Felix
In den letzten Wochen hatte ich mich tatsächlich des öfteren mit Changbin getroffen. Die meisten Treffen gingen von mir aus und das freute, aber beunruhigte mich zugleich. Ich wusste ehrlich gesagt überhaupt nicht, was das für ihn und mich jetzt bedeuten würde oder ob es überhaupt etwas bedeutete. Aber mit einem war ich mir sicher: Ich wollte eine Freundschaft mit ihm ausprobieren.
Vielleicht war das dumm und naiv von mir, aber ich hatte auch sehr viel mit Chan darüber geredet und er war der Meinung, dass es für mich das Richtige wäre. Meine Angst war immer noch da - sogar deutlich verstärkter und vor allem draußen bewies sich das jedes Mal. Immer, wenn Changbin mich berührte - ob absichtlich, oder nicht - zuckte ich zusammen und riss mich förmlich von ihm. Daran wollte ich auch noch arbeiten, denn schließlich gab es keinen Grund, mich vor ihm zu fürchten.
So wie auch die letzten Wochen, traf ich mich heute wieder mit ihm bei mir. Irgendwie war es dazu gekommen, dass ich mich noch mehr dagegen sträubte, nach draußen zu gehen und zu meinem Glück akzeptierte Changbin das auch, würde es wohl auch in sein Buch übertragen. Ich wusste immer noch nicht so genau, worum es eigentlich darin geht. Bis auf kleine Einzelteile, die er mir mal so nebenbei erzählt hatte. Manchmal blieb Changbin sogar bis zum späten Abend und danach hatte ich so ein schlechtes Gewissen, dass ich wollte, dass er über Nacht blieb - aber wiederum auch nicht, was mich dann doch sehr verunsicherte.
In den letzten Wochen hatte ich auch gemerkt, dass sich etwas bei mir verändert hatte. Natürlich wies ich immer noch alle anderen ab, zeigte ihnen deutlich, dass ich nichts von ihnen wollte und auch meine Antworten fielen immer knapp aus - außer bei Changbin. Bei jedem Treffen fing ich immer mehr an, mit ihm zu reden und meistens ging das ebenfalls von mir aus. Es dauerte zwar, bis ich wirklich aus mir heraus kam, aber Changbin hatte mehr als nur einmal gezeigt, dass er mir so viel Zeit lassen würde, wie ich brauchte.
Deshalb war er es doch wert, dass ich mit ihm eine Freundschaft einging, oder?
Doch so genau darüber nachdenken konnte ich nicht, da klingelte es bereits an der Tür. Freudig sprang ich also auf, lief mit eiligen Schritten auf die Tür zu und öffnete sie ihm. Wie selbstverständlich begrüßte mich der Autor und zog seine Schuhe aus, ehe er dann in das Wohnzimmer ging. Tief atmete ich ein und aus und folgte ihm dann.
,,Changbin?", sprach ich ihn nun an. ,,Ich...ich muss dich was fragen." Jetzt kam ich mir irgendwie bescheuert vor. Ich hatte keine Ahnung, wie man nach so etwas fragte oder ob man es überhaupt tat. Doch kaum blickte ich in Changbin's Gesicht, bekam ich den Mut zurück. Seine Augen strahlten mich an und glänzten liebevoll. Wie konnte ein Mensch nur so sein? Und auch wenn mich das beruhigte, meine Angst kam dadurch zurück. Ich wollte ihn nicht verletzen. Aber genau das würde ich tun, wenn ich mich darauf jetzt einließ.
Fast hätte ich tatsächlich einen Rückzieher gemacht und einfach gesagt, dass es nichts Wichtiges wäre. Ich wollte mich abwenden, aber irgendwas hielt mich ab und Changbin schien auch zu merken, dass ich wohl gerade mehr als nur mit mir kämpfte. Seine Hand legte sich sanft auf meine Schulter und dieses Mal war ich sogar nicht zusammen gezuckt. ,,Frag mich alles, was du willst", meinte er dann sanft und lächelte mich noch dazu an. Davon bestärkt nickte ich nur und holte erneut tief Luft.
,,Können wir...Freunde sein?"
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𝐒𝐲𝐦𝐩𝐡𝐨𝐧𝐢𝐞 𝐝𝐞𝐫 𝐋𝐢𝐞𝐛𝐞 ✦ 𝖢𝖧𝖠𝖭𝖦𝖫𝖨𝖷
FanficEin Autor und ein Musiker - füreinander bestimmt, ohne es zu wissen. Für sein neues Buch braucht Changbin eine Inspiration, eine Muse. Denn der Charakter seines Buches ist das komplette Gegenteil von Changbin's Persönlichkeit. Eines Tages trifft e...