicht so gut drauf zu sein."
Und wie so oft wusste er direkt, dass etwas nicht stimmte. Manchmal war das echt gruselig, aber an Tagen wie heute war ich einfach nur glücklich darüber, dass ich endlich alles aussprechen konnte. Das tat ich auch, nachdem ich ihm andeutete, dass ich gerne ein Stück gehen würde. Ich erzählte ihm einfach alles - von der Begegnung mit Changbin, mit seinen ständigen Belästigungen und dann auch seinem Auftauchen im Café.
,,Er nervt mich einfach und versteht nicht, dass ich nichts mit ihm zu tun haben will", schloss ich meine Erzählung, wurde dabei kein einziges Mal von Chan unterbrochen, wobei dieser das doch recht häufig tat, was mich etwas stutzig machte. Denn als ich in sein Gesicht blickte, wirkte er sofort etwas nachdenklich.
,,Irgendwie finde ich das süß von ihm", meinte er dann, woraufhin ich nur schnaubte. ,,Süß?", gab ich also zurück und schüttelte den Kopf. ,,Das ist nervig."
,,Findest du das wirklich nervig oder hast du einfach nur Angst?" Chan blieb mitten auf seinem Weg stehen, was mich auch dazu veranlasste, stehen zu bleiben und irritiert legte ich den Kopf zur Seite. ,,Er scheint wirklich nett zu sein und gibt sich offenbar Mühe, dich kennen zulernen. Warum gibst du ihm diese Chance nicht?"
,,Weil ich ihn nicht kennen lernen will", schnaubte ich zurück und wandte den Blick von Chan ab. War ja irgendwie klar, dass er versuchte mir ins Gewissen zu reden, aber ich wollte Changbin nicht kennen lernen. Vielleicht lag das wirklich hauptsächlich an mir, aber alles in mir sträubte sich dagegen.
,,Jeder hat eine Chance verdient, Felix", beharrte Chan tatsächlich darauf und leise seufzte ich. ,,Und er gibt sich mehr als nur Mühe. Das geht nicht spurlos an dir vorbei und das sehe ich auch. Was hast du schon großartig zu verlieren? Schreib ihm einfach mal und wenn es dann nicht klappt, dann kannst du es sein lassen. Aber sei nicht so hart zu ihm."
Mit Chan zu diskutieren war einfach unmöglich. Wenn er eine Meinung hatte, dann blieb er auch bei ihr und da ich sowieso keine Chance gegen ihn hatte, widersprach ich auch nicht.
,,Ist gut. Ich werde ihm schreiben."
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𝐒𝐲𝐦𝐩𝐡𝐨𝐧𝐢𝐞 𝐝𝐞𝐫 𝐋𝐢𝐞𝐛𝐞 ✦ 𝖢𝖧𝖠𝖭𝖦𝖫𝖨𝖷
Hayran KurguEin Autor und ein Musiker - füreinander bestimmt, ohne es zu wissen. Für sein neues Buch braucht Changbin eine Inspiration, eine Muse. Denn der Charakter seines Buches ist das komplette Gegenteil von Changbin's Persönlichkeit. Eines Tages trifft e...